Jason Becker

Triumphant Hearts

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 03.12.2018
Jahr: 2018
Stil: Instrumental Rock

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Redakteur(e):

Marc Langels


Jason Becker
Triumphant Hearts, Mascot Label Group, 2018
Jason BeckerKompositionen
Gastmusiker
Marty FriedmanGitarre
Uli Jon RothGitarre
Chris BroderickGitarre
Joe SatrianiGitarre
Guthrie GovanGitarre
Steve MorseGitarre
Michael Lee FirkinsGitarre
Joe BonamassaGitarre
Steve VaiGitarre
Paul GilbertGitarre
Richie KotzenGitarre
Matthias IA EklundhGitarre
Neal SchonGitarre
Greg HoweGitarre
Jeff LoomisGitarre
Gus G.Gitarre
Trevor RabinGitarre
u.v.a.
Produziert von: Jason Becker Länge: 78 Min 07 Sek Medium: CD
01. Triumphant Heart08. River Of Longing
02. Hold On To Love09. Valley Of Fire
03. Fantasy Weaver10. River Of Longing
04. Once Upon A Melody11. Taking me Back
05. We Are One12. Tell Me No Lies
06. Magic Woman13. Hold On To Love (Chuck Zwicky Remix)
07. Blowin' In The Wind14. You Do It

Die Geschichte des Jason Becker liest sich wie ein Skript für einen rührenden Hollywood-Film. Es ist die Story von Talent, Erfolg und einer heimtückischen Krankheit, die den Helden seit Jahrzehnten zu vollkommener Bewegungslosigkeit verflucht hat. Aber Jason Becker gibt nicht auf und, obwohl er nur noch seine Augen bewegen kann, veröffentlicht er nun ein komplett neues Album mit Musik. Aber kurz der Reihe nach: Becker war eines der größten Gitarren-Talente, die das amerikanische Label Shrapnel Records hervorbrachte. Zusammen mit seinem Freund Marty Friedman bildete Becker das Duo CACOPHONY, das mit den beiden Alben "Speed Metal Symphony" und "Go Off!" für junge Gitarristen zu einem großen Vorbild wurde. Anschließend veröffentlichte Becker sein Solo-Debüt, das hochgelobte "Perpetual Burn", das ihn endgültig als strahlenden Stern in der Liga der großen Gitarristen etablierte.

Dadurch geriet er in den Fokus von David Lee Roth, der einen Nachfolger für den ausgestiegenen Steve Vai suchte. Gemeinsam entstand das Album "A Lil' Ain't Enough", das es immerhin bis auf Platz 18 in den US-Charts schaffte und den beteiligten Musikern eine Goldene Platte einbrachte. Schon während der Aufnahmen bemerkte Becker ein seltsames "schlaffes Hängen" in seinem linken Bein. Eine Untersuchung brachte die niederschmetternde Diagnose: Amyotrophe Lateralsklerose, kurz ALS. Diese führt zu einer Degeneration des motorischen Nervensystems. Das bedeutet, dass betroffene die Fähigkeit, ihre Muskeln zu steuern, nach und nach verlieren. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei fünf Jahren. In den folgenden Jahren raubten ihm die fortschreitenden Lähmungserscheinungen die Möglichkeit, Instrumente zu spielen und sich zu bewegen, aber auch 28 Jahre nach der Diagnose lebt Becker noch und komponiert neue Songs. Dies ist ihm nur Dank eines speziellen Systems möglich, das sein Vater für Becker konzipiert hat. Das System registriert die Augenbewegungen von Jason und „übersetzt“ diese in Worte, mit denen er sich verständigen und auch Noten sowie Musik notieren oder aber beschreiben kann.

Die auf diese Weise entstandendenen Songs erscheinen nun in Form des Albums “Triumphant Hearts“. Darauf bekommt man nicht mehr nur die instrumentalen Abfahrten früherer Jahre zu hören. Diese sind natürlich auch noch vertreten, aber vielmehr komponiert Becker hier quer durch alle Bereiche der Musik: neben den knallenden Gitarren-Instrumentals bietet Becker epische, fast cinematographische Stücke, diese stehen dann neben dem sehr souligen Hold On To Love, in dem Jason seine Lebensgeschichte auf eine sehr positive Art und Weise verarbeitet. Bei We Are One bewegt sich der Künstler mit fast schon unglaublicher Leichtfüßigkeit im klanglichen PRINCE-Universum und dürfte Fans des im vergangenen Jahr verstorbenen Musik-Genies sicherlich ein paar wohlige Schauer über den Rücken jagen. Aber die großa Fastination des Werkes liegt in der unglaublichen Bandbreite, die Becker hier kompositorisch anbietet.

Da Becker natürlich nicht mehr selber in die Saiten und Tasten greifen kann, hat er für “Triumphant Hearts“ befreundete Musiker angefragt und diese sind der Bitte in Scharen gefolgt. Neben Marty Friedman, geben sich hier auch Uli Jon Roth (Ex-SCORPIONS), Chris Broderick (ex-MEGADETH), Joe Satriani (auch CHICKENFOOT), Guthrie Govan (Ex-Steven Wilson-Band, THE ARISTOCRATS), Steve Morse (DEEP PURPLE), Michael Lee Firkins, Joe Bonamassa, Steve Vai (Ex-WHITESNAKE), Paul Gilbert (MR. BIG), Matthias IA Eklundh, Neal Schon (JOURNEY), Greg Howe. Jeff Loomis (ARCH ENEMY, Ex-NEVERMORE), Richie Kotzen (Ex-POISON. Ex-MR. BIG, THE WINERY DOGS) Gus G. (FIREWIND, Ex-Ozzy Osbourne), Trevor Rabin (ex-YES, YES FEATURING ANDERSON RABIN WAKEMAN) und noch weitere Künstler geben sich hier insbesondere die Saiten in die Hand, spielen sich die musikalischen Bälle zu und begeistern damit insbesondere in Tracks wie Valley Of Fire oder River Of Longing (das hier gleich zwei Mal mit unterschiedlichen Gitarristen vorliegt) die Gehörgänge der Fans.

Insgesamt besticht “Triumphant Hearts“ neben seinem Abwechslungsreichtum natürlich durch die individuelle Klasse der beteiligten Musiker. Aber es beweist auch einmal mehr, was für ein begnadeter Komponist Becker nach wie vor ist, der sich musikalisch in vielen unterschiedlichen Richtungen ausdrücken kann und dessen melodiöser Ideenreichtum wahrlich beeindruckend ist. Dass es den Instrumentalisten gelungen ist, diese Vorgaben mit so viel Freude und Leben zu füllen, dürfte dann das größte Vermächtnis der Scheibe sein. Ganz im Sinne der Film-Dokumentation über Becker vor ein paar Jahren zeigt dieses Album, er ist „Not Dead Yet!“

Marc Langels, 02.12.2018

 

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