Invivo Arise, Unsung Records, 2013 |
Marco Celotti | Guitar, Programming & Vocals | |||
Michele Orselli | Bass & Backing Vocals | |||
Elvis Fior | Drums | |||
Gast: | ||||
Fabio Trentini | Sitar (Unchained, Redifine) & Bass (Always) | |||
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01. Arise | 07. Sulfur | |||
02. Hostage | 08. Unchained | |||
03. Engage | 09. The Edge | |||
04. Always | 10. Where It Ends | |||
05. The Space | 11. Redefine | |||
06. Magnets | ||||
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Immer wenn ich den Namen Fabio Trentini höre, gehe ich mit eher gemischten Gefühlen an eine Rezension ran. Natürlich ist der Mann ein Topproduzent und weiß seine Werke klanglich exzellent umzusetzen. Aber seine Projekte wie zum Beispiel MOONBOUND wussten letztlich eher durch die Hülle als den Inhalt zu überzeugen. Will sagen, das war edler Stoff, aber doch irgendwie zu glatt und konturlos, für mich zu nahe am Pop, ohne sich dabei in den Gehörgängen festzusetzen und zu wenig am Rock, um mitzureißen. Auch die von ihm produzierten Bands wie H-BLOCKX, GUANO APES oder SUBWAY TO SALLY waren oder sind kommerziell erfolgreich, aber haben nicht gerade die Musikgeschichte neu geschrieben.
Aber letztlich ist INVIVO ja kein Produkt von Trentini, vielmehr haben das Trio aus Udine und der in Rom geborene Produzent zusammengefunden und siehe da – dies entpuppt sich für beide Seiten als win-win-Situation. Trentini hat mit INVIVO mal wieder ein richtig rassiges Pferdchen im Stall und die Jungs um Marco Celotti haben jemand an den Reglern, der ihre musikalischen Ideen in die klanglich geeigneten Bahnen zu lenken weiß. “Arise“ bietet jedenfalls eine ziemlich muntere, frische und ausgeschlafene Version des New Artrock mit Anleihen aus Alternative und Prog. Dabei ergänzen sich komplexe instrumentale Parts mit kraftvollen Gitarren, die auch die eine oder andere Riffschneise schlagen und wirklich angenehmem Gesang, der in melodischen Songs zur Geltung kommt, die ihrerseits über genügend Haken und Ösen verfügen, um nicht als glattgebügelt zu erscheinen. Nein, hier gibt es auch durchaus Widerborstiges zu hören.
Trotzdem die Songs allesamt recht kurz gehalten sind, passiert hier einiges, das mehrmaliges Hören nicht nur lohnt, sondern auch erfordert. Jedenfalls dürfte dies allen Fans von Bands wie A PERFECT CIRCLE, RIVERSIDE, KARNIVOOL oder auch MUSE gefallen, wobei INVIVO durchaus schon ihre eigenen Duftmarken zu setzen wissen und Wert auf Eigenständigkeit legen. Bitte gerne mehr davon.