Jeff Scott Soto

Live At Firefest 2008

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 05.12.2010
Jahr: 2010
Stil: Melodic Rock, AOR

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Jeff Scott Soto Homepage



Redakteur(e):

Marc Langels


Jeff Scott Soto
Live At Firefest 2008, Frontiers Records, 2010
Jeff Scott SotoGesang
Howie SimonGitarre & Gesang
Gary SchuttBass & Gesang
David DzialakSchlagzeug & Gesang
Produziert von: Jeff Scott Soto Länge: 71 Min 34 Sek Medium: CD
Disc 1
01. 21st Century07. Guitar Jam
02. Colour My XTC08. Mountain
03. Soul Divine09. Eyes Of Love
04. Our Song10. Testify
05. Drowning11. Broken Man
06. DD Solo
Disc 2
01. Hey04. Gin & Tonic Sky
02. Crazy05. I'll Be Waiting
03. Piano Medley06. Funky Medley

Eines schon mal vorweg: bei einem Live-Mitschnitt von Bühnentier Jeff Scott Soto kann man nichts falsch machen. Der Mann ist einfach ein überragender Sänger, der zudem über einen Fundus an hervorragenden Rock-Songs verfügt, die von der breiten Öffentlichkeit leider sträflich vernachlässigt werden. Gerade seine Werke mit TALISMAN oder aber auch seinen frühen Solo-CDs gehören im Bereich Melodic Rock/AOR zu den besten Scheiben überhaupt und brauchen auch Vergleiche mit Szene-Giganten wie JOURNEY oder TOTO nicht zu scheuen.

Was mich an dieser Veröffentlichung hingegen etwas verwundert, ist der Umstand, dass Frontiers Records erst vor einem Jahr ein Live-Doppel-Album von JSS auf den Markt brachten. Dabei bietet “Live At Firefest 2008“ genau die gleiche Setlist (mal abgesehen davon, dass Soto hier auf das Cover von Frozen verzichtet und das TALISMAN-Stück Colour My XTC nach wenigen Sekunden abbricht) wie bei “One Night In Madrid“. Was nicht wirklich verwundert, schließlich entstanden beide Mitschnitte auf der “Beautiful Mess“-Tour. Wer also bereits “One Night In Madrid“ sein Eigen nennt, der muss schon genau überlegen, ob er sich “Live At Firefest 2008“ daneben stellen will, denn neue beziehungsweise andere Stück bekommt er hier nicht geboten, sogar die beiden Medleys sind nahezu identisch. Auch die Entscheidung ein Konzert von 71 Minuten Spielzeit auf zwei CDs zu verteilen führt zu etwas Kopfschütteln, denn es hätte locker auf eine gepasst.

Punkten kann diese Doppel-CD jedoch in den Punkten Spielfreude und rohe Energie. Das liegt auch an der Entstehungsgeschichte. Denn eigentlich hätte Soto das Konzert gar nicht geben können, weil er sich zeitgleich auf die große Nord-Amerika-Tour des TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA vorbereitete. Da er aber bei den Firefest-Veranstaltern im Wort stand, jettete der Amerikaner mal schnell über den großen Teich, traf seine Band zu einem knapp 30-minütigen „walk through“ durch das Set und ging insofern relativ unvorbereitet auf die Bühne. Aber diese besondere Anspannung und Energie, die das in einem Performer freisetzt, kann man auf den beiden CDs dann deutlich hören. Die Musiker sind allesamt motiviert bis in die Haarspitzen und geben auch den eher zahmen Songs von “Beautiful Mess“ auf diese Weise etwas mehr Biss.

Diese Vitalität ist denn auch der große Vorteil von “Live At Firefest 2008“ gegenüber “One Night In Madrid“, die Band hat spür- und hörbar jede Menge Spaß an dem Konzert. Das soll nicht heißen, dass dies an dem Abend in Spanien nicht der Fall war, aber man kann sie bei dem Konzert eben nicht so deutlich hören. Was mich jedoch an dem Rockfest-Mitschnitt stört ist der Umstand, dass der TALISMAN-Song schlechthin Colour My XTC einfach nach wenigen Sekunden wieder abgewürgt wird. Aber das ist auch der einzige fade Beigeschmack bei dieser CD. Der Sound ist sehr gut, die Band ist sehr gut, die Stücke sind sehr gut und Jeff Scott Soto ist einfach phantastisch.

Letztendlich gibt es bei “Live At Firefest 2008“ keine wirklich falsche Entscheidung. Zumal es sich um den vorerst letzten Auftritt der Band in dieser Zusammenstellung handelte. Auf der späteren “Beautiful Mess“-Tour wurde Soto nämlich von vier anderen Musikern begleitet. Und nach meiner persönlichen Meinung gefragt würde ich der Besetzung vom Rockfest den Vorzug geben weil ich die Umsetzung der Stücke etwas rockiger finde (das hört man besonders deutlich beim abschließenden Funk-Medley). Es ist schon erstaunlich, wie hervorragend diese vier Musiker sich so blind auf der Bühne die Bälle zuspielen können und das unter diesen widrigen Umständen. Nicht nur unter Berücksichtigung dieser Umstände ist “Live At Firefest 2008“ ein Live-Album wie es sein soll und dementsprechend eine absolute Kauf-Empfehlung. Und ich bin mir sehr sicher, wäre diese Live-CD zuerst erschienen hätten Jeff Scott Soto und Frontiers Records “One Night In Madrid“ wohl nicht mehr veröffentlicht.

Marc Langels, 04.12.2010

 

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