Jack Yello

Thorns Of Anger

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 27.02.2005
Jahr: 2003

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Redakteur(e):

Martin Schneider


Jack Yello
Thorns of anger, Rogue NL, 2003
Dirk BovensiepenVoice, Backing vocals
Lutz GrosserGuitar, Backing vocals
Dirk HülpertBass, Backing vocals
Uwe ZieglerKeyboards, Backing vocals
Uwe PoprawaDrums
Werner PykaTech
Produzent: Lutz Grosser & Werner Pyka Länge: 78 Min 01 Sek Medium: CD
1. Inspiring confidence (Part I)7. Before
2. Shadows of a nightingale (Part II)8. Igraine (Part IV)
3. Game show9. Take my heart
4. The unknown soldier10. Emotional suicide (Take my heart Part II)
5. The old warrior (Part V)11. Faces to faces (Outro)
6. The bridge

Deutschland verfügt über eine bemerkenswerte Progressiv-Rock-Szene, die sich zwar fast ausschließlich im Untergrund abspielt und wenig Beachtung bei der breiten Öffentlichkeit findet, aber nichtsdestotrotz einige beachtliche Vertreter aufweisen kann. Die müssen sich über den Mangel an Popularität und Akzeptanz auch gar nicht weiter grämen, denn auch international renomierte Acts wie ARENA, PENDRAGON oder IQ fristen eher ein Schattendasein, gemessen an ihrer musikalischen Klasse.

JACK YELLO, der etwas seltsam anmutende Bandname ist eine Ableitung von der Vorgängerband JAGIELLO, überzeugen mit einem Stil, der am ehesten an eine etwas modernere und härtere Ausgabe der beiden ersten MARILLION-Veröffentlichungen erinnert.

Das liegt nicht zuletzt an Sänger Dirk Bovensiepen, der streckenweise doch stark nach Fish klingt, was aber bei dieser Art Musik keineswegs von Nachteil sein muss.

Für Shadows of a nightingale oder The unknown soldier beispielsweise hätten sich die Herren mit dem Harlekin als Maskottchen 1983/84 auch nicht schämen brauchen. Ob sie heute noch zu solchen Kompositionen in der Lage wären darf bezweifelt werden, ist allerdings auch ein anderes Thema.

Die deutsch-niederländische Freundschaft mit Stammsitz Düsseldorf jedoch als MARILLION-Abklatsch abzukanzeln wäre a) zu einfach, b) der Band gegenüber ungerecht.

Bei Game show transportiert man beispielsweise das tastendominierte, progressive Vermächtnis der Anfangstage von URIAH HEEP eindrucksvoll in die Gegenwart.

Insgesamt stehen bei JACK YELLO jedoch die Gitarren mehr im Vordergrund. Nicht nur, um hier und da eine getragene Solopassage einzuwerfen, sondern auch um die Kompositionen bei härteren Passagen herzhaft und druckvoll nach vorne zu treiben.

"Thorns of anger" ist ein vielschichtiges, abwechslungsreiches Album, das vor allem bei Neoprog-Liebhabern auf offene Ohren stoßen wird. Immer vorausgesetzt man nimmt sich die Zeit sich mit den anspruchsvollen Kompositionen auseinanderzusetzen und mit ihnen vertraut zu werden. Die Stücke - und da ist sie wieder, die Parallele zu den frühen MARILLION - trotzen dem Hörer einige Hördurchgänge ab, bis sie sich ihm erschließen. Doch erliegt er erst einmal der Faszination aus Dramatik, Theatralik und Stimmungswechseln, dann wird er immer wieder und wieder dieses Album gerne auflegen.

Eins ist "Thorns of anger" definitiv nicht: Musikalisches Fastfood, heute gehört und morgen schon wieder gegessen.

Martin Schneider, ( Artikelliste), 27.02.2005

 

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