Horn Of The Rhino Weight Of Coronation, Doomentia Records, 2010 |
Javier Galvez | Gesang & Gitarre | |||
Sergio Robles | Bass | |||
Julen Gil | Schlagzeug | |||
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01. Speaking In Tongues | 05. Weight Of Coronation | |||
02. Mass Burial Punishment | 06. Southern Beast | |||
03. Sovereign | 07. Brimstone Breath | |||
04. Throats In Blood | 08. Crushed And Dragged To The Swamp | |||
Nach dem Genuss von “Weight Of Coronation“ ist der Hörer zunächst erst einmal eines: völlig geplättet. Denn die Spanier machen Musik wie eine Dampfwalze, die alles niedermacht, was sich ihr in den Weg stellt. Wie eine „Wall Of Sound“ rollen HORN OF THE RHINO über den Hörer hinweg mit einer nahezu beängstigenden Intensität, die heutzutage so kaum noch zu finden ist.
Musikalisch erinnern mich HORN OF THE RHINO dabei sehr an frühe SOUNDGARDEN, da diese insbesondere in ihren Anfangstagen (von “Ultramega OK“ bis “Badmotorfinger“) auch herrliche Querverweise zum Doom à la BLACK SABBATH aufwiesen. So könnte man fast sagen Sovereign ist der beste SOUNDGARDEN-Song, den Chris Cornell & Co. niemals geschrieben haben.
Dazu kommt ein sehr roher, organischer Sound, der manchmal auch DANZIG-Anleihen durchschimmern lässt. Zudem verfügen die Iberer mit Javier Galvez über einen Sänger mit einem sehr eigenen Stil, der meist sehr guttural daherkommt. Aber besonders beim bereits erwähnten Sovereign zeigt Galvez auch seine Cornell-Qualitäten beim Klar-Gesang und dringt in nahezu schwindelerregende Sphären vor.
Die Songs sind meist überlang und mäandern zwischen verschiedenen Tempi, langgezogenen Breaks und Riffs sich in die Hörgänge. Auch dies eine weitere Parallele zu SOUNDGARDEN, die dieses Prinzip auch schon ausgiebig anwandten. Eingängig ist definitiv anders, aber dafür bleibt die Musik so auch über einen längeren Zeitraum spannend.
Natürlich sind nicht alle Songs gleich spannend. Manche Songs fangen recht verhalten an, ehe sie sich dann doch noch steigern und immer zumindest gutes Niveau erreichen. Aber insgesamt gesehen haben HORN OF THE RHINO ein beachtliches Debüt unter neuem Namen vorgelegt. Denn Neulinge sind die Spanier nicht, sie haben unter dem Namen RHINO (den sie wegen Rechtsstreitigkeiten ändern mussten) bereits zwei Alben (“Breed The Chosen One“ im Jahr 2007 und ein Jahr später “Dead Throne Monarch“) veröffentlicht. Sollte es ihnen gelingen, weitere Veröffentlichungen auf diesem Niveau herauszubringen, dann dürfen wir noch große Dinge von den Iberern erwarten.