Jeff Beck Live+, Atco, 2015 |
Jeff Beck | Guitar | |||
Jimmy Hall | Vocals | |||
Rhonda Smith | Bass | |||
Jonathan Joseph | Drums | |||
Nicolas Meier | Guitars | |||
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01. Loaded | 09. Little Wing | |||
02. Morning Dew | 10. Big Block | |||
03. You Know You Know | 11. Where Were You | |||
04. Why Give It Away | 12. Danny Boy | |||
05. A Change Is Gonna Come | 13. Rollin' And Tumblin' | |||
06. A Day In The Life | 14. Going Down | |||
07. Superstition | 15. Tribal | |||
08. Hammerhead | 16. My Tiled White Floor | |||
Ü 70 gleich "Live+". Freunde, das hat jetzt wirklich nichts mit Mathematik zu tun, sondern dient lediglich als Hinweis auf Jeff Becks neueste Scheibe "Live+". Nach El Beckos Konzert-DVD vom letzten Herbst nun eine Live-CD randvoll mit alten, aber mächtig aufgefrischten Versionen aus Jeffs großartigem Katalog. Dauerbrenner wie Loaded, A Day In The Life, Hammerhead und Big Block sind zwar auch wieder mit dabei, doch weil die Tracks so wertbeständig sind, kann man sie immer wieder hören.
Das Sensationelle an diesem Longplayer - neben Jeff Becks fabelhaftem Gitarrenspiel - bleibt die umwerfende Präsenz und Qualität des ehemaligen WET WILLIE Sängers Jimmy Hall. Herrschaftszeiten, was kann dieser Mann singen. Da sieht selbst ein Delbert McClinton fast schon blass aus. Die Rhythm & Blues Stimme des Monats. Mindestens.
Große Klasse, dass Beck seinen Spezi aus früheren Jahren wieder reaktiviert hat und ihn auf seine letztjährige USA-Tour mitnahm. Die beiden alten Kumpels haben schon in den Siebzigern gemeinsam getourt, als WET WILLIE den Support-Act für BECK, BOGERT & APPICE gab.
Wer bei Jimmy Halls A Change Is Gonna Come Interpretation keine Gänsehaut bekommt, leidet wahrscheinlich unter latenten Sensibilitätsstörungen. Da würde wohl selbst Songautor Sam Cooke seinen Hut ziehen. Auch Halls Gesangsleistungen bei Stevie Wonders Superstition (haben BB&A damals schon gespielt), Jimi Hendrix' Little Wing und dem Blues-Klassiker Going Down treiben einem die Schweißperlen auf die Stirn. Eigentlich alles olle Kamellen, aber in diesen Versionen durchaus wieder hörenswert. Sehr wuchtig und jederzeit meterweit von Langeweile entfernt.
Als Lockvogel für seine weltweit verstreuten Fans hat Papa Beck noch zwei brandneue Studiotitel ans Ende geheftet:
Zum einen Tribal, ein heftiges, riffbetontes Fusion-Stück mit gelegentlichen Gesangseinlagen von Ruth Lorenzo. Gewitterstimmung, Sturm. Becks Gitarre offenbar unter Hochspannung. Als Blitzableiter fungiert der Hörer. Imposant!
Zum anderen My Tiled White Floor, eine Dean Garcia/Toni Halliday Komposition der britischen Indie/Electronica Band CURVE. Nicht komplett verändert, allerdings wesentlich rockiger als das Original und auf unwiderstehlich elegante Weise brachial. Ein weiterer Beweis für Jeff Becks Flexibilität in Sachen Songauswahl und Interpretationslust.
"Live+" steht wie ein Fels in der Brandung. Beck und seine exquisite Band überzeugen erneut mit hoher Qualität und dürfte allen Fans abermals Jubelstürme entlocken. Unverwüstlich, dieser "alte Sack".