Jacques Stotzem

Catch The Spirit II

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 25.12.2013
Jahr: 2013
Stil: Instrumental Akustik

Links:

Jacques Stotzem Homepage



Redakteur(e):

Epi Schmidt


Jacques Stotzem
Catch The Spirit II, Acoustic Music Records, 2013
Jacques StotzemMartin Acoustic Guitars, Suzuki Dobro
Produziert von: Peter Finger Länge: 47 Min 05 Sek Medium: CD
01. Honky Tonk Women07. Don't Know Where I'm Going
02. Hey Joe08. Paris Texas
03. Going To California09. Like A Hurricane
04. Tattoo'd Lady10. Mercury Blues
05. Wild Horses11. The Road
06. Come As You Are

Es passt ja eigentlich ganz gut zu der aktuellen "stillen Zeit" - auch wenn man in den Einkaufsstraßen nichts davon merkt -, dass man es etwas ruhiger angehen lässt. Es sei jedenfalls allen geraten und gewünscht. Da nicht jeder auf Stille Nacht abfährt und einem die Weihnachtsmusik nach den vielen Wochen auch schon mal auf den Nerv gehen kann, sei hier ein Tipp geliefert, wie man sich auch in gemäßigtem Rahmen und trotzdem anspruchsvoll "berieseln" lassen kann.
Der belgische Fingerstyle-Gitarrist Jacques Stotzem hat bereits mit dem ersten "Catch The Spirit"-Album für gehobene Augenbrauen gesorgt und legt nun den zweiten Teil nach.
Ich meine, es gibt ja einige Akustikgitarristen mit flinken Fingern. Die ganzen Flamenco-Spieler wie Paco de Lucia oder Anverwandte wie José Feliciano, aber im Bereich der Pop- und Rockmusik sind mir doch kaum welche bekannt, die so überzeugen und die Spannung oben halten können wie der Belgier.

Natürlich sind das hier ausnahmslos bekannte Hits - jedenfalls, wenn man sich ein bisschen mit Rock, Blues und Folk beschäftigt hat - , aber gerade solche Nummern muss man erst einmal alleine und ohne Gesang so auf der Akustischen spielen, ohne dass sich der Zuhörer jeweils nach der Hälfte mit der Tageszeitung oder sonst was beschäftigt.
Der tolle Klang seiner Martin-Gitarren macht da schon einiges aus und die gute Aufnahme und Produktion durch Peter Finger (selbst eine Koryphäe, was Fingerstyle auf der Akustischen angeht) den Rest.
Klar beeindruckt man nicht damit, den Lauf in Hey Joe zu können, sondern weit eher, diese Songs mit einer Begleitung und gleichzeitig Lead-Stimme zu versehen. Ja, da fühlt man sich auch gern mal zum Mitsingen verleitet - gerade in so lieblichen Weisen wie LED ZEPPELINs Going To California. Wobei man da teils übelst scheitern kann und es vielleicht beim Zuhören belassen sollte.
Fans von Rory Gallagher werden gleich mit zwei Songs verwöhnt, wobei Tattoo'd Lady mehr rhythmisch rüber kommt, während der flotte Ragtime Don't Know Where I'm Going vor herrlichstem Gitarrenzupfspiel strotzt, welches selbst dem Iren ein paar Freudentränen ins Auge gedrückt hätte.

So ein Album ist natürlich auch immer ein bisschen ein Tipp für die Gitarristen, aber auch der Rest sollte sich am besten auf der Homepage von Jacques Stotzem einen Eindruck von dem teils unglaublichen Spiel des Musikers verschaffen. Das ist wahrlich toll, was man mit einer Gitarre und zwei Händen schaffen kann.
Ob Neil Youngs Like A Hurricane oder der sattsam bekannte Mercury Blues - mal mit Schmackes, mal mit perlendem Single-Note-Spiel - , nahezu über die komplette Spielzeit lauscht man gebannt diesem Gitarristen, der es aber mit der Technik nicht übertreibt, sondern den Songs ihre "Seele" lässt und deren Charakter unbeschadet lässt.
Ry Cooders Paris Texas und Jackson Brownes The Road danken es ihm besonders. Und ich bedanke mich für ein wundervolles Gitarrenalbum, das eine ¾ Stunde lang eine wirklich tolle Atmosphäre zaubert. Nicht nur zur Weihnachtszeit.

Epi Schmidt, 22.12.2013

 

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