Interstate Blues

Two Thousand Miles Away

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 22.03.2013
Jahr: 2013
Stil: Hard Rock

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Interstate Blues Homepage



Redakteur(e):

Christian Gerecht


Interstate Blues
Two Thousand Miles Away, Eigenproduktion, 2013
Jamie PurporaLead Vocals, Guitars
Roger BrownBass
Jeremy CrowtherDrums
Produziert von: Jamie Purpora Länge: 39 Min 09 Sek Medium: CD
01. Adrenaline Twelve06. Someday Someway
02. Separation Anxiety07. No Sacrifice No Remorse
03. Shame On Me Shame On You08. Far From Home
04. Two Thousand Miles Away09. Doctor Doctor
05. Do You Think About It

Ich muss ja unumwunden zugeben, dass mir INTERSTATE BLUES eine mehr als nur sympathische Band sind. Verfolgen kann ich die Jungens um Jamie Purpora nun schon seit ihrem dritten Album "Southern Lips", das Anno 2000 veröffentlicht wurde. Seitdem liefert die Band ein ums andere sehr gute bis hervorragende Album ab. Qualitätvolles Songwriting, ordentlich Punch in der Hütte und immer wieder exzellente Hooklines, die sich über eine ganze Weile im Ohr verbeißen. Irgendwann, denkst du dir, muss doch mal eine Kröte kommen...

Nun, eine Kröte ist "Two Thousand Miles Away" nicht wirklich, aber wer sich schon länger mit der Band beschäftigt, wird bald feststellen, dass die neue Scheibe überdeutliche Bezüge zu ihren Vorgänger-Alben parat hält. Versteht mich nicht falsch, dass Rad werden INTERSTATE BLUES nie neu erfinden. Verlangt auch keiner. Aber hier drängt sich nach mehrfachen Hören der leise Verdacht auf, einen auf der Stelle tretenden Lückenfüller im Player zu haben. Mancher Refrain oder Lied-Fetzen verlinkt den Hörer sogar direkt mit Songs der "Red Was The Sky". Doch ist das Können der drei Musiker nicht außer Acht zu lassen, denn selbst wenn sich das Ohr hie und da ein kurzes Gähnen nicht verkneifen kann, erreicht das Gros der Songs ein grundsolides Level.

Vom Stil her blieb sich das Power Trio einmal mehr treu und liefert, abseits aller Kritik, eine recht anständige Packung an 1970er Hard Rock Mucke ab. Betonung liegt wie immer auf "Hard Rock"! Blues hat, ganz entgegen dem Bandnamen, eine eher untergeordnete Bedeutung; ohne dabei ganz vergessen zu werden. Natürlich steht bei einem Power-Trio der Gitarrero omnipräsent in der Mitte, aber Jamie Purpora spielt seine Klampfe überaus mannschaftsdienlich und hat das Feeling und Timing seine Soli "al dente" zu entfesseln. Eine Gabe, die nicht jedem Saitenhexer gegeben ist. Neben seinem immer freundlichen Wesen ist das mit der Grund, weshalb mir der Typ so überaus sympathisch ist. Ohne seine beide Mitstreiter, Roger Brown am Bass und Jeremy Crowther an den Fellen wäre Jamie Purpora, salopp gesagt, auch nur ein einbeiniger Halbblinder. Was diese Groove-Maschinerie in Petto hat ist auch auf "Two Thousand Miles Away" mehr als deutlich vernehmbar.
Anspieltipps sind das hart zupackende No Sacrifice No Remorse und der verspielte bis enorm rockende Titeltrack. Auch Mogg und Schenkers Doctor Doctor schrammeln INTERSTATE BLUES mit einer Inbrunst aus den Tüten, dass es richtig Spaß macht, diesem etwas angestaubten Gassenhauer erneut zu begegnen. Ebenfalls eine Bank ist das Instrumental Far From Home, das eine liebe Tradition (jedes Album ein Instrumental) fortführt. Die restlichen Nummern sind zwar allesamt ordentliche Hard Rocker, hauen mitunter mächtig auf die Glocke, vermitteln aber irgendwie das Gefühl, es gäbe im Westen nichts Neues.

Unter dem Strich haben wir es diesmal also nur mit einem mittelprächtigen INTERSTATE BLUES Album zu tun. Eine Scheibe, die weder an die Klasse eines "Red Was The Sky", noch die unbändige Power eines "Redemption" erreicht. "Southern Lips" will ich hier gar nicht in den Ring werfen.
Beim derzeit trüben Wetter gelingt es "Two Thousand Miles..." aber dennoch ohne Mühe die Laune zu heben. Und so vertreibt uns das gute Stück mit (altbekannten) Mörder-Riffs und eisernem Groove auf angenehme Art die "Fifth Season", wie der Neuengland-Yankee (etwas lakonisch) die Matsch-Dreck-Zeit bis zum hoffentlich bald kommenden Wonnemonat zu nennen pflegt.
Na ja, Yankees halt...!
6,5 von 10 Pünktchen aus dem Süden.

Christian "Grisu" Gerecht, 20.03.2013

 

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