HIM

XX - Two Decades Of Love Metal

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 26.11.2012
Jahr: 2012
Stil: Love Metal, Hard Rock, Dark Rock

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


HIM
XX - Two Decades Of Love Metal, Sony Music, 2012
Ville ValoVocals
Mikko Viljami LindströmGuitar
Mikko Henrik Julius PaananenBass
Juhana RantalaDrums
Mikka Kristian KarppinenDrums
Jani Purttinen, Juska Slalminen, Antto MelasniemiKeyboards
Produziert von: Hiili Hiilesmaa, John Fryer, Matt Squire, HIM, Kevin Shirley Länge: 76 Min 29 Sek Medium: CD
01. Strange World11. Your Sweet Six Six Six
02. Join Me (In Death)12. The Sacrament (Radio Edit)
03. Heartkiller13. Wicked Game
04. Wings Of A Butterfly14. Killing Loneliness
05. The Kiss Of Dawn (Radio Edit)15. Bleed Well
06. The Funeral Of Hearts16. In Joy And Sorrow
07. Right Here In My Arms (Radio Edit)17. Poison Girl
08. Pretending18. Scared To Death
09. Buried Alive By Love (Radio Edit)19. When Love And Death Embrace (Radio Edit)
10. Gone With The Sin20. Heartache Every Moment

In Finnland gehen die Uhren anders, das war mir schon immer klar. Als Beleg dafür sollen hier die LENINGRAD COWBOYS und die Helsinki-Episode aus Jim Jarmuschs göttlichem "Night On Earth" Film herhalten. Zahllose weitere Beispiele bestätigen meine These.
Und nun wollen eben HIM uns zwei Jahrzehnte vorgaukeln, obwohl sie - die Zeit seit ihrem Debütalbum gemessen - gerade mal aus der Pubertät heraus sind. Na ja, wer sein Debütalbum "Greatest Lovesongs" nennt, dem mangelt es eh nicht an Selbstvertrauen. Mit "Love Metal" haben sie ihr ureigenstes Genre kreiert und mit Ville Valo einen charismatischen Frontmann in ihren Reihen, der fast das Gesicht der kompletten Band ist und der es geschafft hat, sowohl Teenie-Herzen zu verzaubern als auch ältere und härter gesottene Musikfans in seinen Bann zu ziehen. Ganz sicher gibt es nur wenige Frontleute seines Kalibers.

20 Songs sind auf dieser "Best Of" vertreten und sie machen fast durchgängig - na ja, das Wort will nicht so recht passen, aber ich sag's trotzdem - Spaß. Das liegt daran, dass die Songs zwar oft kernig sind, wie gleich zu Beginn der "neue" Song Strange World (eine Coverversion eines Hits aus dem Jahr 1995 der Band KÈ), das fast schon einen "Industrial Sound" hat, oder kurz darauf das keltisch angehauchte Wings Of A Butterfly, aber trotzdem immer ein gewisser Ohrwurm- und Kuschelfaktor zum Tragen kommt. Die Düsternis, die oft entsteht und unterschwellig mitbrodelt, kommt in erster Linie durch die Titel und Texte. Join Me (In Death, Buried Alive In Love oder The Funeral Of Hearts stehen hier stellvertretend für einen Großteil der Lieder).
Die Band agiert tight und prächtig, aber letztlich ist es Ville Valo, der Johnny Depp des Metal, der die Band ausmacht. Nicht weil er so toll singen kann, sondern - und das ist ja das, was den Zirkusäffchen in den Castingshows fehlt - weil er Ausdruckskraft, Charisma, Seele, Feeling und was weiß ich noch hat. Da kann er Kette rauchen und sich verkleiden, wie er will, er fasziniert die Fans und nur durch ihn kann die Band in der ersten Liga des Heavy Rock mitspielen. Was die Beiträge seiner Bandkollegen nicht schmälern soll, aber ein weiteres Mal gilt: "It's the singer, not the song".

Manchmal klingt es nach 80er, mal nach den Genre-Kollegen von den SISTERS OF MERCY, manchmal gar nach nach Rick Springfield, wenn der es wie auf "Shock/Denial/Anger/Acceptance" mal härter krachen lässt. Vergleich hierzu, besonders stimmmäßig, nochmals Wings Of A Butterfly.
Mit am Besten gefällt mir The Kiss Of Dawn mit seinen Speed-Zwischenspurts und seinem fast Nick Cave würdigen schwermütigen Refrain.
Ja, und natürlich das obergeniale Chris Isaak-Cover Wicked Game. Selten wurde aus einem an sich schon perfekten Song eine so gute Zweitverwertung.
Auch wenn manchmal nur die gekürzten Radiofassungen hier zu haben sind, ist "XX - Two Decades Of Love Metal" doch ein feiner Querschnitt. Der sich wohl in erster Linie an die "nicht so Bewanderten" richtet, denn für den Fan ist natürlich wenig Neues enthalten.
Ein "richtiges" neues Album soll nächstes Jahr folgen. Bis dahin verkürzt "XX - Two Decades Of Love Metal" die Zeit und zu den länger werdenden Nächten passt es ja auch.

Epi Schmidt, 21.11.2012

 

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