Indigo Girls Beauty Queen Sister, Vanguard Records, 2011 |
Amy Ray | Vocals, Guitars | |||
Emily Saliers | Vocals, Guitars | |||
Brady Blade | Drums | |||
Carol Issac | Piano | |||
Frank Swart, Victor Krauss | Bass | |||
Lucy Wainwright Roche | Harmony Vocals | |||
Luke Bulla | Violin | |||
Eamonn de Barra | Flute, Whistle | |||
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01. Share The Moon | 08. Birthday Song | |||
02. John | 09. Feed And Water The Horses | |||
03. Beauty Queen Sister | 10. Making Promises | |||
04. We Get To Feel It All | 11. Damo | |||
05. War Rugs | 12. Able To Sing | |||
06. Gone | 13. Yoke | |||
07. Mariner Moonlighting | ||||
Wie das Leben so spielt; manchmal verliert man selbst einstige Lieblinge aus den Augen. Die INDIGO GIRLS, die in den späten Achtziger Jahren mit ihrem Song Closer to fine meine Aufmerksamkeit erregten und mit grandiosen Alben wie "Swamp Ophelia" und "Rites Of Passage" meine Zuneigung zu ihnen verstärkten, haben nach einigen Jahren Pause meine Ohren wieder erreicht. Klar, haben sie in der Zwischenzeit Alben veröffentlicht, doch die letzten 2 oder 3 habe ich nicht wirklich wahrgenommen.
Und, können sie`s noch? Ja, sicher. Die beiden Damen haben nichts verlernt, schreiben immer noch wunderbare Folksongs bzw. Singer-Songwriter-Pretiosen mit gelegentlichen Pop-Einschlag. Amy Ray und Emily Saliers klingen vielleicht etwas bedächtiger, mitunter gelassener, auch abgeklärter als vor zwanzig Jahren, was aber auch an der ziemlich smooth und soft angelegten Produktion von Peter Collins (Alice Cooper, Bon Jovi, Tracey Ullman, Rush, Queensryche) liegen mag, die in meinen Ohren einfach zu viel Gezähmtes transportiert. Na ja, die beiden gehen inzwischen auf die 50 zu und Peter Collins ist auch nicht mehr der jüngste. In den Neunzigern, als Collins die GIRLS auf oben genannten Platten ebenfalls produzierte, klang es schon ein wenig ungestümer und offener.
Nichtsdestotrotz zeitigt "Beauty Queen Sister" etliche tolle Momente und einige hervorragende Songs, die wie üblich von diesem traumhaft miteinander harmonisierenden Gesangspaar Ray und Saliers profitieren und auf gediegene Arrangements zurückgreifen. Da trägt die alte Faszination zeitweilig wieder Früchte.
Leicht ungewöhnliche Songs wie War rugs, der sich mit dem Volksaufstand in Ägypten befasst, oder so herzzerreissend sentimentale Balladen wie Birthday Song oder das an alte Glanzzeiten erinnernde Feed and water the horses versöhnen den Hörer dann ganz sicher.
"Beauty Queen Sister" hat also seine famosen Momente, zeigt sich insgesamt auf mehr als solidem Niveau, die alte Faszination, die die platin-dekorierten INDIGO GIRLS einst in den Neunziger Jahren verströmten, will sich bei mir persönlich allerdings nicht mehr so recht einstellen. Weniger liebenswert sind die GIRLS deswegen aber nicht.