Humble Pie

Eat It

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 23.06.2012
Jahr: 2012
Stil: Blues-Rock, Soul, Folk

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Humble Pie
Eat It, Lemon Recordings/Cherry Red Records, 2012
Steve MarriottVocals, Guitar, Harmonica
Dave 'Clem' ClempsonGuitars
Greg RidleyBass, Vocals
Jerry ShirleyDrums
Vanetta Fields, Clydie King, Sherlie MatthewsBacking Vocals
Sidney GeorgeSaxophone
BJ ColeSteel Guitar
Produziert von: Steve Marriott Länge: 65 Min 13 Sek Medium: CD
01. Get Down To It09. Say No More
02. Good Booze And Bad Women10. Oh, Bella (All That's Hers)
03. Is It For Love?11. Summer Song
04. Drugstore Cowboy12. Beckton Dumps
05. Black Coffee13. Up Our Sleeve
06. I Believe To My Soul14. Hony Tonk Women
07. Shut And Don't Interrupt Me15. Roadrunner
08. That's How Strong My Love Is

Ich muss ganz offen gestehen, dass ich 1973/74, als HUMBLE PIE's "Eat It" über einen Schulkumpel auf meinem Plattenteller landete, ziemlich irritiert war. Als 13-jähriger Bengel, der mit Rory Gallagher, Johnny Winter, Jimi Hendrix, LED ZEPPELIN und vor allen Dingen mit PIE's 1972er vollfettem "Smokin'"-Album vertraut war, geriet das auf vier musikalisch völlig unterschiedlich Plattenseiten ausgerichtete Doppelalbum doch etwas merkwürdig und drohte den damals unerfahrenen Teenager zu überfordern.

Das in der Publikumsgunst und auch hinsichtlich der Charts-Notierungen nie den höchsten Stellenwert erreichende "Eat It" klingt zwar mit fast vierzig Jahren immer noch sehr waghalsig, weil es funky angelegten Rock, gospelgetränkten Soul, britisch verklärten Folk und donnernden Hard-Rock aus der Konzerthalle anbietet und den einseitig ausgerichteten Hörer möglicherweise verschreckt. Löst man sich allerdings von der wuchtigen Klasse der Über-Albums "Smokin'" und lässt die insgesamt 15 Tracks in ihrer überbordenden Vielseitigkeit ganz gelassen auf sich wirken, entdeckt man reichlich Qualität. Abgesehen von Steve Marriotts gewaltiger Röhre zeigt sich der kleine Brite ganz schwer vom musiklischen Erbe der USA beeindruckt und versucht, gemeinsam mit seinen Kumpels Clem Clempson, Greg Ridley und Jerry Shirley die Schwaden des bluesigen Hard-Rocks zu verscheuchen.

Hier ist zwar nicht alles Gold was glänzt, doch Titel wie das vorwärts preschende, angesoulte Get down to it mit den herrlich anzuhörenden Blackberries (Vanetta Fields, Clydie King, Sherlie Matthews) im Background-Chor und dem fast schon nervend lauten Tambourine oder der im Southern-Rock sattelnde Drugstore cowboy zeigen die nachhaltige Klasse von HUMBLE PIE, die sich mit dem gecoverten Ike & Tina Turner Klassiker Black Coffee und Ray Charles' inbrünstig vorgetragenem Soul-Blues I believe to my soul nahtlos fortsetzt.

Auch die sogenannte Folk-Seite hält mit Say no more einen überdurchschnittlich guten und liebenswerten Song parat und der schweißtreibende Live in Concert Ausritt auf Seite 4 arbeitet nach altem PIE-Rezept mit Zuckerbrot und Peitsche und verzaubert mit einer wirklich geilen und funky 13-Minuten-Version des allseits beliebten Roadrunner.

Die aktuell vom britischen Cherry Red Records Label herausgebrachte remasterte "Eat It"-Edition fasst natürlich die gut 65 Minuten auf einem einzigen Silberling zusammen und überrascht, nach dem etwas matt klingendem Alt-Vinyl von 1973, mit einem relativ ausgewogenen Klang (die Live-Songs klingen dabei immer noch etwas mulmig).
Die Geschichte dieses beachtlichen Doppelalbums erzählen die lesenswerten, von Malcolm Dome recherchierten Liner-Notes und lassen letztlich keinen Zweifel daran, dass sich HUMBLE PIE nach dem unvergessenen "Smokin'" auch mit "Eat It" trotz aller Unkenrufe noch immer auf dem Gipfel befanden, die Aussicht im Schweiße ihres Angesichts zu genießen schienen und mit dem Blick fürs Große und Ganze ihre Möglichkeiten am Horizont entdeckten und sie ohne Wenn und Aber umsetzten. Der allmähliche Abstieg erfolgte in den Jahren darauf.

Frank Ipach, 17.06.2012

 

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