Titel |
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01. Where Are You Now? |
02. Freak Show |
03. Never Alone |
04. Tomorrow |
05. Queen |
06. Liar |
07. Time To Go |
08. I Don‘t Know You |
09. While She Sleeps |
10. Ride To Nowhere |
11. Glory Days |
Musiker | Instrument |
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Nathan James | Gesang |
Andreas Z Eriksson | Gitarre & Gesang |
Andrew Lowe | Gitarre & Gesang |
Colin Parkinson | Bass, Gitarre & Gesang |
Phil Beaver | Schlagzeug, Percussion & Gitarre |
Tony Draper | Hammond & Piano |
Die Briten INGLORIOUS legen in ihrer bisher noch recht jungen Karriere eine wirklich unglaubliches Tempo vor. Vor gerade einmal drei Jahren legte die Band (damals noch als Quintett) sein selbstbetiteltes Debüt vor – und erntete dafür nicht nur von uns hervorragende Kritiken. Gerade einmal etwas mehr als ein Jahr später stand dann mit “Inglorious II“ auch schon der nicht minder überzeugende Nachfolger (#95 in den deutschen Album-Charts und sogar #1 der britischen Rock-Charts) in den Regalen der Plattenläden und trotz eines sich mächtig drehenden Besetzungskarussels (gleich drei Mitglieder wurden ausgetauscht) hat es noch nicht einmal ein mehr ein Jahr gedauert, bis die Briten (mit etwas schwedischer Unterstützung an der Lead-Gitarre) nun bereits ihr drittes Werk vorlegen, das auf den Namen “Ride To Nowhere“ hört.
Dabei hat man gar nicht das Gefühl, als ob die Band nicht wüsste, wo sie hinwill. Vielmehr steht die Band nach wie vor für einen traditionellen Hard und Heavy Rock, der sich an den großen Vorbildern der 1970er Jahre orientiert. Dabei waren bisher immer insbesondere DEEP PURPLE zu nennen, aber dieses Mal wurde der Einsatz der Hammond-Orgel – zumindest mal im akustisch wahrnehmbaren Klangbild und gerade im Vergleich zum Debüt - doch spürbar zurückgefahren. Hier sind INGLORIOUS also noch mehr als in der Vergangenheit eine klassische Zwei-Gitarren-Rock-Band, die stellenweise zudem noch ein wenig tiefer gestimmt klingen, was den Sound etwas „dunkler“ macht. Von daher könnte man vielleicht sogar mittlerweile eher THUNDER als akustischen Vergleich heranziehen, auch wenn INGLORIOUS (vielleicht auch wegen ihres deutlich jüngeren Alters) hier viel energischer und stürmischer zu Werke gehen.
Das passt nach wie vor sehr gut zur Stimme von Nathan James, der wohl ohne Übertreibung als einer der besten jüngeren Sänger im Bereich der harten Rock-Musik angesehen werden darf und muss. Es ist wahrlich kein Wunder, dass auch eine Rock-Legende wie Uli Jon Roth gerne auf die Dienste des Frontmanns zurückgreift, wie zuletzt sehr eindrucksvoll auf der CD “Scorpions Revisited“ und der Live-DVD “Tokyo Tapes Revisited – Live From Japan“. Seine leicht raue und kernige Stimme kann sich aber auch in extreme Höhen aufschwingen, wie man beim abschließenden Song des Albums, Glory Days, sehr beeindruckend nachhören kann.
Etwas überraschend ist aus meiner Sicht die Tatsache, dass die Band (zumindest nach meinem Empfinden) die besten Stücke des Albums eher gegen Ende der Scheibe auffährt. I Don‘t Know You, While She Sleeps (das mich ein wenig an jüngere MR. BIG-Nummern erinnert), der Titeltrack und das bereits erwähnte Abschlussstück Glory Days überstrahlen für mich die nicht sicherlich schlechten aber etwas vorhersehbaren ersten Stücke. Aber so hört das Werk eben frei nach einem Sprichwort dann auf, wenn es am schönsten ist. Was natürlich immer wieder ein sehr guter Grund dafür ist, gleich wieder von Vorne zu beginnen – auch bei diesem “Ride To Nowhere“.