Hollus

Joker And The Queen

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 27.06.2009
Jahr: 2009
Stil: Classic Rock, Roots Rock, Psychedelic/Stoner

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Hollus Homepage



Redakteur(e):

Christian Gerecht


Hollus
Joker And The Queen, Wooden Nickel Records, 2009
Jamison AckerVocals, Harmonica, Sherks, Whistles
Michael Lux-SauerGuitars, Organs, Vocals
Matthew PerrymanDrums, Percussion
Todd BowersBass
Guests:
Jeff MasseySlide, Lead Guitar (Tracks 4 & 9)
Eric MalmquistDouble Bass
Katie BrandtBacking Vocals (Tracks 2, 4, 8 & 10)
Derek PorterAcoustic Guitar (Track 3)
Produziert von: Jamison Acker & Michael Lux-Sauer Länge: 41 Min 48 Sek Medium: CD
01. Horseman06. It Won't Stick
02. Fever Song07. The River
03. Joker & The Queen08. Krista Lynn
04. One More Road09. Sweet Lady Rise
05. Miss Daisy10. Honestman

Es ist immer wieder erstaunlich, was die USA an jungen und guten Bands hervorbringen. Jammert mir da bitte keiner über US-Schulen, die von schießwütig-durchgeknallten Internetjunkies heimgesucht werden (dieses Phänomen kennen wir ja nun mittlerer Weile auch zur Genüge), aber irgendwie scheint mir die musikalische Ausbildung an unserem Schulsystem nicht halb so gut zu funktionieren, wie bei den Amis! In der Tat reden unsere tollen Volksvertreter ja auch nur darüber, wie wichtig eine gute Schulbildung für die Kinder sei (wobei sie wohl nur für die eigenen Kinder sprechen), denn gleichzeitig herrscht permanenter Lehrermangel, fallen Stunden, über einen Monat betrachtet, im zweistelligen Bereich aus und werden Lehrmittel zur Verfügung gestellt, die man tatsächlich nur noch als schäbig bezeichnen kann...

Ehe dem Schreiber die Galle überschäumt, kommen wir lieber zu HOLLUS. Nein, kommen wir zuerst zur STEEPWATER BAND, denn durch deren Jungens dürften sich HOLLUS, mit ihrem nunmehr dritten Album, zumindest US-weit etablieren. So engagierte sich die STEEPWATER BAND also nicht nur um HOLLUS' Bekanntheitsgrad, sondern half, mit den Bandmitgliedern Tod Bowers und Jeff Massey auch an Bass und Slide aus.
Insgesamt muss man sein Ohr schon sehr dicht an den USA haben, um aus der riesigen Vielfalt an Bands die richtigen herauszufiltern. JFK ist es hier wieder einmal gelungen!

HOLLUS sind eine Band, die musikalisch einen Bogen zwischen Roots Rock, Classic Rock, Americana und Psychedelic schlagen. Den Jungens um Frontmann Jamison Acker gelingt es dabei, auch mit nicht immer eingängigen Nummern, dass Interesse des Hörers zu wecken und ihn zu animieren sich mit ihrer Musik zu beschäftigen. Der Rezensent greift solche Angebote gerne auf, denn Musik, wenn es die Richtige ist, zu analysieren und durchzukauen, bis was Erbauliches 'rauskommt, macht nun mal eine Menge Spaß!
"Joker And The Queen" startet gleich mal mit einer Nummer (Horseman), die auf's erste bis fünfte Hören gar nicht so einfach scheint, dafür aber so herrlich ausgefuchst ist, dass man man meinen möchte, die legendär-genialen Psycho-Fritzen von MAD RIVER hätten sich mit UNCLE TUPELO vereint und zusammen ins Jahr 2009 gebeamt. Leicht schräg, ein bisschen abgefahren, aber immer interessant und (zumindest für mich) sehr hörenswert!
Das Hauptaugenmerk von HOLLUS liegt aber eindeutig auf einer sympathischen Mixtur an Roots und Classic Rock. Dabei scheuen sie sich nicht auch mal eine Lap Steel einzubinden (Joker & The Queen, wunderschön!!!) und mit der schneidenden Slide von Jeff Massey (auf dem subtil-krachenden One More Road oder dem rüde vorwärts stürmenden Sweet Lady Rise) zu punkten.
Ebenfalls eine Bank ist der Fever Song. Ein dreckig hingeschlonzter Blues Rocker, der eigentlich jedem halbwegs Musik-Interessierten die Klasse der Band aufzeigen müsste. Wer immer noch nicht überzeugt ist, bitte mal in das glamige Miss Daisy 'reinhören. Hört sich das nicht an, als hätten THE WHO einen T. REX Song gecovert? Oder isses vielleicht umgekehrt?! Egal, weiter geht die wilde Fahrt: It Won't Stick hätte auch den STOOGES gut gestanden. HOLLUS verquicken deren Rohheit mit der bleiernen Schwere der Motor-City und packen, als dritte Dimension, auch noch die Legerness der STEEPWATER BAND oder von mir aus auch der BLACK CROWES dazu.
Wesentlich "rootsiger" und beinahe schon zart-filigran gehen sie bei den akustischen Takes The River und Krista Lynn zu Werke. Es ist genau diese Melange an rauen, ungestüm nach vorne bollernden Songs und solch akustischen Perlen, wie Joker & The Queen, The River, Krista Lynn oder auch Honestman, die das Album so wertig machen. Musik, über die (oder mit der) man sich wirklich freut!

Als Fazit bleibt eine Empfehlung ohne Wenn und Aber! HOLLUS erfinden weder den Roots Rock noch die Psychedelia neu, aber sie wuseln in den Fahrspuren einiger kultiger Rock-Legenden hin und her wie die Ameisen um die gefallene Zwetschge. Letztlich machen sie aber weitgehend ihr eigenes Ding. Wer sich also zwischen Motown-Rock, zart-ehrlichem Roots Rock, sparsam verwendeter Psychedelic und einer ordentlichen Klatsche Retro/Classic Rock wohl fühlt, der muss HOLLUS' "Joker And The Queen" unbedingt mal antesten! Eine feine Scheibe!

Christian "Grisu" Gerecht, 26.06.2009

 

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