Hollis Brown 3 Shots, Blue Rose Records, 2015 |
Mike Montali | Vocals, Guitar | |||
Jonathan Bonilla | Lead Guitar | |||
Dillon DeVito | Bass, Vocals | |||
Adam Bock | Keyboards, Vocals | |||
Andrew Zehnal | Drums | |||
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01. Cathedral | 07. Death Of An Actress | |||
02. 3 Shots | 08. Highway 1 | |||
03. John Wayne | 09. Wait For Me Virginia | |||
04. Rain Dance | 10. Mi Amor | |||
05. Sandy | 11. The Ballad Of Mr. Rose | |||
06. Sweet Tooth | ||||
Drei Schuss Salut für HOLLIS BROWN. Die Entwicklungskurve dieser Band zeigt steil nach oben. Das ist lobenswert und sehr erfreulich. "3 Shots", das neue Album des New Yorker Quintetts markiert einen weiteren beachtlichen Entwicklungsschritt in der seit 2009 währenden Vita dieser einst als Americana-Act gestarteten Combo.
Seit ihrem recht garagig bis rumpelig daher kommenden Debut vor sechs Jahren haben die Mannen um Mike Montali (Vocals & Guitar) und Jonathan Bonilla (Guitar) ihre instrumentalen Fertigkeiten und songschreiberischen Talente derart ausgearbeitet und geschliffen, dass man ihnen hinsichtlich ihrer "3 Shots"-Offerte nichts anderes als einen fulminanten Reifeprozess attestieren kann.
Es ist nicht so als habe die Band ihre rockig-rootsigen Wurzeln vergessen, ihre vorsichtige Country-Affinität womöglich ins Gegenteil verkehrt oder ihren Hang zu süffigen 60s und 70s Pop-Melodien ad acta gelegt. Nein, diese seit jeher vorhandenen Qualitäten haben sie nun schlicht und einfach in das Verfassen verdammt schlüssiger und eingängiger Songs eingebracht, in denen sich die Genre-Grenzen ohne Berührungsängste überlappen und zu mächtig eingängigen Liedern aufschwingen. Mike Montalis Stimme beeindruckt weiterhin mit unaufdringlichem Charisma, wirkt aber um einiges variabler als zuletzt. Bonillas Gitarrenarbeit besticht mit knisternder Schärfe und rauer Unverfälschtheit und mit der Hinzunahme von Adam Bocks Keyboards wird der musikalische Fokus deutlich weiter gestellt.
Elf Lieder von denen mit ein wenig mehr gutem Willen, ein bisschen Weitblick und einer gewissen Risikobereitschaft der Rundfunklandschaft mindestes vier oder fünf zu veritablen Radiohits werden könnten. Cathedral, 3 Shots, Sweet Tooth, Sandy und The Ballad Of Mr. Rose haben das Zeug zu nachhaltig wirkenden Ohrwürmen. Keine schnell verglühten, oberflächlichen Pop-Liedchen fürs Nebenherhören, sondern substanzielle Perlen, die trotz des großen Spaßfaktors nicht lau oder schal werden. Man könnte meinen, HOLLIS BROWN hätten sich Bruce Springsteens No Surrender-Geistesblitz "We learned more from a 3-minute record, baby, than we ever learned in school" zu Herzen genommen.
Mit "3 Shots" gelingt HOLLIS BROWN zweifellos das beste Album ihrer Karriere. All Killer, no filler. Ein echtes Album für Rockmusik-Fans mit offenen Ohren und Herzen. Solch hervorragenden Bands wünscht man nur das Allerbeste. Neben "All My Favorite Bands" von den DAWES sicherlich eines der TOP-Alben des laufenden Monats. Stellt sich die Frage, ob drei Schuss Salut da nicht fast zu wenig sind.