JD McPherson Let The Good Times Roll, Rounder Records, 2015 |
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01. Let The Good Times Roll | 07. Shy Boy | |||
02. Bossy | 08. You Must Have Met Little Caroline? | |||
03. It's All Over But The Shouting | 09. Precious | |||
04. Bridge Builder | 10. Mother Of Lies | |||
05. It Shook Me Up | 11. Everybody's Talking 'Bout The All American | |||
06. Head Over Heels | ||||
Räudiger Rock'n'Roll, rotziger Rhythm'n'Blues, rappelnder Rockabilly, richtig geile Mucke, reife Leistung. Das wäre die Kurzeinschätzung des neuen JD McPherson Albums "Let The Good Times Roll".
Diese Scheibe entfacht Jubelstürme, denn hier wird der Titel zum Programm. Wer auch nur ein bisschen was für den guten alten Rock'n'Roll übrig hat, so wie er in den mittleren Fünfziger Jahren gefeiert wurde, muss diese Platte einfach lieben. Denn ähnlich wie auf McPherson Debut "Signs And Signifiers" (2012), das einen ungemein starken Eindruck hinterließ, vermittelt der ehemalige Kunstlehrer aus Oklahoma auch anno 2015 den Eindruck, als sei die Musik sein ein und alles. Seine absolute Leidenschaft, die er mit fiebriger Entschlossenheit in die Clubs und auf die Tanzböden sämtlicher Republiken befördert möchte, um, ja, dem Zuhörer eine gute Zeit zu bescheren. Verdammt kompromisslos, aber in bester und liebenswerter Absicht.
Der Erfolg seines 2012 er Debutalbums hat den Rock'n'Roll Junkie zwar auch ein wenig überrascht, jedoch auch mächtig beflügelt. Für sein brandneues Werk kollaborierte McPherson mit Soundmann Mark Neill, der einst in den 80's die Rockabilly-Combo THE PALADINS produzierte und nun mit BLACK KEYS Impressario Dan Auerbach kooperiert, um das Soundgefüge von "Let The Good Times Roll" ein wenig anders zu gestalten.
Das allgegenwärtige Soundmuster beruft sich auf analoge Hallplatten. O-Ton McPherson:
"Die Platten, die ich mir immer wieder anhöre, sind solche, die seltsam abgemischt sind oder verrückt klingen. Mich reizte es sehr, Hallplatten zur Erzeugung künstlichen Nachhalls zu verwenden. Während meine erste Platte von den trockenen und schnörkellosen Rhythm’n’Blues Klängen aus New Orlans beeinflusst war, hörte ich diesmal tonnenweise Zeug von Link Wray und die von Allen Toussaint produzierten Irma Thomas Sachen sowie all die Rock’n’Roll-Geschichten der frühen 1960er Jahre, bei denen Hallplatten verwendet wurden."
"Let The Good Times Roll" entfacht ein unwiderstehliches Feuer, eine Sogwirkung, der man sich als R&B Fan kaum entziehen kann. Und, warum auch? Deshalb hat McPherson diese Platte gemacht. Twist and shout, y'all!
Zum Warmwerden hier nochmals das alte North Side Gal-Video.