In Extremo Sünder ohne Zügel, Island Records, 2001 |
Das letzte Einhorn | Gesang, Harp, Cyster | |||
Der Lange | Gitarre | |||
Die Lutter | Bass, Trumscheid | |||
Der Morgenstern | Schlagzeug, Percussion, Pauke, das Pferd | |||
Dr. Pymonthe | Dudelsack, Schalmei, Flöte, Harfe | |||
Flex der Biegsame | Dudelsack, D-Sack, Schalmey, Flöte | |||
Yellow Pfeiffer | Dudelsack, C-Sack, Schalmey, Nyckelharpa | |||
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1. Wind | 8. Omnia Sol Temperat | |||
2. Krummavisur | 9. Le 'Or Chiyuchech | |||
3. Lebensbeichte | 10. Der Rattenfänger | |||
4. Merseburger Zaubersprüche II | 11. Oskasteinar | |||
5. Stetit Puella | 12. Nature nous semont | |||
6. Vollmond | 13. Unter dem Meer | |||
7. Die Gier | ||||
Es ist beängstigend, wenn man sich vor Augen hält, welch gewaltige Entwicklung IN EXTREMO von ihrem ersten Rockalbum "Weckt die Toten" bis zum aktuellen, ihrem dritten Werk "Sünder ohne Zügel", durchgemacht haben.
War die Band 1998 noch eine Mittelalterband, die zaghaft mit harten Gitarren experimentierte, so ist nach nur drei Jahren die Metamorphose zur modernen, hart rockenden Band, die als zusätzliches Stilmittel mittelalterliche Instrumente einsetzt scheinbar vollzogen.
Stellte schon der absolut überzeugende direkte Vorgänger "Verehrt und angespien" eine deutliche Steigerung zum 'Debut' dar, so haben es IN EXTREMO scheinbar mühelos geschafft, dieses Album mit ihrer neuesten Veröffentlichung noch einmal zu toppen.
Auffällig ist vor allem das nahezu totsichere Gespür für eingängige Hooklines, was dazu führt, dass fast jeder Titel sich spätestens nach dem zweiten, dritten Hördurchgang als echter Ohrwurm entpuppt.
Auch wenn es bei dem durchgängig hochklassigen Material schwer fällt, einzelne Stücke hervorzuheben: Wind, Lebensbeichte, Vollmond, Der Rattenfänger - das sind Hymnen für die Ewigkeit, die uns sicher noch lange im Liveprogramm der Band begleiten und begeistern werden.
Mit Die Gier und Unter dem Meer liefern IN EXTREMO zudem auch zwei kleine Meisterwerke im baladesken Spektrum ab.
"Sünder ohne Zügel" ist zweifellos das bislang reifeste und gleichzeitig massentauglichste IN EXTREMO-Album.
Für Fans ist es ohnehin ein Muss, doch gleichzeitig ist es auch ein idealer Einstieg für diejenigen, die sich bisher nicht an IN EXTREMO herangetraut haben, um der Magie einer der spannensten Bands unserer Tage zu verfallen.
Martin Schneider, (Artikelliste) 05.01.2002