Jeff Healey

Mess Of Blues

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 05.05.2008
Jahr: 2008

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Jeff Healey Homepage



Redakteur(e):

Epi Schmidt


Mess Of Blues, Ruf Records, 2008
Jeff HealeyGuitar, Vocals
Dan NoordermeerGuitar, Vocals
Dave MurphyKeyboards
Al WebsterDrums
Alec FraserBass, Acoustic Guitar, Vocals
Holger PetersenBackground Vocals
Produziert von: Jeff Healey and Alec Fraser Länge: 51 Min 21 Sek Medium: CD
01. I'm Torn Down06. Mess O' blues
02. How Blue Can You Get07. It's Only Money
03. Sugar Sweet08. Like A Hurricane
04. Jambalaya09. Sittin' On Top Of The World
05. The Weight10. Shake; Rattle And Roll

Das Jahr fing ja nicht so toll an, verstarb doch am 2. März 2008 der kanadische Gitarrist und Sänger Jeff Healey. Mit seiner unorthodoxen Art die Gitarre - auf seinem Schoß liegend - zu spielen, war Healy ebenso auffällig wie mit seinen eigenen Songs und tollen Coverversionen (While My Guitar Gently Weeps, Roadhouse Blues, u.a.). Außerdem war Musiker ein äußerst sympathischer Mensch. Der Krebs, der ihn frühzeitig das Augenlicht kostete, besiegte ihn schließlich im Alter von 42 Jahren.
Es war Ende der 90er ruhig um Jeff Healey geworden, der sich stärker dem Jazz zuwandte und sogar Trompete spielte und die Rock- und Blues-Fans hatten die Hoffnung auf ihn schon fast aufgegeben. Die Veröffentlichung seiner Konzerte in Montreux, auf CD und DVD, brachten aber wieder in Erinnerung, was für ein toller Entertainer er war.
Vielleicht mit ein Grund, dafür, dass es ihm Thomas Ruf ermöglichte, Ende 2007 dieses Album aufzunehmen, wofür sich Jeff auch überschwänglich im Booklet bedankt. Die Songs sind Live im Studio, in Jeffs "Roadhouse" Club in Toronto sowie bei einem Londoner Konzert mitgeschnitten worden. Eine gewisse Einheit ergibt sich trotzdem und die bewährte Art Healeys, mit Spaß und Freude an die Songs heranzugehen, macht sich durchwegs bezahlt.

Ausschließlich Rock-, Blues- und selbst Folk-Klassiker finden sich auf "Mess Of Blues" und die einleitende Frage: "Are you ready?", erübrigt sich fast. Mit dem fetzigen Boogie I'm Torn Down geht sofort die Post ab. Seine langjährige Begleitband (Jeff Healey: "Die beste Barband in Kanada") spielt ebenso auf den Punkt wie auf die Zwölf und erinnert mich in ihrem Drive an die englischen Spezialisten von NINE BELOW ZERO. Jeff selbst klingt, wie gehabt, oft stark nach Eric Clapton, sowohl was sein Gitarrenspiel, als auch was seinen Gesang angeht. Bei seinen Soli geht es natürlich immer gut zu Sache und er lässt die Sau raus. Allerdings nimmt er sich auch gerne zurück und überlässt seinen Mitstreitern, insbesondere Pianist/Organist Dan Noordermeer, das Rampenlicht. Aber auch der zweite Gitarrist bekommt seine Solo-Parts.
Naturgemäß reißen die Abgehnummern mehr mit und in den ruhigeren Blues-Nummern, wie How Blue Can You Get, na ja, trotz aller Klasse lehnt man sich da schon mal zurück und denkt sich, das schon ähnlich gehört zu haben. Bei Stevie Ray Vaughan etwa. Nur so eine schöne (Hammond-) Orgel hat man bei dem nicht geboten bekommen.
Sugar Sweet sorgt mit seinem funky Rhythmus wieder für neuen Schwung, gehört trotzdem nicht zu meinen Favoriten hier.
Jambalaya, mein Gott, wer hätte sich da was davon versprochen. Die Nummer macht einfach richtig Spaß! Das Piano klimpert im besten New Orleans- Stil und die Band swingt und groovt, als hätten sich LOS LOBOS wieder mal zum Polka-.Reigen zusammengefunden.

Dass die Wurzeln von THE BAND in Kanada liegen ist nix Neues und so macht es auch Sinn, wenn sich ein Kanadier The Weight annimmt. Am Original kann niemand kratzen, aber dass Healy geschmackvolle Coverversionen liefert, beweist er hier erneut. Und auch der Gesang passt! Bei der Gelegenheit möchte ich noch mal an Stuck In The Middle With You auf "Live At Montreux 1999" erinnern.
Boogie-Time? Aber sicher! Mess O' Blues haben auch schon STATUS QUO schon formidabel gerockt, jedoch orientiert sich die Band hier überwiegend an Elvis Presleys Vorlage. Abgesehen von den Soli natürlich...
Dass es bei It's Only Money "Killer"-mäßig abgeht, muss nicht verwundern, denn schließlich hat Pianist Dave Murphy den Song verfasst und die Tasten werden entsprechend beansprucht. Wenn man von Kanada spricht..., ein paar Akkorde hingeschrammelt und schon steigt man deftig in Neil Youngs Like A Hurricane ein. Trotzdem wird nicht versucht einen auf Neil zu machen, sondern schon eine eigene Fassung zu kreieren. Und die kommt dynamisch, auch mal brachial und schämt sich auch mal eines falschen Solo-Tones nicht. Hätte Neil auch nicht gemacht. Stark!
Sittin' On The Top Of The World gefällt mir persönlich besser in der schnelleren Variante von Ana Popovic. Die Band bringt trotzdem genügend Spannung rein, um die Zeit bis zum Schlusssong nicht zu lange werden zu lassen.
Jener Schluss-Rock'n'Roll-Klassiker namens Shake, Rattle And Roll liefert dann die Plattform für hemmungsloses Abtanzen, für Mitgrölen und hin und her gefeuerte Soli.

Epi Schmidt, 05.05.2008

 

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