Interstate Blues

Redemption

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 22.12.2007
Jahr: 2007

Links:

Interstate Blues Homepage



Redakteur(e):

Steve Braun


Redemption, Bug Music, 2007
Jamie Purpora Vocals, Guitars
Roger Brown Bass
Jeremy Crowther Drums
Produziert von: Jamie Purpora Länge: 47 Min 16 Sek Medium: CD
01. Twilight05. Nineteen Eighty Nine
02. Fate06. Underground
03. Hear07. Who We Are
04. I Know08. Redemption

Vorsicht, liebe Freundin, geneigter Freund klassischer Blues-Klänge: an INTERSTATE BLUES werdet ihr höchstwahrscheinlich nicht viel Freude haben. 'Blues-inspiriert' nennt sich dieses Trio und in den erweiterten Kreis gehören sie natürlich. Mit puristischem Blues, wie es der Name suggerieren könnte, hat INTERSTATE BLUES allerdings nichts zu tun. Wer dagegen auf brettharten Hard-Rock steht, bekommt hier eins auf die Fresse, mein Herzblatt - "Redemption" rockt monumental und mächtig!! Mir kommt diese Scheibe wie eine gewaltige Kreuzung vor, an der sich britischer 70th-Rock mit amerikanischem Stadion-Rock, swampiger Southern-Rock mit brachialem Blues-Rock treffen - und ich nehme den Mund ganz gewiss nicht zu voll.

Der kalifornische Gitarrist und Sänger Jamie Purpora gründete 1994 mit dem Basser Ray Magdaleno und dem Drummer Jeremy Crowther INTERSTATE BLUES. Es ging ihm darum, die bluesigen Roots des Hardrocks aufzugreifen und weiter zu entwickeln. Beeinflußt hatten ihn maßgeblich DEEP PURPLE (Mk II), VAN HALEN, RAINBOW (die DIO-Jahre) und LYNYRD SKYNYRD, das ist deutlich zu hören. Vor allem Eddie Van Halen, Leslie West und Richie Blackmore haben tiefe Spuren in Purporas Gitarrenspiel hinterlassen.
Bereits 6 Alben hat das Trio veröffentlicht: das Debut "Let It Go" 1996 und das 'same titled' Album mit dem neuen Logo ein Jahr später. Zum 1998er Album "Velvet" gesellte sich dann mit Erik Sabo ein kompetenter Organist und Keyboarder, um dann mit dem 2000 erschienenen "Southern Lips" einen vorläufigen Höhepunkt zu setzen. Seit "White Lightning", das 2003 erschien, ist INTERSTATE BLUES wieder ein Trio - und sie präsentierten sich härter denn je. Roger Brown hatte mittlerweile Ray Magdaleno am Bass ersetzt. 2005 folgte das sechste Album, "El Diablo", eine reife Leistung für eine Band, die nach wie vor keinen Major-Vertrag in der Hand hatte. Aber mit leistungsstarken Mailorder wie CD Baby und Just For Kicks Music kommt man offenbar heutzutage ebenfalls recht gut voran.

Ja, und nun liegt mir die brandneue Scheibe, "Redemption", vor und faltet mir bei jedem Hördurchgang genüsslich die Schädeldecke auf!! Fette Riffs werden einem nur so um die Ohren geschlagen, die Grundstrukturen sind sehr bodenständig, erdig und der Gesang angenehm wohltönend und klar. Allerdings sind, und da muss ich Kritikpunkte ansetzen, die Gitarren zu stark in den Vordergrund gemischt, sodass es speziell den Drums etwas an Druck fehlt. Da der Gitarrist, hier Jamie Purpora, selbst produziert hat, erscheint dieser Umstand verständlich - leider wird auf diese Weise etwas Potenzial verschenkt. Die Songs sind alle zwischen fünf und sieben Minuten lang, es bleibt also viel Zeit für ausgefeilte Arrangements und die wird auch genutzt.
Twilight startet mit furiosen Riffs groß und mächtig wie eine gigantische Galaxy C-5. Leslie West und MOUNTAIN haben ihre Fingerabdrücke auf Fate hinterlassen - das ist absolut virtuose Gitarrenarbeit von Jamie Purpora. Hear hat etwas von einem der stärksten Songs GOV'T MULEs, Blind Man In The Dark, ohne jetzt billig abgekupfert zu klingen.
I Know war mir bereits beim ersten Hören sofort im Ohr hängen geblieben, eine schöne, gebremste Heavy-Nummer (und immer wieder diese fetten Gitarrenriffs!!). Es folgt ein Instrumental, Nineteen Eighty Nine betitelt, das den Hörer auf sieben Minuten mit virtuosen Gitarren-Soli schwindelig zu spielen scheint. Underground ist der kompakteste Track auf "Redemption", voran getrieben von wilden Gitarrenläufen. Im Mid-Tempo schweift Who We Are schön melodisch aus, sehr feine Hooks dominieren diesen Song. Am tiefsten im Blues ist der Titelsong Redemption verwurzelt und erstmals wird hier das Tempo herausgenommen, ohne allerdings den Druck zu verringern. Dieser Song ist wie ein V12-Zylinder mit der Power von 250 PS.

Nun, so ganz will "Redemption" nicht an "Southern Lips" heranreichen, zu sehr ist die Produktion auf die Gitarre ausgelegt. Mir persönlich fehlt Eric Sabos Hammond B3 in den Arrangements und die Rhythm-Section ist etwas zu dünn abgemischt. Aber das ist Meckern auf verdammt hohem Niveau. INTERSTATE BLUES haben nämlich hier ein mächtiges Pfund vorgelegt, an dem unsereins noch lange zu kauen haben wird. Wer härtesten Heavy-Blues-Rock mag, bekommt hier die Vollbedienung - garantiert!

Steve Braun, 22.12.2007

 

© 2008 - 2024 by Hooked on Music