Titel |
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01. The Needles’s Eye |
02. Riverflow |
03. Perpetual Child, Part II: Forever |
04. Together Now |
05. All My Years |
06. Float Away |
07. To Say Goodbye, Part IV: Remembrance |
08. To Say Goodbye, Part V: Water Child |
Musiker | Instrument |
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Josh Pincus | Gesang & Keyboards |
Jimmy Pappas | Gitarre |
Hal Aponte | Schlagzeug & Percussion |
Doug Odell | Bass |
Die Geschichte der amerikanischen Progressive Metal Band ICE AGE (nicht zu verwechseln mit den den schwedischen Thrashern mit demselben Namen) reicht bereits mehr als 30 Jahre zurück. 1991 fanden in Long Island vier Musiker zusammen, die sowohl klassische als auch progressive Musik mit einem etwas metalischeren musikalischen Ansatz verbinden wollten. Es dauerte jedoch rund acht Jahre bis die erste Scheibe der Gruppe, "The Great Divide" erschien, zwei Jahre später dann folgte "Liberation" und dann... ganz lange erst einmal gar nichts, obwohl die Musiker weiter in Kontakt blieben. Jetzt melden sie sich zurück mit "Waves Of Loss And Power".
Diese Scheibe ist genau das, worauf Prog-Metal-Fans seit langem gewartet haben. ICE AGE kombinieren ihre Vorliebe für härtere Bands wie DREAM THEATER, QUEENSRYCHE oder FATES WARNING mit einem melodiösen Ansatz, wie ihn Szene-Freunde von KANSAS, GENESIS oder auch STYX her kennen. Dabei kommen dann epische Kracher der Marke Perpetual Child, Part II: Forever heraus, die den Hörer zunächst mit ihrer druckvollen Metal-Macht überrollen und dann mit einem vollkommen überraschenden ruhigen, melodiösen Break behutsam auffangen und sich dann wieder steigert bis zu einem epischen, hymnischen Finale. Ähnlich umfangreich wird der Hörer auch beim abschließenden ebenfalls fast 15-minütigen To Say Goodbye, Part V: Water Child bedient. Und ganz ehrlich: diese Songs gefallen mir - trotz der Parallelen zu DREAM THEATER deutlich besser als das, was uns die Prog-Legenden seit langem vorgelegt haben. Die Kompositionen sind aus meiner Sicht in sich stimmiger, abwechslungsreicher und weniger vorhersehbar.
Wer jetzt aber nicht auf die ganz epischen Songs steht - oder dafür einfach nicht die nötige Zeit hat, um sich so tief in die Musik fallen zu lassen, der wird hier mit den mittellangen The Needle's Eye, Together Now oder den kürzeren und dabei straighteren All My Years sowie Float Away sehr gut bedient. Allerdings muss ich ganz klar machen, dass mir die progressiveren Stücke deutlich besser gefallen. All My Years wirkt vom Rhythmus her ein wenig zu punkig und zu gehetzt. Ich denke, etwas weniger Tempo hätte dem Stück wirklich gut getan. Dann wäre es auch eingängiger. Das ist ihnen bei dem groove-betonteren Float Away deutlich besser gelungen.
Auch instrumental brauchen sich die vier Musiker vor keinen Vergleichen scheuen. Zwar mögen andere Musiker individuell noch spektakulärere Fähigkeiten besitzen, aber dafür sind die Kompositionen von ICE AGE und die darin enthaltenen instrumentalen Leistungen einfach sehr harmonisch. Hier ergänzt sich beides einfach ganz hervorragend, während man bei manch anderer Band schon das Gefühl bekommen kann, dass es den Musiker extrem wichtig ist, ihre Fähigkeiten zu demonstrieren. Zudem verfügt die Band mit Josh Pincus auch über einen wunderbaren Sänger, der mich mit seinem Gespür für die passende Gesangsmelodie und von der Stimmlage her stellenweise an Michael Sweet (STRYPER, SWEET & LYNCH) erinnert. Hier wird (analog zu den Instrumenten) nicht versucht, bis an die Grenzen zu gehen, sondern den perfekten Part für den Song zu kreieren.
ICE AGE legen mit "Waves Of Loss And Power" ein extrem starkes Comeback hin, das nur einen echten Schwachpunkt (All My Years) beinhaltet. Freunde insbesondere von DREAM THEATER (etwas abgestuft aber auch von TRANSATLANTIC oder SPOCK'S BEARD sowie KANSAS, weil ICE AGE eben deutlich hevier zu Werke gehen) werden an dieser Scheibe ihre helle Freude haben. Hoffentlich lassen uns die Amerikaner nicht wieder 22 Jahre auf einen Nachfolger warten, auch wenn das Ergebnis vielleicht auch deswege so spektakulär und wohl durchdacht ist.