Titel |
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Disc 1 – Studio Album: |
01. Lust For Life |
02. Sixteen |
03. Some Weird Sin |
04. The Passenger |
05. Tonight |
06. Success |
07. Turn Blue |
08. Neighborhood Threat |
09. Fall In Love With Me |
Disc 2 – T.V. Eye: 1977 Live: |
01. T.V. Eye |
02. Funtime |
03. Sixteen |
04. I Got A Right |
05. Lust For Life |
06. Dirt |
07. Nightclubbing |
08. I Wanna Be Your Dog |
Musiker | Instrument |
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Iggy Pop | Vocals |
David Bowie | Keyboards, Synthesizer, Guitar, Piano, Saxophone, Xylophone, Background Vocals |
Carlos Alomar, Ricky Gardiner | Guitar |
Hunt Sales | Drums, Background Vocals |
Tony Sales | Bass, Background Vocals |
Zum Package der “The Bowie Years“-Box (siehe Review zu “The Idiot“) gehört natürlich auch das zweite 1977er Album “Lust For Life“. Ebenso wie “The Idiot“ von David Bowie produziert, ist der Einfluss des Masterminds auch hier deutlich zu hören, aber dennoch scheint mir Iggy hier wieder mehr “in der Spur“ zu sein und drückt dem Album gleichsam seinen Stempel auf.
Für die Zeitgenossen von damals und davon inspirierte Bands gehören die beiden Alben untrennbar zusammen (die Laudatio im Booklet halten hier Siouxsie Sioux, von SIOUXSIE AND THE BANSHESS, und Martin “Youth“ Glover, Bassist von KILLING JOKE und Produzent), dennoch klingt das mir vorliegende – und wieder sehr ansprechend gestaltete – Doppel-CD-Album für mich ausgereifter.
Der Titelsong, mit seinem Bo-Diddley-Beat (erinnert heutzutage etwas an Are You Gonna Be My Girl von JET), bringt gleich richtig Drive in die Geschichte und lädt zum Tanzen ein. Da mag man schon nicht stillsitzen. Die Idee, erst nach über einer Minute mit dem Gesang einzusetzen, sorgt für zusätzliche Spannung.
Die Gitarren-Riffs, die Carlos Alomar und Ricky Gardner in Sixteen reinfeuern, machen schon fast eine reine Rocknummer aus dem Song. Dazu hämmert Bowie im Hintergrund in die Piano-Tasten und Pops aufgekratzte Stimme bahnt sich ihren Weg durch den Titel. Macht richtig Spaß.
Ebenso wie das zwischen Punk und New Wave pendelnde Some Weird Sin. Ja, das ist schon klassischer Iggy und geht umgehend ins Ohr. Könnte schon der Hit des Albums sein, käme danach nicht The Passenger, jener Ohrwurm, des bis heute der größte Hit des Sängers ist und auch heute noch nichts von seiner Faszination verloren hat. Obwohl Bowie bei diesem Song weder mitgeschrieben, noch mitgespielt hat, ist seine Gegenwart doch irgendwie spür- und hörbar.
Beim folgenden Tonight ist Bowie natürlich überpräsent. Das stammt von ihm, das klingt nach ihm und letztlich machte Bowie daraus Jahre später ja auch ein tolle Duett, zusammen mit Tina Turner. Wenn ich mir das hier so anhöre, gefällt mir der Ursprung doch deutlich besser.
Auch das “rollende“ Success verfehlt seine Wirkung nicht. Passt perfekt in die damalige Zeit und dürfte auch eher traditionellen Rockfans gefallen. Ein gewisser Glam-Faktor schimmert auch durch.
Turn Blue, mit seinem Sprechgesang, hat ein bisschen was von den STONES, zu jener Zeit. So in etwa, wie Jagger bei Faraway Eyes. Das Album, dem man wirklich keinen Schwachpunkt attestieren kann, endet mit dem groovigen Fall In Love With Me, das wohl auch etliche Bands in den folgenden Jahren inspiriert hat.
Wie bei “The Idiot“ liegt auch hier eine Live-CD bei, die Fans bereits als “T.V. Eye: 1977 Live“ kennen und die einen deutlich besseren Klang, als die Bonus-Live-Disc zu jenem Album hat. Klar, klingt das immer noch recht roh, aber allein für den Gitarrensound ist man schon dankbar. Das geht stellenweise schon in die Hard-Rock-Richtung. Besonders Sixteen rockt gut und heavy.
I Got A Right klassischer früher High-Energy-Punkrock, der auch das folgende Lust For Life in erhöhtes Tempo drischt. Dagegen kommt Dirt schon fast zeitlupenhaft, aber kaum weniger eindringlich. Nightclubbing stampft live wie ein Heavy-Blues durch den Saal und Iggy-Fans werden sich besonders über den Trademark-Titel I Wanna Be Your Dog am Schluss freuen.
Wie gesagt, gefällt mir “Lust For Life“ eine Ecke besser, aber letztlich muss man das wohl als Package betrachten und wer die Box scheut, der wird auch um “The Idiot“ nicht herumkommen. Und es auch nicht bereuen.