James Taylor Before This World, Concord Music Group, 2015 |
James Taylor | Vocals, Acoustic Guitar | |||
Michael Landau | Guitars | |||
Jimmy Johnson | Bass | |||
Steve Gadd | Drums | |||
Larry Goldings | Keyboards | |||
Luis Conte | Percussion | |||
Andrea Zonn | Violin, Accordeon, Vocals | |||
Arnold McCuller, David Lasley, Kate Markowitz | Backing Vocals | |||
Sting | Harmony Vocals | |||
Yo Yo Ma | Cello | |||
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01. Today Today Today | 06. Watchin' Over Me | |||
02. You And I Again | 07. Snowtime | |||
03. Angels Of Fenway | 08. Before This World/Jolly Springtime | |||
04. Stretch Of The Highway | 09. Far Afghanistan | |||
05. Montana | 10. Wild Mountain Thyme | |||
'Business as usual' würde der neutrale Beobachter wohl zu James Taylors neuem Album sagen. "Before This World" folgt nun nach langen 13 Jahren Pause seinem 2002er Studiowerk "October Road" und unterscheidet sich bei flüchtigem Hinhören nicht wesentlich von seinen früheren Arbeiten.
In der Tat, der 67-jährige Barde aus Boston bleibt seinen Wurzeln treu und vermengt auf liebenswerte und typische Art und Weise Folk mit Pop, würzt seine sanften Singer-Songwriter Träumereien mit leichten Jazz- und Country-Blues Prisen und bestimmt mit seiner unverkennbar sympathischen Samtstimme den Verlauf seiner gefühligen Short Stories, die ihn beispielsweise als alten und treuen Boston Red Sox Baseball Fan entlarven, mehr als einmal als naturverbundenen Nostalgiker darstellen und ihn als mitfühlenden und nachdenklichen Kriegsgegner in jenes Licht stellen, in dem ihn seine Fans nur allzu gerne betrachten.
Während man sich an Taylors kluge Lyrics anschmiegt, dringt man als Musikkenner (ja, James Taylor hat viele solcher Fans) natürlich auch etwas tiefer in die Materie ein und realisiert die sehr variantenreiche Ausstattung seiner Song-Arrangements, die von einer lässigen und relaxten Unaufdringlichkeit geziert und von einer sensibel agierenden First Class Band meisterlich umgesetzt werden.
Das erhabene Titelstück veredelt Taylors englischer Kollege Sting mit seinen markanten Harmony-Vocals und beide Troubadoure geleiten uns in eine archaisch anmutende britische Folk-Landschaft. Wie ein Gemälde.
Das cool groovende Stretch Of The Highway klingt wie ein von Taylor aufgefrischter Outtake einer vergessenen STEELY DAN Session aus der 1980er "Gaucho"-Phase. Grandios.
So reiht sich eine schimmernde Perle an die nächste und hinterlässt ein intensives Leuchten in unserer grauen Welt. Und falls "Before This World" mancherorts als 'business as usual' abgetan wird, dürfen sich sämtliche Taylor Fans auf ein Glanzstück in typischer Manier freuen und sich schon mal ein wohliges Grinsen ins Gesicht schreiben, wenn sie das locker-flockige Watchin' Over Me hören. Balsam.