Israel Nash Israel Nash's Silver Season, Loose Music, 2015 |
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01. Willow | 06. Strangers | |||
02. Parlour Song | 07. A Coat Of many Colours | |||
03. The Fire & The Flood | 08. Mariner's Ode | |||
04. LA Lately | 09. The Rag & Bone Man | |||
05. Lavendula | ||||
Israel Nashs neuer Longplayer klingt, als habe er im Gleitflieger den Horizont ausgelotet. "Israel Nash's Silver Season" lebt mehr von seiner eindringlichen Atmosphäre, die eine unendliche Weite und Gelassenheit herauf beschwört, als von seinen großartigen oder gar detailliert ausgefeilten Kompositionen. Nash und seine Combo malen Bilder, nein, Gemälde. Ein psychedelischer Farbenrausch der unendliche lange Wurzeln zurück bis in die Hippie-Ära schlägt. Kein Wunder also wenn Nash konstatiert: "I don't live like the others, I see twice as many colours."
Hall, viel Hall, bergeweise Hall haben Nash (der seinen Nachnamen Gripka schon beim letzten Album "Rain Plans" strich) und sein Sound-Engineer Ted Young (SONIC YOUTH) über die Songs geschüttet. Die allgegenwärtige Pedal Steel Guitar gleitet auf großen, ausgebreiteten Schwingen durch die luftigen Melodiebögen. Der gewohnt an Neil Young erinnernde Gesang pendelt unentschieden zwischen den Koordinaten und gibt sich wahlweise pathetisch, pastoral oder idyllisch. Man denkt mitunter an die leidenschaftlichen Großraumgesänge der FLEET FOXES.
Eine Annäherung gelingt nicht unmittelbar. Im besten Falle stülpt man sich die Kopfhörer über, lässt sich von der Atmosphäre einfangen und versinkt in den Tiefen von "Israel Nash's Silver Season". Still und geduldig. Gleitflug. Cosmic Americana.
Irgendwann fängt das Album an zu wirken. Spätestens während des majestätischen Refrains von Mariner's Ode sollte es um einen geschehen sein. Verrückterweise fragt man sich am Ende der Platte: hat man jetzt neun Songs oder tatsächlich nur einen einzigen gehört.