Impellitteri Venom, Frontiers Records, 2015 |
Chris Impellitteri | Gitarre | |||
Rob Rock | Gesang | |||
James Pulli | Bass | |||
Jon Dette | Schlagzeug | |||
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01. Venom | 06. Domino Theory | |||
02. Empire Of Lies | 07. Jehova | |||
03. We Own The Night | 08. Rise | |||
04. Nightmare | 09. Time Machine | |||
05. Face The Enemy | 10. Holding On | |||
So kann es manchmal gehen: erst vor ein paar Wochen stand ich vor meinem CD-Regal und mit fiel “Wicked Maiden“ von IMPELLITTERI in die Finger. Da stellte sich mir die Frage, warum ich seitdem – die Scheibe erschien immerhin schon vor sechs Jahren - von dem guten Mann und seiner Band um Ausnahme-Sänger Rob Rock nichts mehr gehört hatte? Schließlich war das 2009er Werk durchaus stark ausgefallen, aber danach war die Band offenbar wie vom Erdboden verschluckt. Dabei sollte eigentlich schon 2011 ein neues Album folgen, nun hat es noch vier weitere Jahre gedauert, bevor “Venom“ das Licht der Welt endlich erblickt.
Für die lange Wartezeit ist das Album zwar etwas kurz ausgefallen und kaum länger als manche EP, die heutzutage zur Überbrückung zwischen zwei Alben veröffentlicht werden. Aber was der Scheibe im Punkto Dauer abgeht, das macht sie im Bereich Qualität wieder mehr als wett. Denn Chris Impellitteri und Rob Rock haben die Zeit wirklich effektiv genutzt, um sich ein paar der stärksten Songs ihrer bisherigen Karriere aus den kollektiven Ärmeln zu schütteln. Headbanger werden an diesem süßen Gift ihre helle Freude haben, denn die Band kennt hier keine Gnade und verzichtet einfach mal auf balladeske Töne.
Dabei funktioniert die Arbeitsteilung wieder einmal vorzüglich: Impellitteri rifft und shreddet sich mit einer Leidenschaft durch die vorliegenden zehn Songs, die sofort ansteckend ist. Und Rob Rock verpasst den Songs mit seinen Gesangsmelodien und seiner nach wie vor umwerfenden Stimme eine fast schon süchtig machende Wirkung. Die Lieder setzen sich binnen weniger Durchläufe im Ohr fest (die meisten kann man schon beim zweiten Hören zumindest im Refrain mitsingen). Schon nach den ersten beiden Tracks, dem Titelsong und dem nicht weniger speedigen Empire Of Lies, hat die Band den Hörer im Griff und lässt bis zum Ende der Scheibe kaum nach.
“Venom“ ist die erhoffte triumphale Rückkehr der US-Metaller geworden. Die Scheibe vereint einfach alles, was man mit dem Namen IMPELLITTERI in Verbindung bringt: heftiger amerikanischer Power-Metal mit exzellenter Gitarren-Arbeit sowie ebenbürtigen Gesangs-Leistungen. Hier hat sich das Warten tatsächlich mal gelohnt, denn “Venom“ gehört wohl zu den bisher stärksten Platten der Band. Für alle Interessenten sei hier der Griff zur Special Edition des Albums empfohlen, denn dort bekommt der Hörer noch zwei weitere Stücke geboten. Und damit wäre dann die leise Kritik an der Länge des Albums denn auch schon wieder hinfällig.