Humulus Reverently Heading Into Nowhere, Oak Island Records, 2017 |
Andrea van Cleef | Guitar, Vocals & Keyboards | |||
Giorgio Bonacorsi | Bass | |||
Massimiliano Boventi | Drums & Percussion | |||
Gast | ||||
Boris | Slide Guitar on Anachronatu | |||
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01. Distant Deeps Of Skies | 04. The Gold Rush | |||
02. Catskull | 05. The Great Hunt | |||
03. Anachronaut | 06. Rama Kushna | |||
Seit 2009 sind HUMULUS aus Bergamo aus dem Norden Italiens unterwegs, nun veröffentlichen sie mit „Reverently Heading Into Nowhere““ ihr drittes Album. Und sie können dabei in einer Kategorie punkten, bei der viele Bands aus dem Bereich Psychedelic und Stoner Rock ihre Schwächen haben: beim Gesang. Denn der neue Sänger und Gitarrist Andrea van Cleef verfügt über eine rau, kantige und eindringliche Stimme, die dennoch sehr warm und melodiös klingt und damit den sechs durchweg etwas längeren Songs seinen Stempel aufzudrücken vermag.
Wenn es instrumental wird überzeugen vor allem die schweren, druckvollen Passagen, bei denen der Bass hochgefahren wird und sich deutlich in Richtung Doom bewegt (Distant Deeps Of Skies). Aber auch bei Groovigem machen die Azzurri eine gute Figur (The Great Hunt). Dabei scheint es dem Trio wichtig gewesen zu sein, die richtige Balance zwischen laut und leise, druckvoll und verspielt, psychedelisch und atmosphärisch zu finden. Das Album funktioniert folgerichtig denn auch eher als Ganzes, ohne die ganz herausragenden Einzelmomente. In Anachronaut hat Boris von MONKEY 3 einen Gastauftritt an der Slide Guitar, was ja auch ein Indiz für meine vorherige Behauptung ist. Auch die Westschweizer legen ja weniger Wert auf einzelne Knallersongs, als auf einen dichten, stimmigen Gesamtklang und ein in sich geschlossenes Album.
Positiv hervorzuheben ist auch noch die Produktion von „Reverently Heading Into Nowhere“ – hier ist es gelungen, bei allem Druck, der Schwere und Heaviness einen warmen, organischen Sound auf die Scheibe zu bannen. Etwas kurios mag die Veröffentlichungspolitik anmuten – die CD gibt es über Taxi Driver Records, die Vinylausgabe bei Oak Island Records. Naja, ist halt kein Massenprodukt, diese Scheibe. Aber für Stonerfreunde, die auch an Bands wie LOWRIDER oder EGYPT Gefallen finden sicherlich mehr als nur ein Ohr wert.