In This Moment

Mother

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 06.04.2020
Jahr: 2020
Stil: Alternative Metal
Spiellänge: 54:24
Produzent: Kevin Churko & Kane Churko

Links:

In This Moment Homepage

In This Moment @ facebook

In This Moment @ twitter


Plattenfirma: Atlantic Records

Promotion: Sailor Entertainment


Redakteur(e):

Marc Langels


s. weitere Künstler zum Review:

Eskimo Callboy

Marilyn Manson

Ozzy Osbourne

Queen

Simple Minds

Steve Miller Band

The Pretty Reckless

U2

Titel
01. The Beginning
02. Fly Like An Eagle
03. The Red Crusade
04. The In-Between
05. Legacy
06. We Will Rock You
07. Mother
 
08. As Above, So Below
09. Born In Flames
10. God Is She
11. Holy Man
12. Hunting Grounds
13. Lay Me Down
14. Into Dust
Musiker Instrument
Maria Brink Gesang
Chris Howorth Gitarre
Randy Weitzel Gitarre
Travis Johnson Bass
Kent Diimmel Schlagzeug
Gastmusiker:
Taylor Momsen Gesang
Lzzy Hale Gesang
Joe Cotela Gesang

In ihrer amerikanischen Heimat sind IN THIS MOMENT bereits seit etlichen Jahren ganz dick im Geschäft und touren schon durch die großen Hallen. Mittlerweile hat sich die Band auch schon länger von ihren Metalcore-Anfangstagen verabschiedet und ist nun eher im Alternative Metal- oder aber Groove Metal-Bereich unterwegs und lugt vereinzelt noch mal hinüber in Richtung des Electrocore, wie ihn ja auch zum Beispiel ESKIMO CALLBOY recht erfolgreich betreiben. Trotzdem hinkt die Entwicklung in Europa immer noch ein wenig hinterher. Nun unternehmen Frontfrau Maria Brink und ihre Jungs mit Album Nummer 7 erneut einen Versucht, auch hierzulande deutlich an Aufmerksamkeit hinzu zu gewinnen.

Und kaum ist das atmosphärische Intro mit dem bezeichnenden Titel The Beginning vorbei, da wartet die Band auch schon mit der ersten faustdicken Überraschung auf, denn der Hörer bekommt erst einmal eine Cover-Version des Steve Miller Band-Klassikers Fly Like An Eagle serviert, die es in sich hat. IN THIS MOMENT haben sich die Nummer vorgenommen und sie komplett zu ihrem eigenen Werk gemacht, einzig die Gesangsmelodie und der Text sind noch vom Original übrig geblieben. Die neue Version ist episch und heavy und Brink verpasst dem Gesang eine Extra-Portion Power und Leidenschaft. Eine wirklich umwerfende Nummer. Das nach einer kurzen Überleitung folgende The In-Between kennen IN THIS MOMENT-Fans bereits, war es doch die erste Single vom Album. Der Song beginnt ebenfalls ruhig und entwickelt im Mittelteil dafür einen sehr fetten Groove, über den Brink die Geschichte ihrer innere Zerrissenheit beklemmend und dennoch mitreißend ausbreitet. Mit dem dezent popigen Legacy (musikalisch nicht weit von den SIMPLE MINDS oder U2 entfernt) rundet die Band einen überraschenden und sehr gelungenen Einstand in dieses Album ab.

Anschließend wird der Hörer schon wieder überrascht, denn diesen Song erkennt jeder Rock-Fan sofort bei den ersten Worten: „Buddy, you're a boy, make a big noise, playing in the street, gonna be a big man someday.“ Natürlich, das ist die Rock-Hymne schlechthin: We Will Rock You. Dafür haben sich IN THIS MOMENT prominente Verstärkung ins Studio geholt, denn Brink bekommt am Mikrofon Gesellschaft von zwei weiteren Rock-Röhren, zum einen Lzzy Hale von HALESTORM und zum anderen Taylor Momsen von THE PRETTY RECKLESS. Die Beiden dürfen zwar nur „zuarbeiten“ sorgen aber für zusätzliche Atmosphäre. Auch hier wurde der Song etwas angepasst, zum Beispiel das Gitarren-Solo in die Mitte des Stücks gepackt (also etwas traditioneller vom Aufbau her). Dennoch wird es – sicherlich auch zu Recht – Menschen geben, die das Lied für uncoverbar halten, weil man gegen Freddies Stimme nur verlieren kann (stimmt ja auch), aber dennoch ist die Version nicht schlecht, da sie auch vom Sound her wieder typisch den IN THIS MOMENT-Klangkosmos integriert wurde.

Der Titeltrack bietet eine kleine balladeske Verschnaufpause, ehe mit As Above, So Below das musikalische Tanzbein mit ganz viel MARILYN MANSON-Flair (etwa zu Zeit von “Mechanical Animals“) geschwungen wird. Born In Flames flirtet mit den 1980er Jahren durch den Einsatz von viel Synthesizer-Sounds und präsentiert Brink hier die Möglichkeit – ebenso wie das folgende God Is She -, auch mal einen ganz andere Seite ihrer Stimme zu präsentieren, nicht flüsternd, nicht brüllend, nicht verzerrt sondern fast schon schmeichlerisch. Bei dem zugleich kraftvollen wie auch sehr melodiösen Hunting Grounds kommt es zum Duett von Brink mit DED-Frontmann Joe Cotella. Lay Me Down klingt für IN THIS MOMENT-Verhältnisse schon fast nach Stadion-Rock und dürfte sich bei kommenden Konzerten sicherlich für entsprechende Reaktionen sorgen. Mit dem balladesken, Piano-getragenen, emotionalen  Into Dust beschließen die Amerikaner eine sehr abwechslungsreiche Platte, die wahrlich zahlreiche Überraschungen parat hielt.

Das könnte eventuell auch ein Problem der Scheibe sein. Denn so richtig „aus einem Guss“ ist sie eben nicht. Das hat nichts mit der Produktion zu tun, für die einmal mehr Kevin Churko (unter anderem auch für Ozzy Osbourne der Mann an den Reglern) verantwortlich war. Auf “Mother“ wechseln sich etwas zu viele ruhige Momente mit Midtempo-Stücken ab. Die Lieder sind dabei alle richtig gut, aber es fehlt eben die Hymne, der Hit, zu dem alle bei den Konzerten oder auch bei der Party „abgehen“. Zumal das auf dieser Scheibe am ehesten dafür prädestinierte Stück ausgerechnet eine Cover-Version und kein eigener Song ist. So wird es wohl vorerst dabei bleiben, dass IN THIS MOMENT in ihrer Heimat eine deutlich größere Nummer sind als hier in Europa. Wer aber auch auf dieser Seite des Atlantik auf Alternative Metal mit vielen ruhigeren Momenten und dafür eingängigen Melodien steht, der wird hier fündig und glücklich.

 

© 2008 - 2024 by Hooked on Music