Horn Of The Rhino Summoning Deliverance, Doomentia, 2014 |
Javier Galvez | Gesang & Gitarre | |||
Sergio Robles | Bass | |||
Julen Gil | Schlagzeug | |||
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01. Awaiting The Scourge | 06. Deliverance Prayer | |||
02. Exvenhstench | 07. Drogg Öm Thraal | |||
03. Onward Through Domination | 08. Grim Foreigners | |||
04. High Priest | 09. Builder Of Carrion Effigies | |||
05. Their Tombs | 10. An Excess Of Faith | |||
Vor vier Jahren hatte die spanische Band HORN OF THE RHINO mit “Weight Of Coronation“ schon ein beachtliches Lebenszeichen auf den Markt geworfen. Ihrer sehr rohen Version des Sludge konnte man sich schon damals kaum entziehen, so intensiv ging und geht das Trio an seine Musik heran. Sie haben sich Zeit gelassen für “Summoning Deliverance“, denn offenbar wollten sich die Iberer hier nicht musikalisch wiederholen.
Das ist ihnen denn auch wahrlich gelungen, denn das neue Album ist deutlich variabler ausgefallen als der Vorgänger. So zeichnet den Opener Exvenhstench eine deutliche Thrash-Schlagseite aus. Das erinnert dann schon etwas an extrem angepisste SLAYER. Aber anschließend kommt die Doom-Lawine in Form von Onward Through Domination, die nicht verheimlichen will, dass die Band früher wohl auch mal BLACK SABBATH, SOUNDGARDEN oder DANZIG gehört hat. Und so geht es denn auch weiter, keine zwei aufeinanderfolgenden Lieder klingen gleich, so bleibt das Interesse des Hörers erhalten.
Einen kleinen Rückschritt muss man allerdings Sänger Javier Galvez attestieren. Seine Leistung ist auf “Summoning Deliverance“ schwächer als noch bei “Weight Of Coronation“. Insbesondere dann, wenn es sehr extrem wird, überschlägt sich seine Stimme und klingt dann weniger bedrohlich als irgendwie übertrieben und etwas „bekloppt“. Da gefällt er mir zum Beispiel deutlich besser, wenn er wie in Deliverance Prayer ein wenig seinen inneren Glenn Danzig durchscheinen lässt. Aber rein musikalisch betrachtet passen diese Eruptionen schon sehr gut zu HORN OF THE RHINO, denn sie halten die Stücke spannend und abwechslungsreich und bewahren das Album davor, in einer gewissen Routine zu versinken.
So fällt dann das Fazit über diese Scheibe etwas gemischt aus. Die zusätzliche musikalische Härte tut der Band aus meiner Sicht ganz gut. Sie eröffnet HORN OF THE RHINO eine zusätzliche Ebene, um ihre Ideen zu entwickeln und verwirklichen. Jedoch ist Galvez mit der Herausforderung, sich einen zusätzlichen neuen Gesangsstil anzueignen, manches Mal etwas überfordert. Dass er es aber auch deutlich besser kann, beweist er hier ebenfalls erneut. Insofern bleibt unter dem Strich ein gutklassiges Album mit leichten Schwächen.