Jeff Beck Rock'n'Roll Party Honouring Les Paul, Eagle Vision, 2011 |
Jeff Beck | Guitars | |||
Imelda May | Vocals | |||
Darrel Higham | Vocals, Guitars | |||
Al Gare | Electric & Upright Bass | |||
Stephen Rushton | Drums | |||
Jason Rebello | Keyboards | |||
Dave Priseman | Trumpet | |||
Leo Green | Saxophone | |||
Lou Marini | Baritone Sax | |||
Gary U.S. Bonds | Vocals | |||
Brian Setzer | Guitar, Vocals | |||
Tombone Shorty | Trombone | |||
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01. Baby Let's Play House | 15. Tiger Rag | |||
02. Double Talkin' Baby | 16. Peter Gunn | |||
03. Cruisin' | 17. Rocking Is Our Business | |||
04. Train Kept A Rollin' | 18. Apache | |||
05. Poor Boy | 19. Sleep Walk | |||
06. Cry Me A River | 20. New Orleans | |||
07. My Baby Left Me | 21. Walking In The Sand | |||
08. How High The Moon | 22. Please Mr. Jailer | |||
09. Sitting On Top Of The World | 23. Casting My Spell On You | |||
10. Bye Bye Blues | 24. Twenty Flight Rock | |||
11. The World Isaiting For The Sunrise | 25. The Girl Can't Help It | |||
12. Vaya Con Dios | 26. Rock Around The Clock | |||
13. Mockin' Bird Hill | 27. Shake, Rattle And Roll | |||
14. I'm A Fool To Care | ||||
Wenn das nicht mal ein echtes und unvergessliches Erlebnis war. Die wenigen Hundert Gäste, die im letzten Sommer das große Glück hatten, im Iridium Club zu New York City dem Les Paul Tribute Konzert des großartigen Jeff Beck beizuwohnen, werden diesen Abend wohl nie vergessen. Die entsprechende DVD bzw. BluRay legt nun Zeugnis davon ab, wie umwerfend diese alten Les Paul Songs sowie das Sammelsurium etlicher anderer Rock'n'Roll Klassiker aus den Fünfziger und Sechziger Jahren noch heute klingen kann.
Kein Wunder indes, kennt man Jeff Beck doch als Garant für hochklassige Performances und außergewöhnliche Gitarrenarbeit. Doch in dieser Umgebeung, mit so einem Programm und solch einem exquisiten Band Line-Up sieht und hört man El Becko nicht alle Tage. Seine Begleit-Combo ist die gut aufeinander abgestimmte und toll eingespielte Imelda May Band, die außer ihrer gesanglich ohne Fehl und Tadel agierenden Chefin noch auf einen außergewöhnlich guten Drummer (Stephen Rushton) verweisen kann und einen an Elvis geschulten zweiten Sänger/Gitarristen namens Darrel Higham, der nebenbei bemerkt Imeldas Ehemann ist. Nicht zu vergessen, den soliden, aber bei diesem Überangebot an Brillianz etwas in den Hintergrund gedrängten Bassmann Al Gare, sowie den aus der regulären Jeff Beck Band bekannten Tastendrücker Jason Rebello.
Als weitere Gäste begrüßt Jeff noch den alten Haudegen Gary U.S. Bonds, der sein unvergessenes New Orleans in meisterlicher Manier und publikumswirksamer Interpretation abliefert, sowie den Vorreiter des Achtziger Jahre Rockabilly-Comebacks Brian Setzer, der mit seinen wilden Stray Cats einst für Furore sorgte und auch im Sommer 2010 noch absolut zu überzeugen weiß.
Ein weiterer Kracher sind die bei einigen Songs hinzukommenden Bläser, mit dem alten Haudegen Lou Marini am Bariton-Sax, dem explosiv solierenden Leo Green (ex Van Morrison Band) an der Tenorkanne und dem etwas unscheinbar wirkenden Dave Priseman an der Trompete. Hervorragende Verstärkung erfährt diese ausgebuffte Horn-Section von niemand geringerem als Posaunist Trombone Shorty. Da entstehen schon ordentliche Windstärken.
Jeff Beck selber agiert wie immer bescheiden und in seiner Außendarstellung eher zurückhaltend, lässt lieber seine diversen Gitarren sprechen. Man sieht ihn hier, dem klassischen Repertoire des Abends angemessen, häufiger mal mit Gitarren, die er ansonsten seltener einsetzt (z.B. Gibson L-5). Auch seine irrwitzige Stilistik und sein unnachahmlicher Gebrauch des Whammy Bar an seiner weißen Stratocaster wird nicht über die Maßen strapaziert. Das tut mal ganz gut, Jeff in einem anderen Licht zu hören, mit Songs, die einem nicht unbedingt so geläufig sind, es sei denn man kennt sich musikgeschichtlich richtig gut aus und hat die Songs der 50's und frühen 60's studiert. Die Schönheit und Brillianz solcher Melodien wie Cry me a river und How high the moon. Lieder wie Vaya Con Dios, Tiger Rag; Peter Gunn; Apache und Sleep walk hat man zwar schon mal gehört, aber nicht jeder Rockfan unseres Jahrgangs (also die, die jetzt langsam graue Haare bekommen) hat diese Scheiben auch im Regal stehen. Aber offen gestanden, sämtliche 27 Songs sind toll. Absolute Qualitäts-Ohrwürmer.
Dieses Konzert ist von vorne bis hinten eine absolute Super-Show. Spaß, Leidenschaft, Hingabe stehen greifbar im Raum. Allen Anwesenden steht das Lächeln ins Gesicht gemeißelt. Und es war auch reichlich Prominenz zugegen. Bei diversen Kameraschwenks sieht man u.a. Promis wie David Bowie, Steve Miller, Little Steven, Meat Loaf, Warren Haynes und Tennislegende John McEnroe.
Im Bonusteil gibt's noch ein interessantes Interview mit Jeff. Ein sogenanntes 'behind the scenes' und alte Video-Clips aus den 80's von einem Konzert in dem Jeff Beck und sein Vorbild Les Paul gemeinsam auftraten. Eine gelungene und runde Sache.