Hollis Brown Ride On The Train, Alive Natural Sound Records, 2013 |
Mike Montali | Vocals | |||
Jon Bonillla | Guitar | |||
Michael Graves | Bass | |||
Dillon DeVito | Drums | |||
Michael Hesslein | Keyboards | |||
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01. Ride On The Train | 06. Gypsy Black Cat | |||
02. Down On Your Luck | 07. Faith & Love | |||
03. When The Weather's Warm | 08. If It Ain't Me | |||
04. Nothing & Famous To No One | 09. Walk On The Water | |||
05. Doghouse Blues | 10. Nightfall | |||
Ein paar schnelle Akkorde auf der Akustischen, dazu ein rumpelnder Drumrhythmus, danach setzt die Elektrische ein, und der Sänger singt von der Liebe zu New York, die er während einer Zugfahrt zu irgendeinem kleinen Club verspürt. Es dauert kurz, bis der Groschen fällt, aber dann ist klar: Das MUSS Ryan Adams sein. Die Stimme ein bisschen heller, aber sonst passt alles…
Aber nein, Adams hat seine Liebeserklärung an New York ja schon geschrieben, auf seinem famosen "Gold"-Album. Also doch nur ein weiterer Epigone?
Ganz so einfach ist es nicht. Das fängt schon mal damit an, dass HOLLIS BROWN nicht der Name des Sängers ist, sondern der einer Band, die mit viel Energie und echter Straßenehrlichkeit die Brücke zwischen „urban New York“ und den langen Busfahrten durch die amerikanische Provinz schlagen will. Ob der Name nun von einem Drink mit viel Whisky herrührt, wie mancher Fan im Internet vermutet oder irgend etwas mit der Ballad of Hollis Brown zu tun hat, die die britische Band NAZARETH einst besang – die Band lässt das im Unklaren.
Aber die Songs des Vierers sind dafür umso klarer: Gitarre, Drums und Bass, kein Firlefanz, nur gelegentlich ein paar Keyboard-Klänge dazu. Analog aufgenommen, wie die Band betont, und entsprechend dürfen die Songs auch ihre Kanten behalten, die sie bei den Proben in irgendeinem Keller vermutlich schon entwickelt haben.
Wenn da nur nicht die ständige Erinnerung an Ryan Adams wäre. Egal ob es ein mit Fuzz-Riff garnierter Rocker à la Walk On Water ist oder eine akustische Ballade wie If It Ain’t Me, irgendwie klingt das Album "Ride On The Train" wie eine knappe Zusammenfassung des Adams’schen Gesamtwerks. Was seinen Reiz hat, zumal HOLLIS BROWN ihre Energie auf knappen 38 Minuten bündeln und dafür praktisch jeder Song auch zündet. Bis hin zum versöhnlichen Nightfall ganz am Schluss, das uns tatsächlich mit der Hoffnung in die Nacht schickt, dass diese Welt noch ein paar schöne Momente bereithält.