Human Zoo My Own God, Fastball Music, 2016 |
Thomas Seeburger | Gesang | |||
Zarko Mestrovic | Keyboards & Gesang | |||
Ingolf Engler | Gitarre | |||
Boris Matakovic | Saxophon | |||
Ralf Grespan | Bass & Gesang | |||
Kevin Klimesch | Schlagzeug | |||
Gastmusiker | ||||
Chris Lausmann | Gitarre (A Day To Remember & Reminds Me Of You) | |||
Kresimir Mestrovic | Gitarre | |||
Stefan Heinz | Keyboards | |||
Priscilla D'Alberti | Gesang (Reminds Me Of You) | |||
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01. One Direction | 07. Like A Bitch | |||
02. Cry Baby Cry | 08. 4U | |||
03. Love Train | 09. Solitaire | |||
04. A Day To Remember | 10. Wave Your Flag | |||
05. My Own Illusion | 11. Reminds Me Of You | |||
06. NSA | ||||
Die Stadt Balingen in Baden Württemberg ist dafür bekannt, das neben dem Wacken Open Air vielleicht wichtigste Heavy Metal-Festival auf deutschem Boden zu beherbergen, das Bang Your Head. Aber aus der beschaulichen Gegend stammt auch die Hard Rock-Formation HUMAN ZOO, die sich dank bereits dreier qualitativ hochwertiger Veröffentlichungen ebenfalls schon eines gesteigerten Bekanntheitsgrades in der Szene erfreuen darf – wenn sie auch noch keine Zehntausende Headbanger anzuziehen vermag, so wie es dem Festival Jahr für Jahr wieder gelingt.
Nun legt das Sextett Studio-Werk Nummer Vier vor, “My Own God“. Wie gewohnt bietet die Band darauf einen kernig-knackigen Hard Rock, der sich vor internationalen Vergleichen nicht zu scheuen braucht. Beim ersten Durchlauf erinnert das Gebotene wohl noch am ehesten an die Schweizer Formation GOTTHARD, allerdings ohne die dort für meinen Geschmack vielleicht etwas zu häufig auftauchenden Balladen. Aber auch eine Band wie BON JOVI wäre wohl in den letzten Jahren (vielleicht sogar fast schon Jahrzehnten) mehr als glücklich gewesen, sie hätte etwas so gehaltvolles wie eben “My Own God“ zustande gebracht.
Denn Tracks wie das Eröffnungs-Triple One Direction, Cry Baby Cry und Love Train bieten neben den eingängigen Melodien eben auch herzhaft-packende Riffs auch immer mal wieder eine beständig für Unruhe sorgende Hammond-Orgel, die den Gesamt-Sound der Band deutlich anreichert und den Hard Rock in Richtung Heavy Rock treibt. Und auch NSA mit seinem fast schon Metal-lastigen Riff dürfte die Fans begeistern. Auch auf dem vierten Werk bleibt natürlich der häufige Einsatz des Saxophons so etwas wie das Alleinstellungsmerkmal der Gruppe. Und das, was bei vielen QUEENSRŸCHE-Fans sicherlich nach wie vor ein rotes Tuch darstellt (wobei es dort wohl eher weniger um das Instrument an sich als das Benehmen des entsprechenden Musikers ging), das funktioniert bei HUMAN ZOO absolut perfekt, zumal es die Band hier auch wieder nicht damit übertreibt, sondern gezielt und dosiert einsetzt.
Mit “My Own God“ legen HUMAN ZOO ein wirklich gelungenes Werk vor. Sicher, gerade gegen Ende hat sich auch das eine oder andere nicht ganz so zwingende Lied eingeschlichen – und auch die vorhandenen Balladen sind mit „vorhersehbar“ freundlich umschrieben. Aber ansonsten rockt die Band erfreulich bissig durch das Album und macht dabei richtig viel Spaß. Hard Rock-Fans kommen hier auf jeden Fall voll auf ihre Kosten. Werk Nummer Vier sollte der Band auf jeden Fall einen weiteren Popularitätsschub verpassen. Und wer weiß, vielleicht klappt es ja irgendwann mit einem Headliner-Slot beim Festival „im eigenen Wohnzimmer“?