Honigdieb Sei wie Du bist, Kunterbunt/Sony/Soulfood, 2003 |
Sir Hannes Smith | Gesang & Spezial-Instrumente (?) | |||
Guido von Girsch | Gitarre & Chorgesang | |||
Raimund Gisels | Violinen | |||
Anca Pop | Querflöte | |||
Mathias von Bonheger | Schlagzeug | |||
Carsten Risch | Kontrabass | |||
Gäste: | ||||
Frank Hoffmann | Gitarren | |||
Bernd Schmidt | Gitarren & Chorgesang | |||
Malte von Ramin | Kontrabass | |||
Ralf Brauckhoff | Schlagzeug | |||
Joanna Wysdak | Chorgesang | |||
Crazy "Chris" Kramer | Mundharmonika | |||
Jürgen Heller | Saxophon | |||
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1. Auf der Suche nach dem Glück | 9. König | |||
2. Meine Tür | 10. Kannst du was | |||
3. Ach du süße Kleine | 11. Sei wie Du bist | |||
4. Das Tier | 12. Natürlich | |||
5. Tag ohne Schatten | 13. Wann machen wir mal wieder Telefonsex | |||
6. Der Clown | 14. Luder | |||
7. Madame | 15. Sei wie du bist (Remix) | |||
8. Lust auf Lust | ||||
Die lebende Punk-Legende Sir Hannes Smith (ex-THE IDIOTS, und die durch Lars Ricken zu einem Sportstudio-Auftritt gekommenen PHANTOMS OF THE FUTURE) kommt mit seinem neuen Projekt und einer wilden Mischung aus Pop, Ska, Polka, Tango und Punk sowie einem Sack voll frecher Texte daher.
Das ganze klingt mal nach den frühen INCHTABOKATABLES, mal ein bißchen nach TON, STEINE, SCHERBEN und mal nach HISS. In dem sehr abwechslungsreichen Album, mit sehr hedonistischen, bisweilen ziemlich kecken Texten betätigt sich Sir Hannes, dessen Gesang allerdings manchmal etwas gewöhnungsbedürftig ist, als eine Art moderner Bänkelsänger, der immer nur kurz (musikalisch) an einem Ort verweilt, um dann wieder weiterzuziehen.
Besonders überzeugend gelingen dabei das schräg-freche Das Tier ("Ach wie gut, daß niemand weiß, daß ich gerne beiß"), das sanfte, sonnige Tag ohne Schatten, das beschwingte Stück König, das optimistische Sei wie du bist, das ironische Natürlich, sowie das manische Luder.
Obwohl sehr vieles akustisch instrumentiert ist, kommt zu keinem Zeitpunkt dröge Liedermacher-Lagerfeuer-Stimmung auf, dazu ist das Gesamtkonzept und dessen Umsetzung zu frech, zu vielfältig und zu spaßfixiert. Hier wird kein Zeigefinger erhoben, es soll einfach positive Stimmung transportiert werden ("Ich bin lieber ein Clown"), wobei natürlich gerne auf Konventionen gepfiffen wird ("F*** dich ins Knie, Madame").
Die "Frisch-von-der-Leber-weg"-Attitüde kommt überzeugend rüber, es muß nicht alles perfekt klingen, sondern den Spaß, den sicherlich alle Beteiligten hatten, dem Hörer vermitteln.
Das wird sicherlich kein Charterfolg (was ja aber auch nicht Sinn der Sache war), ist aber eine geeignete Sommerplatte für alle Freunde schräger Folkmusik.