Iggy Pop

Lust For Life – Deluxe Edition

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 02.06.2020
Jahr: 2020
Stil: New Wave, Punk
Spiellänge: 77:14
Produzent: David Bowie, Colin Thurston, Iggy Pop, Bewlay, Bros.

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Plattenfirma: Universal Music


Redakteur(e):

Epi Schmidt


s. weitere Künstler zum Review:

David Bowie

Siouxsie And The Banshees

Killing Joke

Titel
Disc 1 – Studio Album:
01. Lust For Life
02. Sixteen
03. Some Weird Sin
04. The Passenger
05. Tonight
06. Success
07. Turn Blue
08. Neighborhood Threat
09. Fall In Love With Me
 
Disc 2 – T.V. Eye: 1977 Live:
01. T.V. Eye
02. Funtime
03. Sixteen
04. I Got A Right
05. Lust For Life
06. Dirt
07. Nightclubbing
08. I Wanna Be Your Dog
Musiker Instrument
Iggy Pop Vocals
David Bowie Keyboards, Synthesizer, Guitar, Piano, Saxophone, Xylophone, Background Vocals
Carlos Alomar, Ricky Gardiner Guitar
Hunt Sales Drums, Background Vocals
Tony Sales Bass, Background Vocals

Zum Package der “The Bowie Years“-Box (siehe Review zu “The Idiot“) gehört natürlich auch das zweite 1977er Album “Lust For Life“. Ebenso wie “The Idiot“ von David Bowie produziert, ist der Einfluss des Masterminds auch hier deutlich zu hören, aber dennoch scheint mir Iggy hier wieder mehr “in der Spur“ zu sein und drückt dem Album gleichsam seinen Stempel auf.

Für die Zeitgenossen von damals und davon inspirierte Bands gehören die beiden Alben untrennbar zusammen (die Laudatio im Booklet halten hier Siouxsie Sioux, von SIOUXSIE AND THE BANSHESS, und Martin “Youth“ Glover, Bassist von KILLING JOKE und Produzent), dennoch klingt das mir vorliegende – und wieder sehr ansprechend gestaltete – Doppel-CD-Album für mich ausgereifter.

Der Titelsong, mit seinem Bo-Diddley-Beat (erinnert heutzutage etwas an Are You Gonna Be My Girl von JET), bringt gleich richtig Drive in die Geschichte und lädt zum Tanzen ein. Da mag man schon nicht stillsitzen. Die Idee, erst nach über einer Minute mit dem Gesang einzusetzen, sorgt für zusätzliche Spannung.

Die Gitarren-Riffs, die Carlos Alomar und Ricky Gardner in Sixteen reinfeuern, machen schon fast eine reine Rocknummer aus dem Song. Dazu hämmert Bowie im Hintergrund in die Piano-Tasten und Pops aufgekratzte Stimme bahnt sich ihren Weg durch den Titel. Macht richtig Spaß.

Ebenso wie das zwischen Punk und New Wave pendelnde Some Weird Sin. Ja, das ist schon klassischer Iggy und geht umgehend ins Ohr. Könnte schon der Hit des Albums sein, käme danach nicht The Passenger, jener Ohrwurm, des bis heute der größte Hit des Sängers ist und auch heute noch nichts von seiner Faszination verloren hat. Obwohl Bowie bei diesem Song weder mitgeschrieben, noch mitgespielt hat, ist seine Gegenwart doch irgendwie spür- und hörbar.

Beim folgenden Tonight ist Bowie natürlich überpräsent. Das stammt von ihm, das klingt nach ihm und letztlich machte Bowie daraus  Jahre später ja auch ein tolle Duett, zusammen mit Tina Turner. Wenn ich mir das hier so anhöre, gefällt mir der Ursprung doch deutlich besser.

Auch das “rollende“ Success verfehlt seine Wirkung nicht. Passt perfekt in die damalige Zeit und dürfte auch eher traditionellen Rockfans gefallen. Ein gewisser Glam-Faktor schimmert auch durch.

Turn Blue, mit seinem Sprechgesang, hat ein bisschen was von den STONES, zu jener Zeit. So in etwa, wie Jagger bei Faraway Eyes. Das Album, dem man wirklich keinen Schwachpunkt attestieren kann, endet mit dem groovigen Fall In Love With Me, das wohl auch etliche Bands in den folgenden Jahren inspiriert hat.

Wie bei “The Idiot“  liegt auch hier eine Live-CD bei, die Fans bereits als “T.V. Eye: 1977 Live“ kennen und die einen deutlich besseren Klang, als die Bonus-Live-Disc zu jenem Album hat. Klar, klingt das immer noch recht roh, aber allein für den Gitarrensound ist man schon dankbar. Das geht stellenweise schon in die Hard-Rock-Richtung. Besonders Sixteen rockt gut und heavy.

I Got A Right klassischer früher High-Energy-Punkrock, der auch das folgende Lust For Life  in erhöhtes Tempo drischt. Dagegen kommt Dirt schon fast zeitlupenhaft, aber kaum weniger eindringlich. Nightclubbing stampft live wie ein Heavy-Blues durch den Saal und Iggy-Fans werden sich besonders über den Trademark-Titel I Wanna Be Your Dog am Schluss freuen.

Wie gesagt, gefällt mir “Lust For Life“ eine Ecke besser, aber letztlich muss man das wohl als Package betrachten und wer die Box scheut, der wird auch um “The Idiot“ nicht herumkommen. Und es auch nicht bereuen.

 

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