Titel |
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Blu-ray & DVD: |
01. Tin Soldier |
02. Itchycoo Park |
03. Lazy Sunday |
04. Paradise Lost |
05. Take Me Back |
06. Natural Born Woman |
07. Alabama 69 |
08. Sad Bag Of Shaky Jake |
09. Stone Cold Fever |
10. For Your Love |
11. 4-Day Creep |
12. Thirty Days In The Hole |
13. I Don't Need No Doctor |
14. Hot n' Nasty |
15. Black Coffee |
16. Bigger They Come |
17. I Won't Let You Down |
CD: Hot N' Nasty 1973 – Complete Winterland Show |
01. Up Your Sleeves |
02. 4-Day Creep |
03. C'mon Everybody |
04. Honky Tonk Women |
05. Stone Cold Fever |
06. I Believe To My Soul |
07. Thirty Days In The Hole |
08. (I'm A) Road Runner |
09. Hallelujah (I Love Her So) |
10. I Don't Need No Doctor |
11. Hot N' Nasty |
Musiker | Instrument |
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Steve Marriott | Vocals, Guitar |
Peter Frampton | Vocals, Guitar |
Greg Ridley | Bass |
Jerry Shirley | Drums |
Clem Clempson | Guitar |
Steve Marriott war zweifellos einer der begnadetsten Sänger der Rockmusik. Kaum ein Zeitgenosse, der nicht in höchsten Tönen von ihm spricht und wenige Musiker haben gleich zwei großartige Bands geprägt und dazu noch eine erfolgreiche Solo-Karriere absolviert. Ewig schade, dass er am 20. April 1991 unter tragischen Umständen sein Leben lassen musste.
Diese schöne Package aus Blu-ray, DVD und CD läuft zwar unter HUMBLE PIE, ist aber ganz offensichtlich Steve Marriott gewidmet. Das identische Material auf DVD und Blu-ray beschäftigt sich mit dem Werdegang Marriotts und bringt jede Menge digital remasterte Filmschnipsel aus seiner Karriere. Darunter natürlich einiges von und mit den SMALL FACES, der Band, die mit Songs wie Itchycoo Park oder Lazy Sunday Afternoon zu den Top-Adressen in den 60ern gehörte. Steves Over-the-top-Gesang hatte gehörigen Anteil daran.
Nahezu fließend der Übergang zur zweiten großen Band: HUMBLE PIE. Die einstigen Bandmitglieder Peter Frampton, Greg Ridley, Jerry Shirley und Clem Clempson kommen hier ebenso zu Wort, wie weitere befreundete Musiker. Darunter John Waite.
Bei den Konzert und Fernsehmitschnitten hat man sich öfters beim deutschen Beat Club bedient und entsprechend gut ist die Qualität bei vielen Aufnahmen. Das macht zum einen Spaß, was hier an toller Musik geboten wird – Klasse: Sad Bag Of Shaky Jake aus dem Beat Club - und zum anderen erfährt man doch einiges aus dem Nähkästchen. Zum Beispiel, dass Brian Jones fast ein Mitglied von HUMBLE PIE geworden wäre. Schön, ob die Erinnerung bei allen Beteiligten dann nach gut 50 Jahren noch so lupenrein ist, sei dahingestellt, aber unterhalten wird man auf jeden Fall bestens.
Die “Complete Winterland Show“ die auf dem dritten Silberling diese mehrfach aufzuklappenden Digi-Packs, der CD, zu finden ist, ist natürlich keine Weltneuheit. Das gab es schon als “Hot N‘ Nasty – Rockin‘ The Winterland“ und zuvor als “Live On The King Biscuit Flower Hour“. Bei letzterem ohne den Song Stone Cold Fever.
Doch wer die nicht sein eigen nennt, der sollte hier durchaus zuschlagen, denn die Band befand sich da zweifellos auf einem Höhepunkt. Rau und agressiv geht man zu Werke und rockt das Winterland wahrhaft gewaltig, während sich Marriott die Seele aus dem Leib schreit. Das klingt in C‘mon Everybody dann wie eine Mischung aus SLADE und THE WHO und der STONES‘ ihre Honky Tonk Women haben wohl weder davor noch danach so hart gerockt. Auch hier ist Marriott ein Energieherd, der mich da stellenweise an Tina Turner erinnert.
Da passt das “I wanna take you higher“-Intro des Background-Chores zu 30 Days In The Hole bestens dazu. Auch das kommt heftig, bevor man beim souligen Roadrunner (mit deutlichen Worten an den damaligen US-Präsidenten Nixon) kurz die Intensität zügelt. Was aber nur zum Teil gelingt. Die Spannung ist einfach zu groß bei diesem tollen Konzert. Auch der Rock‘n‘Roll-Klassiker HallelujahI (Love Her So) kommt rauer als gewohnt. Nicht weniger grandios.
Zur Krönung gerät das fast viertelstündige I Don‘t Need No Doctor, welches sehr dynamisch aufgebaut ist, dreckig und roh gespielt wird und Band wie Publikum in Ekstase versetzt. Nichtsdestotrotz geht‘s auch im finalen, feurigen R&B Hot N‘ Nasty noch einmal ordentlich zur Sache. Ein begeisterndes Konzert welches sicher nicht heutigen Soundvorstellungen gerecht wird, aber genauso klingt, wie Rock-Konzert klingen sollte. Der Rat, es bei angebrachter Lautstärke zu hören, erübrigt sich eigentlich.
Die auf dem Cover angegebene Spielzeit von 1 Stunde und 28 Minuten Spielzeit der CD muss ich allerdings korrigieren: Mein Player weißt plausiblere 76:20 Minuten aus. Tut dem Spaß keinen Abbruch.