Jane Kramer

Carnival Of Hopes

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 21.01.2016
Jahr: 2015
Stil: Americana

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Jane Kramer Homepage



Redakteur(e):

Holger Müller


Jane Kramer
Carnival Of Hopes, Famous Brown Boots Music, 2015
Jane Kramervocals
Pace Connerguitar, ukulele, mandolin, vocals
Michael Eversdobro, banjo, mandolin, vocals
River Guergueriandrums, percussion
Eliot Wadopianbass
Nicky Sandersfiddle
Franklin Keelcello
JP Furnastrombone
Ben Hoveytrumpet
Chris Rosserpiano, harmonium
Bill Melansonvocals
Allison Hallvocals
Produziert von: Adam Johnson Länge: 40 Min 37 Sek Medium: CD
01. Half Way Gone06. Truck Stop Stars
02. Carnival Of Hopes07. Why'd I Do That Blues
03. Your Ever-Green Heart08. Highways, Rivers & Scars
04. Good Woman09. Truth Tellin' Eyes
05. Down South10. My Dusty Wings

Ein Tal im hellen Sonnenlicht, ein Bach mit klarem, kalten Wasser, eine Hügelkette, von der aus man weit ins Land sehen kann. Die Appalachen haben die Menschen und ihre Musik geprägt, und aus Bluegrass und Folk ist eine einzigartige Melange geworden; melancholisch und fröhlich zugleich, helle Stimmen und einsame Fiddles und dazwischen eine Dobro, so warm wie ein Spätsommertag.

Jane Kramer ist ein Kind dieser Berge, und deshalb zog die Sängerin für ihr zweites Solo-Album auch wieder von Portland nach Ashville, North Carolina, zurück. Die Stadt hat längst verdientermaßen einen großen Ruf als Künstlerkolonie, und nur hier konnte wohl ein Album wie "Carnival Of Hopes" entstehen. Songs, die selbst in ihren traurigen Momenten das Herz wärmen, die immer ein Stück Hoffnung verbreiten: "If you change your mind, there'll be a light on in my window."

Und wie all die schönen Alben aus den Appalachen baut auch dieses auf zwei Grundfesten: einer Fülle von seelenstreichelndem (akustischem) Saitenwerk; Gitarren, Fiddle, Dobro, Cello oder Mandoline sowie einer großartigen Stimme, die nichts beschönigt und doch umarmt. Sie sei mit diesem Album ihren dunkeln inneren Dämonen entgegengetreten, erzählt Kramer. Und in ihren Texten geht sie hart mit sich ins Gericht. "I am not a good woman", singt sie in Good Woman. "I lie and I cheat. And I got this ugly wandering tattoo on the soles of my feet."

Aber von "ugly" kann in der Musik überhaupt keine Rede sein. Vielmehr klingt ein Großteil der Songs, als würden sich die Bandmitglieder von UNION STATION mit ihrer Chefin Alison Krauss und gleichgesinnten Sängerinnen wie Carrie Newcomer oder Susan Cattaneo zusammentun, während die "grand old lady" Emmylou Harris anerkennend dazu lächelt. Die Balladen fangen die Seele trotz ihrer Traurigkeit immer wieder auf, die Front-Porch-Songs wie Your Ever-Green Eyes kommen auf einem federnden drums-and-percussion-Boden daher, und vom Ausflug nach New Orleans (Why'd I Do That Blues) bringt Kramer ein herb-schönes Trompetensolo mit.

Auch das die aus einer Musikerfamilie stammende Kramer die Kollegin Mary Gauthier verehrt, ist kein Geheimnis: Truth Tellin' Eyes hat die Harmonien von Gauthiers Goodbye, Truck Stop Stars könnte eine Erzählung aus Gauthiers Fundus sein. Aber das passt genauso zu ihr, wie das alte Riesenrad im Abendsonnenlicht, das auf die CD aufgedruckt ist. "My Carnival Of Hopes is busted and hideous and rusty and somehow still brave and sparkly", sagt Kramer.

Und damit ist ihr ein wunderschönes Album gelungen, das nur mit dem Opener Half Way Gone, einem Texas Honky-Tonk-Swinger, kurz in die falsche Richtung führt. Ähnlich wie das Promo-Foto, das Jane Kramer mit Kippe, Jim-Beam-Flasche und stark tättowiert wie eine mexikanische Hinterwäldlerin aussehen lässt. Das hat sie nicht verdient - ebenso wenig wie ein Zuckerpüppchen namens Jana Kramer, die nur durchpolierten Mainstream-Country singt und dennoch von Google angezeigt wird, wenn Jane Kramer gesucht wird.

Holger Müller, 18.01.2016

 

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