Jadis No Fear Of Looking Down, Eigenproduktion, 2016 |
Gary Chandler | Gesang, Gitarre & Keyboards | |||
Stephen Christey | Schlagzeug & Percussion | |||
Andy Marlow | Bass | |||
Martin Orford | Keyboards, Piano, Flöte & Gesang | |||
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01. Listen To Me | 05. Change Of The Season | |||
02. Where Am I | 06. Seeds Of Doubt | |||
03. Just Let It Happen | 07. Abandoned | |||
04. A Thousand Staring Eyes | 08. No Fear Of Looking Down | |||
Wir hier bei Hooked On Music haben schon lange nichts mehr von den britischen Neo-Proggern JADIS gehört gehabt. Das letzte Werk, das uns vorlag war “Photoplay“ aus dem Jahre 2006. Danach wurde es eine Zeit lang still um die Band von Gary Chandler (Gitarre und Gesang), Martin Orford (Keyboards, Piano, Flöte und Gesang) und Stephen Christey (Schlagzeug und Percussion). Zunächst verließ Orford die Band wegen musikalischer Differenzen, dann ging auch der damalige Bassist John Jowitt von Bord. Und so dauerte es zunächst einmal sechs Jahre bis 2012 mit “See Right Through You“ wieder ein Lebenszeichen erschien, dem nun “No Fear Of Looking Down“ folgt – was man zumindest titeltechnisch auch als Anspielung auf die eigene Live-DVD “View From Above“ ansehen könnte.
Das neue und mittlerweile achte Studio-Album bringt dann auch die Rückkehr von Martin Orford (ja auch durch seine Arbeit bei IQ bekannt), der seine eigene Interims-Lösung Arman Vardanyan wieder beerbt. Musikalisch aber bleibt das Quartett sich treu. Dem Progressive Rock der Band hängt ja schon seit Beginn eine gewisse Leichtigkeit an – ein gewisses Faible für Radio-taugliche Melodien und Strukturen-, allzu komplexe Rhythmen und ausufernde Solo-Passagen sind die Sache der vier Herren nicht. Vielleicht tut man ihnen mit dem Label Prog auch keinen Gefallen, denn eigentlich liegen sie ja näher am AOR und Bands wie ASIA als etwa an YES.
Dominiert wird der Klang hier von Chandlers Gitarren-Klang, der hier vielleicht ein wenig mehr als in der Vergangenheit in den Mittelpunkt gerückt wird, und seiner meist ruhigen Art zu singen. Aber auch Orford darf – wenn auch zumeist etwas hintergründiger – für spannende musikalische Elemente sorgen, ebenso wie Christey, der bei genauerer Analyse einige interessante rhythmische und perkussive Kniffe versteckt hat. Man darf sich also nicht unbedingt vom ersten Eindruck des doch recht massenkompatiblen Sounds in die Irre führen lassen – hier passiert mehr, als es zunächst den Anschein hat.
JADIS bieten auf “No Fear Of Looking Down“ wieder ihre ureigene Mischung aus Progressiven Rock- und AOR-Elementen, die sich neben ihren eigenen Fans vorwiegend an Freunde von ASIA, MARILLION oder auch späteren PINK FLOYD und David Gilmour richtet. Es ist auf jeden Fall eine positive Überraschung mal wieder was von der Band zu hören. Hoffentlich lassen uns Chandler, Orford, Christey und Marlow nicht wieder so lange warten.