The Band Of Heathens

Isernhagen, Bluesgarage, 13.12.2008

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Konzertbericht

Reviewdatum: 13.12.2008

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Redakteur(e):

Joachim Domrath


Isernhagen, Blues Garage, 13.12.2008

Alle Jahre wieder kommt der Edgar nieder......
Zum zweiten Mal gab es die weihnachtliche Blue Rose Bescherung in der Bluesgarage Hannover.
Ich hatte extra 5 Kilo abgenommen, damit ich mich eleganter durch die Menschenmassen quälen konnte. Und voll war es wirklich. Sold Out stand schon seit Wochen auf der Website und das konnte man auf dem mühseligen Weg von und zur Theke deutlich spüren. Der Altersdurchschnitt lag bei den schon üblichen 45 +. Ein paar junge Hühner hielten das Ganze statistisch knapp unter 50. Aber auch etliche graue Panther bangten ihren Head.

Und nun zum Abend. Mit seinem berüchtigten aber charmanten Schwaben-Dialekt führte Edgar Heckmann, zusammen mit Julian Dawson, locker durch das reichhaltige Programm. JULIAN DAWSON, HANK SHIZZOE, TOM GILLAM, TODD THIBAUD und JOSEPH PARSONS waren die sogenannten akustischen Lückenfüller vor und zwischen den beiden Hauptattraktionen. Herausragend hier TOM GILLAM ,der mit Rainbow Girl einen Song von seinem ausgezeichneten aktuellen Album "Never Look Back" präsentierte.

Dann kündigte Edgar die BAND OF HEATHENS als "sie sind das Beste was ich seit Jahren gehört habe" an. Das sie wirklich Format haben, zeigten sie ja schon auf ihrer Live DVD. Edgar hatte mit seiner Euphorie nicht übertreiben .Die Aufnahme von 2007 toppten sie locker.

Was die fünf Jungs aus Austin musikalisch aus den Ärmeln schüttelten war Rock, Swamp, Country und Roots vom Allerfeinsten. Drei gleichwertige Gitarristen und Sänger, alle nicht über 30, zeigten dem deutlich älterem Publikum wo es lang geht.
So würden LITTLE FEAT klingen, hätten sie sich erst im 21. Jahrtausend zusammengefunden. Der Sound war knackig, laut ,aber zu keiner Zeit aufdringlich. Am Mischpult saß Blueskaiser Henry persönlich und machte seine Sache ausgesprochen gut. Er ist halt noch kein schwerhöriger Bandmixer.

Einer der Höhepunkte war das witzige Cornbread , eine Hymne an das texanische Grundnahrungsmittel. Hier lieferten sich die drei Gitarristen packende Duelle.
Perfekt kam der dreistimmige Satzgesang . Das sollte sich auch während des ganzes Konzertes nicht ändern. Von soviel gesanglichem Potenzial können andere Bands nur träumen. Dazu lebten die Songs von ihrer verspielt vertrackten Rhythmusstruktur. Aber auch geradlinige Nummern wie Dont call me hat die Band zu bieten. Hier erinnern sie dann manchmal an die guten alten PURE PRAIRIE LEAGUE.
Und da drei Gitarren ja wie ein Brett klingen, fiel der kurzfristige Saitenausfall an Gordy Quists Gibson nicht weiter auf. So nebenbei meisterte die Band das kleine Missgeschick.

Nach knapp 100 Minuten war das erste Geschenk ausgepackt und es folgte eine kleine Pause. Die nutzten u.a. JOSEPH PARSON und JULIAN DAWSON für ein paar Songs. Julian wurde dabei von ROBERT DE NIRO (*) an der Slide Gitarre unterstützt. Das Klang schon ziemlich geil.

Um ca. 22.30 Uhr schlug dann die Stunde der Romantiker. Die BOTTLE ROCKETS enterten die Bühne. Und weil am heutigen Abend drei Gitarren Standard waren, hatten sie den guten alten ERIC ROSCOE AMBEL mit im Gepäck. Das bedeutet 2 x Strat gegen 1 x Stonetree.

Romantisch an den BOTTLE ROCKETS sind natürlich nur einige Textpassagen ihrer Songs. Für Kuschelrocker und Grönemeyer-Geschädigte wäre die Kapelle um Brian Hennemann wahrscheinlich ein Horrortrip.
Aber die Meute in der Bluesgarage kam ja u.a. gerade wegen dieser Rock-Urgesteine. Brian war gut drauf und fühlte sich sauwohl in dem knüppelvollen Schuppen. Und wegen der Bankenkrise hatte Brian seinen Vermögensberater gleich mit auf die Bühne gebracht. Eric Ambel sah seriöser aus, als es Markus Söder jemals sein wird.

Nachdem die Musiker von der Leine gelassen wurde, verdoppelte sich die Raumtemperatur innerhalb kürzester Zeit.
Nach 15 Jahren Bandhistorie haben die BOTTLE ROCKETS natürlich eine Menge Songs im Repertoire. Es wurde zwar zu gut 80 % abgerockt. Aber einige sanftmütigere Countryrocker liessen zwischendurch mal Zeit zum Verschnaufen. Experimentiert wurde nicht. Bewährtes wie Kerosene, Trailer Mama oder das grandiose Nancy Sinatra knatterte lautstark aus den Boxen. Glücklicherweise hielt die Weihnachtsdeko dem Rock-Hurrikan stand.

Das zweite Geschenk war kur nach Mitternacht ausgepackt. Zum Schluß durfte wieder, wie im letzten Jahr, das berüchtigte BLUE ROSE ORCHESTRA seine Übungsstunden absolvieren.
Ganz nett, aber wer sollte das Gewesene noch toppen. Unmöglich.

Für mich war die Bescherung schon heute. Zwei tolle Bands an einem Abend. Solch eine Weihnachtsmusik liebe ich.

(*)Spitzname von HANK SHIZZOE an diesem Abend, der in seiner Aufmachung der Hollywood Legende sehr ähnelte.

Joachim Domrath, 13.12.2008

 

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