Instant Drone Factory

Live

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 10.11.2008
Jahr: 2008

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Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Live, Fünfundvierzig, 2008
Frank GingeleitGuitar & Guitar-Synthesizer
Andrea TabaccoGuitar & Vocals
Rie MiyazakiBass
Thomas HinkelFlute & Synthesizer
Morihide SawadaDrums
Produziert von: Frank Gingeleit Länge: 45 Min 54 Sek Medium: CD
01. Summer03. Rhapsodie Chaotique
02.Tthe Sweetest Flavour/Ghost Writer04. Take A Look Around

Ein Mitschnitt vom Schiphorst Avantgarde Festival aus dem Jahre 2006 wird nun vom Label Fünfundvierzig als Tondokument des Projekts INSTANT DRONE FACTORY unter dem schlichten Titel "Live" veröffentlicht. Und ebenso karg waren die Vorgaben für den Auftritt: Die aus anderen Bands wie MARBLE SHEEP (Miyazaki und Sawada) oder SCHWEFEL (Gingeleit und Hinkel) rekrutierten Musiker nahmen nur den Vorsatz mit auf die Bühne, eine "Gesprächsrunde mit Instrumenten" zu führen.

So entwickeln sich lange, freie Passagen zwischen Krautrock, Space, Psychedelic und Avantgarde. Die Stimme von Andrea Tabacco wird eher wie ein weiteres Instrument eingesetzt, der Italiener pendelt zwischen Schreien, Flüstern und Knurren. Mal überwiegt ein tatsächlich an den Bandnamen erinnernder, eher minimalistischer Drone-Charakter (Summer), dann gibt es Momente mit stärker ausgeprägten Grooves (The Sweetest Flavour/Ghost Writer und Take A Look Around), klassische Songstrukturen sind allenfalls in mikroskopischer Dosis enthalten.

Die Musiker ließen sich offensichtlich einfach treiben und das Ergebnis klingt nach einer Mischung aus CAPTAIN BEEFHEART und FAUST. Man muss als Hörer also durchaus ein offenes Ohr für Avantgarde und musikalische Grenzüberschreitungen haben (aber ein Mainstream-Fan greift ohnehin nicht auf die Werke dieses Labels zurück), um sich der INSTANT DRONE FACTORY zu nähern. Andererseits steckt hinter diesem Album auch nicht die Philosophie, irgendetwas bahnbrechend Neues anzubieten, oder Bestehendes radikal umzukrempeln, sondern alle Beteiligten wollten einfach einen Moment spontan freigesetzter Interaktion konservieren, um diesen zumindest akustisch nachvollziehen zu können. Das Bestreben, etwas Allgemeingültiges, Bleibendes zu erschaffen stand also im Hintergrund. Man lauscht daher dieser Scheibe abwechselnd erstaunt, verärgert, gebannt, aufgeregt, ungeduldig, leicht genervt, aber wenn sie vorbei ist, bleibt eigentlich nur der Eindruck einer angeregten Session hängen. Wobei das immerhin schon etwas ist, verglichen mit vielen überproduzierten, seelenlosen Veröffentlichungen.

Ralf Stierlen, 10.11.2008

 

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