Jeff Crosby Postcards From Magdalena, Blue Rose Records, 2018 |
Jeff Crosby | Vocals, Guitar | |||
Andy Crosby | Bass | |||
John Gilbertson | Guitar, Keyboards | |||
Roger Allan Nichols | Keyboards | |||
William Prescott, Marshall Vore | Drums | |||
Daniel Blumenfeld | Keyboards | |||
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01. Best 25$ Dollars I Ever Spent | 07. It's Us | |||
02. Everything Will Change | 08. Sunrise Over Iceland | |||
03. Full Moon On Sunset | 09. Beautiful And Strange | |||
04. Cold Summer | 10. Hotel Bibles | |||
05. Hearts Too Heavy | 11. Lonely In Love | |||
06. What Stories, What Light | 12. Time Is Cryin' | |||
Wer sein Album mit einem solch formidablen Song wie Best 25 $ I Ever Spent eröffnet, schürt natürlich Erwartungen. Jeff Crosby, in Deutschland bis dato eher unbekannt, kann diesen sehr hohen Standard im Laufe des Albums zwar nicht fortwährend bestätigen, legt aber dennoch mit "Postcards From Magdalena" schon seinen ingesamt vierten, sehr soliden Longplayer vor und hofft nun via Blue Rose Records, auch hierzulande die aufmerksam lauschende Americana-Gemeinde für sich einzunehmen.
Und tatsächlich, mit diesem unterhaltsamen 12-Song Reigen aus Westcoast beeinflussten 70s Country-Rock und roots-getränkten Singer-Songwriter Perlen der mittleren bis gehobenen Standardklasse wird der 30-jährige Sänger und Gitarrist aus Idaho auf reichlich offene Ohren stoßen.
Jeff Crosbys Erfahrung, die er in den letzten Jahren mit durchschnittlich 250 Gigs per anno sammelte, hört man seinen Songs durchaus an. Der bärtige Blondschopf bereiste neben allen US-Staaten auch Länder wie Island, England, Kolumbien und Nicaragua und spinnt nun aus seinen Erlebnissen kurzweilige Geschichten, die den schwierigen Spagat zwischen leichtfüßigen Urlaubserlebnissen und todtraurigen, persönlichen Verlusten zu meistern haben.
"Postcards From Magdalena" überzeugt mit einer Americana typischen musikalischen Bandbreite, die sich zumeist an traditionell geschulten Bands und Werten orientiert und deshalb im besten Wortsinne als 'old school' Platte daherkommt. Nicht selten fühlt man sich an andere Künstler aus dem Blue Rose Stall erinnert. Gestandene Leute wie Todd Thibaud, Tom Gillam, Paul Thorn und die RAINRAVENS kommen dem Hörer in den Sinn. Manches Mal denkt man an die guten alten EAGLES oder auch an die fast vergessenen GIN BLOSSOMS, während uns Jeff Crosby mit dem erstaunlich rockigen Bonus-Track Time Is Cryin' im Stile eines frühen Lenny Kravitz in den Allerwertesten tritt und uns dazu nötigt, "Postcards From Magdalena" gefälligst noch ein zweites und drittes Mal zu hören, was mit dem eingangs erwähnten Opener (den ein gewisser Kid Rock wahrscheinlich auch gerne singen würde) natürlich mehr als leicht fällt.