Ideal Ideal - Live @ Rockpalast, Sony Music, 2012 |
Annette Humpe | Gesang, Tasteninstrumente, Hintergrundgesang | |||
Frank-Jürgen Krüger | Gitarre, Gesang, Hintergrundgesang | |||
Ernst-Ulrich Deuker | Bass, Gesang, Hintergrundgesang, Tasteninstrumente, Kontrabass | |||
Hans Behrendt | Schlagzeug, Hintergrundgesang | |||
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01. Rockpalast Intro | 11. Erschießen | |||
02. Das Geheimnis der Großstadt | 12. Hundsgemein | |||
03. Schwein | 13. Eiszeit | |||
04. Telephon | 14. Irre | |||
05. Rote Liebe | 15. Luxus | |||
06. Telepathie | 16. Da leg' ich mich doch lieber hin | |||
07. Acryl (Kopf aus Chrom) | 17. Berlin | |||
08. Feuerzeug | 18. Immer frei | |||
09. Spannung | 19. Blaue Augen | |||
10. Monotonie | 20. Männer gibt es wie Sand am Meer | |||
Am 17. Juli 1981 trat das Berliner Quartett IDEAL, eines der Flaggschiffe der damals gerade grassierenden Neuen Deutschen Welle (NDW), in den Kölner Sartory Sälen auf. Dieses Konzert wurde vom WDR im Zuge seiner Rockpalast-Reihe veranstaltet und natürlich mitgefilmt. Soeben erschien dieser Gig, präsentiert vom Kulturspiegel, unter dem Titel “Ideal - Live @ Rockpalast“ auf DVD.
Lediglich drei Jahre gab es die Gruppe. In dieser extrem kurzen Zeit konnte das Quartett jedoch jede Menge Hitmaterial für sich verbuchen. Das hier zu verfolgende Gastspiel beweist dies nachdrücklich. Die Hauptgrundlagen für die Setlist bilden die beiden ersten Alben “Ideal“ und “Der Ernst des Lebens“.
Das von Alan Bangs angesagte Quartett verbreitet auf der Bühne die für die 1980er Jahre und vor allen Dingen die NDW so urtypisch unterkühlte, gefühlsarme, distanzierte Atmosphäre. Die Bewegungen wirken oft eher roboterhaft als menschlich. Insgesamt machen die Akteure irgendwie den Eindruck, zum Lachen in den Keller gehen zu müssen. Allen voran die obercoole Annette Humpe. Die Bühnendekoration und die Lichteffekte unterstreichen diese Wirkung noch (Gitarrist Frank-Jürgen Krüger bricht als einziger immer wieder aus diesem Eisschrank aus, indem er mit ganzem Körpereinsatz zeigt, dass ihm die Show und das Spielen Freude bereiten).
Stimmung zu machen, sich zu bewegen und zu tanzen, das überlassen IDEAL da schon viel lieber den Fans, die das dann auch ausgiebig tun. Das ist aber nun wirklich nicht sonderlich schwer, wenn man solche Songs geboten bekommt. Rote Liebe, Telepathie, Monotonie, Erschießen, Hundsgemein, Eiszeit, Irre, Berlin und Blaue Augen haben beispielsweise bis heute einen hohen Wiedererkennungswert. Die Stärke dieser Kompositionen ist ganz schlicht und ergreifend: Bei aller Kritik und Ironie in den Texten machen die mitunter als harmlose Schlager getarnten Lieder viel Lust auf Bewegung und bereiten große Freude.
Das Bild und der Ton sind von guter Qualität. Da kann man nicht groß meckern.
“Ideal - Live @ Rockpalast“ ist genau das richtige Mittel, sich an IDEAL im Speziellen und die Neue Deutsche Welle im Allgemeinen zu erinnern, das nur eine gravierende Schwachstelle aufweist: Sex in der Wüste fehlt.