James McMurtry

Complicated Game

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CD-Review

Reviewdatum: 12.02.2015
Jahr: 2015
Stil: Americana

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Redakteur(e):

Holger Müller


James McMurtry
Complicated Game, Blue Rose Records, 2015
James McMurtryvocals, guitar
Cornbreadbass, vocals
Darren Hessdrums
Tim Holtguitar
Benmont Tenchpiano, hammond b3
Ivan Nevillevocals, moog bass
Dirk Powellviolin, harpsichord, accordeon
CC Adcockguitars
Doyle Bramhall IIbacking vocals
Derek Trucksslide guitar
Kevin Smithupright bass
Dustin Welchbanjo
Produziert von: CC Adcock, Mike Napolitano Länge: 55 Min 28 Sek Medium: CD
01. Copper Canteen07. Deaver's Crossing
02. You Got To Me08. Carlisle's Haul
03. Ain't Got No Place09. Forgotten Coast
04. She Loves Me10. South Dakota
05. How I'm Gonna Find You Now11. Long Island South
06. These Things I've Come To Know12. Cutter

Man nehme den lakonischen Humor von Mark Twain, die karge Lebensrealität von John Steinbeck und die Erzählkunst eines Stephen King und heraus kommt ... ein Song von James McMurtry.

Wie kaum ein anderer versteht es der meist mürrisch wirkende Texaner, in seinen Songs ganze Road Movies hervorzurufen; Geschichten, die direkt ins Leben der Menschen abseits der großen Metropolen führen, ein "blue-collar"-Songwriter, der das beste aus Woody Guthrie und, ja, seinem viel gepriesenen Vater und Romanautor Larry McMurtry verbindet.

Und das auch nach sechsjähriger Pause auf dem neuen Album "Complicated Game", McMurtrys erst neuntem Studioalbum in einem Vierteljahrhundert, seitdem er mit dem von John Mellencamp produzierten Debüt "Too Long In The Wasteland" aufhorchen ließ.

Doch es dauert genau zwei Zeilen bis sich das untrügliche Gefühl wieder einstellt, dass hier einer eine spannende Geschichte zu erzählen hat. "Honey don't you be yelling at me when I'm cleaning my gun. I wash the blood off the tailgate when deer-season's gone", singt McMurtry im Opener Copper Canteen. Und schon ist man mittendrin in einer privaten, bitter-herb geführten Auseinandersetzung irgendwo in den Weiten Amerikas.

Mehr "private" Songs habe er auf diesem Album versammelt und auf Wunsch des heimatlichen Labels - hierzulande kümmert sich Blue Rose Records zum Glück mit allem Eifer um den Kauz - auch mehr akustische Songs. Aber das ist keine Herabstufung von "Complicated Game", auch wenn manche Americana-Fans McMurtry vor allem als Sänger von wütenden Protestsongs wie We Can't Make It Here verehren.

Denn die zutiefst menschlichen Betrachtungen von Liebe und Beieinandersein wie in She Loves Me wärmen die Seele wie ein frisch eingeschenktes Bier in einer guten Bar am Ende eines langen, staubigen Tags.

Doch am besten ist McMurtry immer dann, wenn er seine akustische Gitarre vor ein paar verschleppte Drums legt und Songs wie Carlisle's Haul erzählt oder South Dakota, die Geschichte eines gerade aus dem Dienst ausgeschiedenen Soldaten, der zuhause keine rechte neue Beschäftigung findet. Ein Meisterwerk auf dem neuen Album, das an die Großtat Hurricane Party vom Vorgänger "Just Us Kids" heranreicht. "It was the 23rd of May and I heard the Seargeant say: Fuck it, round up the usual suspects and call it a day", singt er da. "We got no time to mess around and I'm not dying in this shit-hole town for a soldier's pay." Und ein paar Zeilen später: "There ain't much between the pole and South Dakota. Barbed-wire won't stop the wind. You won't get nothing here but broken order. If I was you, I might re-up again."

Wer solche Songs schreibt, darf sich auch ein Lob des Großmeisters Stephen King auf seine Website stellen, ohne als Effekthascher zu gelten. ""The simple fact is that James McMurtry may be the truest, fiercest songwriter of his generation..." Dem ist nichts hinzuzufügen.

Holger Müller, 09.02.2015

 

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