In Death Of Steve Sylvester Humanomalies, Noize Factor/Lucifer Rising, 2002 |
Steve Sylvester | Vocals | |
Oleg Smirnoff | Keyboards, Synthesizers | |
Emil Bandera | Guitars | |
Anton Chaney | Drums | |
Kaiser Sose | Bass |
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1. The sideshow | 9. Sympathy for the devil | |
2. Grand Guignol | 10. Circus of death | |
3. Hell on earth | 11. Feast of fools | |
4. Pain | 12. Evil freaks | |
5. Mind monstrosity | 13. American psycho | |
6. The sleep of reason | 14. Weird world | |
7. Miserere | 15. Abnormal | |
8. Sinful dove | ||
Das Intro The sideshow erinnert fatal an Inside the electric circus von WASP. Also, Manege frei für IN DEATH OF STEVE SYLVESTER!
Die italienischen Horror-Schock-Rocker, die immerhin schon seit 1977 die Szene unsicher machen, haben mit ihrem neunten Album ein kleines Meisterwerk veröffentlicht.
Schon Grand Guignol macht deutlich, dass hier nicht die nachmittägliche Kindervorstellung stattfindet, eher schon die extrascharfe mitternächtliche Show für das abgebrühte, erwachsene Publikum.
Die Gesichter der Clowns sind zu teuflischen Fratzen verzerrt, während die Tiger anstatt durch brennende Reifen zu springen, genüßlich den Dompteuren die Gedärme aus dem Leib ziehen. Willkommen in der Hölle!
In dem Fall möchte man es mit den Worten von AC/DC sagen: Hell ain't a bad place to be! Humanomalies klingt, als hätten sich ALICE COOPER und MARILYN MANSON zusammengerauft um gemeinsam das ultimative musikalische Statement abzugeben.
Jede Musikgeneration hat ihre eigenen rebellischen Hymnen in einem ihr typischen Sound hervorgebracht. Satisfaction, My generation, Born to be wild, School's out, Breaking the law, Animal... auf diesem Album findet ihr deren aktualisierte Fortsetzung. Laut, wild, rau und ungeschliffen.
Selten zuvor wurde traditioneller, schmutziger Heavy-Rock mit einem modernen Soundgewand so stimming in Einklang gebracht. Staubige Rockerhymnen werden unbarmherzig durch den Elektronikfleischwolf gedreht. Durch die Zerstörung des Alten wird Neues geboren. Neues aber, das seine Ursprünge nicht verleugnen kann und will.
Dadurch kann "Humanomalies" für viele traditionelle Rockfans, die sich bisher mit modernen Klängen schwer getan haben zur Brücke in eine neue musikalische Welt werden.
Bewundernswert, was IN DEATH OF STEVE SYLVESTER noch aus Sympathy for the devil herausgeholt haben, zählt die Nummer für mich doch eher zu den schwachen Stücken der ROLLING STONES. Doch die eigentlichen Höhepunkte stammen aus eigener Feder, wie beispielsweise das eingängige Sinful dove, der straighte Opener Grand Guignol oder das treibende Evil freaks.
Ein dermaßen starkes und intensives Album hatte ich von IN DEATH OF STEVE SYLVESTER nun wirklich nicht erwartet. Jetzt aber seid gefälligst ihr an der Reihe. Los, ihr COOPER-Cracks und MANSON-Maniacs, springt schon über das Stöckchen, dass ich euch hinhalte und sichert euch schleunigst dieses Album.
Martin Schneider, 17.08.2002