Jane Lee Hooker

Spiritus

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 24.12.2017
Jahr: 2017
Stil: Blues Rock

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Jane Lee Hooker
Spiritus, Ruf Records, 2017
Dana "Danger" AthensVocals, Piano, Organ
"Hail Mary" ZadrogaBass
Tracy "High Top"Guitar
Melissa "Cool Whip" HoustonDrums
Tina "T-Bone" GorinGuitar
Produziert von: Matt Chiaravalle Länge: 52 Min 56 Sek Medium: CD
01. How Ya doin?06. Black Rat
02. Gimme That07. Ends Meet
03. Mama Said08. How Bright The Moon
04. Be My Baby09. Turn On You Love Light
05. Later On10. The Breeze

Ich bin immer noch etwas verblüfft, denn dermaßen energiegeladenen und von einer Punk-Attitüde getriebenen Rotz’n’Roll, bin ich aus dem Hause Ruf Records nicht unbedingt gewohnt. Entsprechend hat das letztjährige Debüt, ”No B!” ordentlichen Staub aufgewirbelt und Performance der fünf Mädels auf der Bühne hat sie hierzulande sogar umgehend in den immer noch sehr renommierten Rockpalast befördert. Wer den Mitschnitt vom März 2017 noch nicht gesehen hat, bitte dringend nachholen!
Und vor wenigen Wochen hat die Band ihr zweites Album veröffentlicht, diesmal fast ausschließlich mit eigenen Songs.
So live wie irgend möglich sollte es bei den Aufnahmen zugehen, damit nichts vom ursprünglichen Spiritus.., ähm, Spirit, verloren geht. Im Lateinischen steht “Spiritus“ für “Atem“ und können einem JANE LEE HOOKER bereits mit dem ersten Song verschlagen. Das klingt wie live im Club nebenan, wenn sie mit How Ya Doin? losfetzen. Die Band hat sich hier einen perfekten Show-Opener auf den Leib geschrieben, den sie bei Bedarf wohl auf zu spielende Stadt anwenden können. Punk-Power mit Southern-Leads – kommt gut!

Grooviger kommt Gimme That, mit leichtem STONES/BLACK CROWES-Flair. Auch hier wieder tolle in sich verzahnte Gitarrenparts und getrieben von dem aggressiven Gesang von Dana Athens. Die mag nicht die stimmliche Klasse von Janis Joplin haben, aber deren bedingungslose Leidenschaft höre ich auch in ihrer Stimme.
Mama Said mag etwas verspielt und verhalten beginnen, aber wie sich die Band hier hineinarbeitet und nach einer halben Minute einen ins Ohr und in die Beine gehenden Rocksong erschafft, das macht schon richtig Spaß. Vorhin genannte STONES müssen auch für Be My Baby. Also das bräuchte es wirklich nur Jaggers Stimme um den Song auf “Some Girls“ anzusiedeln. Wirklich toller, rauer Country Rock-Titel. Und auch der ungeschminkte – heutzutage viel zu selten zu hörende – Sound dieser Truppe gefällt mir mit jedem Lied mehr.
Wie gerade eben die STONES, kommen für Later On die BLACK CROWES erneut ins Spiel. Der Song auf “Southern Harmony…“ würde ebenso wenig verwundern, wie stören. Da schwingt eine Menge Southern Soul und Rock in dieser Midtempo-Ballade mit. Jede Menge Gefühl, bei allen hier Beteiligten und gegen Ende schwingt sich der Song zu einer echten Hymne auf. Freu mich, den eines Tages im Konzert zu hören.

Anscheinend muss dann die aufgestaute Energie explosionsartig raus, denn Black Rat rockt in schwindelerregendem Tempo anschließend dahin. Klingt wie eine britische R&B-Band aus den 60ern auf Speed.
Wer sich vorhin gleich einmal auf die Suche nach dem Rockpalast-Auftritt der Band begeben hat, wird evtl. auf die Unplugged-Version von How Bright The Moon gestoßen sein. Nur von Dana Danger an der Theke zur Akustikgitarre gesungen. Mit Band hat das natürlich mehr Gewicht und kommt mit mehr Dynamik, in der sich Stimme und Gitarren gegenseitig anstacheln.
Partylaune verströmt dann das rasante Turn On Your Love Light. Das erinnert mich an ihre New Yorker Kollegin Dana Fuchs, die zu so einem flotten Rockabilly auch gern gut abgeht. Auch hier fühlt man sich eigentlich, als wohne man einem Gig der Band bei, so direkt und mitreißend kommt die Musik rüber.
Zum Schluss gibt’s einen fast zehnminütigen - ja, was schon? – Blues. So etwas spannend gestalten und halten zu können, gelingt eigentlich nur Wenigen. Ich sage mal, der Spirit(us) der hier ausschlaggebend ist, dass beides gelingt, könnte im Australien der späten 70er zu finden sein.
Solange solche Bands, wie JANE LEE HOOKER, noch auf der Bildfläche erscheinen, muss man sich weder um Rock, noch um Blues Sorgen machen. Dieses Album ist der Beweis.

Epi Schmidt, 23.12.2017

 

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