Iron Maiden

Loopyworld - Die frühen Tage von IRON MAIDEN

( English translation by Google Translation by Google )

Buch-Review

Reviewdatum: 31.10.2022
Stil: Heavy Metal
Autor: Steve 'Loopy' Newhouse
Seitenzahl: 231
ISBN: 978-3-940822-16-1
Preis: 21,90 EUR

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Verlag: Iron Pages Books

Promotion: Netinfect


Redakteur(e):

Marc Langels


Biographien berühmter Musiker sind uns allen sicher bekannt. Und auch die Geschichten von Ehefrauen, Freundinnen und Groupies sind schon häufiger zwischen zwei Buchdeckel gedruckt worden. Und auch Produzenten und Manager haben sicherlich aus ihrer Sicht einiges Interessantes über die Musiker, die Karrieren, Songs und Alben zu erzählen. Aber wie viele Autobiographien von Roadies mag es wohl geben? Nun liegt auf jeden Fall eine vor – und zwar die Geschichte des IRON MAIDEN-Roadies Steve - genannt “Loopy“ – Newhouse.

Der gute “Loopy“ gehörte zu den ersten Unterstützern der Band, der so genannten “Killer Krew“, die den Aufstieg der Band aus den kleinen Clubs in London bis auf die größten Bühnen der Welt aus nächster Nähe erlebt und nach Leibeskräften unterstützt hat. Dabei zeichnet er den Weg von seinem „Einstieg“ 1977 – im Prinzip als Konsequenz aus dem Einstieg seines Kumpels Paul Andrews (später Di’Anno) bis zu seinem Ausstieg im Jahr 1984 fast schon zu akribisch nach und gibt dabei nur einen sehr kleinen Einblick in die Innenwelt einer der größten Metal-Bands des Planeten.

Denn Newhouse verliert sich zu sehr in seiner eigenen Rolle, die eigentlich bis auf Streitigkeiten mit Manager Rod Smallwood und Schlagzeuger Clive Burr, für den “Loopy“ als Drum Tech arbeitete, und den Umstand, dass er bei einigen Aufnahmen dabei war, so marginal ist, als dass sie für die Fans wirklich von Interesse wäre. Er ergeht sich endlos in der Beschreibung von Problemen auf den Tourneen, wenn man nicht pünktlich irgendwo ankam etc. Aber wirklich Erhellendes über die Beziehung und Dynamik innerhalb der Gruppe, die Entscheidungen über die musikalische Ausrichtung, welche Musiker bleiben durften und wer weshalb gefeuert wurde, liefert das Buch nicht. Es ist die Geschichte eines Roadies und seiner Herausforderungen, ohne aber etwas Inhaltliches über die Band beizusteuern.

Ein weiteres Manko ist zudem sein Schreibstil, der nicht gerade das Interesse des Lesers hochhält. Vermutlich weil er sich beim Schreiben vielfach auf sein Tagebuch als Gedankenstütze beziehen musste, fehlt es dem Text insbesondere in der Hinsicht, dass er kein besonders lebendiges Bild der damaligen Zeit, der Orte, der Personen zeichnen kann. Die Beschreibungen bleiben sehr einfach und wenig detailliert. Man kann sich dabei einfach nicht wirklich in das damalige Geschehen einfühlen und lässt die Erzählungen einfach auf sich einprasseln. Hinzu kommen erschwerend noch zahlreiche Fehler wie etwa falsche Schreibweise von Namen, Kommas, die in Worten gesetzt werden etc. in der deutschen Übersetzung von Astrid Laske, die dem Lektor des Verlags eigentlich selbst beim Überfliegen des Textes hätten auffallen müssen.

Aus meiner Sicht wäre es interessanter gewesen, hätte sich Newhouse in seinem Buch als Beobachter der damaligen Phase präsentiert, der als nahezu Unabhängiger ein Bild des Innenlebens der Band zeichnet. Der den Fans Einblicke gewährt, wie Steve Harris als Boss, als Bandleader und als Songwriter war. Oder aber wie IRON MAIDEN die Rivalität zwischen den Bands der damals ja beginnenden New Wave of British Heavy Metal wahrnahmen, befeuerten oder aber unterbanden und wie sie ihre eigene Rolle in der Szene interpretierten. Aber zu Allem, was mit der Musik und der Band als solcher zu tun hat, kommt in dem Buch nur ganz am Rande vor. Ein ehrlicherer Titel wäre statt „Die frühen Tage von IRON MAIDEN“ etwa „Meine Zeit bei IRON MAIDEN“ gewesen. Denn über die frühen Tage von Harris, Murray & Co. erfahren wir nur all das, was direkt mit ihm zu tun hatte – für alles andere scheint sich Newhouse nicht interessiert zu haben.

“Loopyworld - Die frühen Tage von IRON MAIDEN“ ist demnach für Fans der Gruppe eigentlich nur dann interessant, wenn sie immer schon mal wissen wollten, wie das Leben als Roadie und Drum Tech so abläuft. Natürlich erfährt man etwas über die Persönlichkeit von Clive Burr, dem man es wohl nie so wirklich recht machen konnte. Aber ansonsten kommt auch so gut wie nichts über die Freundschaft zu Paul Di’Anno dabei heraus, außer dass die Jungs von IRON MAIDEN sehr, sehr, sehr gerne dem Bierkonsum gefrönt haben. Und das ist wohl kaum eine Neuigkeit für alle, die schon einmal einen typischen Briten erlebt haben. So bleibt das Buch – bis auf die tolle Cover-Zeichnung von IRON MAIDEN-Künstler und Eddie-Erfinder Derek Riggs - leider eine ziemliche Enttäuschung.

 

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