Hooverville

Follow That Trail Of Dust Back Home

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 19.02.2006
Jahr: 2006

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Hooverville
Follow That Trail Of Dust Back Home, Back Up And Push Records, 2006
John Bemis Vocals, Guitars, Fiddle
Greg Hanson Vocals, Electric & Acoustic Guitars, Mandolin, Bouzouki, Harmonica
Paul Dowds Upright Bass, Vocals
Nathan Logan Drums
Jason Cade Fiddle
James Mathus Electric Guitar, Lap Steel Guitar, Piano
Jen Gunderman Accordeon
Corey Sims Piano
Carl Jones Banjo
Allyn Love Pedal Steel
Produziert von: James Mathus Länge: 47 Min 44 Sek Medium: CD
1. Carrying This Heartache8. Blue Sedan
2. Another Sweet Dawn9. Wildwood Rambler
3. Rain Song10. Running
4. Honey11. Not Forgotten
5. Dirt Road12. Jefferson Davis Blues
6. Oh, Kentucky!13. Old Old River
7. Country Fairgrounds

Die sogenannten Hoovervilles verdanken ihren Namen dem einstigen Präsidenten der U.S.A., Herbert Hoover, dessen Amtszeit (1929-1933) vom wirtschaftlichen Desaster der 'Großen Depression' gezeichnet war. Schäbige Behausungen aus Wellblech und Pappe dienten der arbeitslosen und sozial schwachen Bevölkerung mehr als Unterschlupf denn als Wohnung und man pferchte sich notgedrungen in ghettoähnlichen Reservaten zusammen. Die bevorzugte Musik der damaligen Zeit wurde u.a. geprägt von Country-Künstlern wie Jimmie Rodgers und der Carter Family, die mit Hilfe der Plattenfirmen und per Radio ihre 'old-timey'-music popularisierten.

In diesem Geiste musizieren nun auch die Jungs von HOOVERVILLE aus North Carolina. Sie versetzen uns mit ihrer vollkommen altmodischen Ausrichtung schnurstracks zurück in die Zeit der 'Großen Depression', als Hillbilly, Bluegrass und Folk-Musik schwer angesagt waren. HOOVERVILLEs Songzyklus auf ihrem Zweitwerk "Follow That Trail Of Dust Back Home", welches erstaunlicherweise nur aus Eigenkompositionen besteht, klingt dann auch verdammt authentisch nach 'front porch' oder 'barn dance'. Adäquates Instrumentarium wie Banjo, Mandoline, Fiddle, Gitarre und Akkordeon finden sich ebenso ein, wie der typische zwei bzw. dreistimmige Satzgesang. Alle drei HOOVERVILLE-Sänger nennen eine eher kratzbürstige Stimme ihr eigen und sind schon ein wenig von der glockenklaren Reinheit manch anderer Bluegrass-Combos entfernt.

Die beiden Hauptsongwriter, John Bemis und Greg Hanson, hoben HOOVERVILLE 1997 zunächst als Duo aus der Taufe, spielten sich in ihrer Heimat North Carolina die Finger wund und erweiterten nun für ihr zweites Album nach "Lucky Rabbit's Foot" die Besetzung um den Contrabassisten und Sänger Paul Dowds und den Drummer Nathan Logan.
Die typischen Namen der North Carolina Possé finden sich auch hier mal wieder ein, um dem HOOVERVILLE-Album ein abwechslungsreicheres Gesicht zu verpassen. Jen Gunderman (Akkordeon) und Corey Sims (Piano) z.B., die u.a. mit den JAYHAWKS und Caitlin Cary musizierten und natürlich Chapel Hill-Mastermind Chris Stamey, der das komplette Album in seinem Studio mixte.

Den völlig unverstellten, ehrlich-erdigen Sound verdanken wir aber auch dem Produzenten James Mathus, der sich seine Meriten von den SQUIRRELL NUT ZIPPERS bis hin zu Elvis Costello und Buddy Guy verdiente. "Follow That Trail Of Dust Back Home" lebt nun grad auch von diesem kompromisslosen Sound, denn alles andere wäre wenig glaubhaft bzw. lächerlich gewesen.
Obwohl die Combo ihren 'old-timey'-Streifen bei genauerer Betrachtung nicht ganz bis zum Ende durchzieht. Denn irgenwann zwischendurch tauchen doch tatsächlich elektrische Gitarren auf und man verfällt in einen Roots-Rock modernerer Prägung und verausgabt sich schon mal in einem übermutigen Honky-Tonk-Song. Doch wenn man sich nicht gerade als ausgesprochenen Puristen einstuft, kann man da sicher locker drüberstehen, denn auch diese Titel sprechen eine klare Sprache und wissen auf ihre Art zu gefallen. Da erinnern sie in manchen Momenten auch an die Kollegen von CHATHAM COUNTY LINE mit ihrem Album "Route 23".

Ein feines Country-Album von ein paar jungen Dachsen, denen die amerikanische Musikgeschichte am Herzen liegt und die mit Hingabe und instrumentaler Vielfalt ein Stückchen Country in dein Wohnzimmer bringen. Empfehlenswert.

Frank Ipach, 19.02.2006

 

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