Jeremiah Johnson

Unemployed Highly Annoyed

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 11.11.2020
Jahr: 2020
Stil: Blues Rock
Spiellänge: 41:34
Produzent: Paul Niehaus IV

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Plattenfirma: Ruf Records


Redakteur(e):

Epi Schmidt


s. weitere Künstler zum Review:

Blues Caravan

Devon Allman

Titel
01. Burn Down The Garden
02. Muddy Black Water
03. Cherry Red Wine
04. Daddy's Going Out Tonight
 
05. Unemployed Happily Annoyed
06. Different Plan For Me
07. Love And Sympathy
08. Rock'n'Roll For The Soul
Musiker Instrument
Jeremiah Johnson Lead Vocals and Guitars
Paul Niehaus IV Bass Guitar, Keyboards, Backing Vocals
Tony Antonelli Drums, Percussion, Backing Vocals

Was macht man als Musiker in so einem Jahr, zumal, wenn es so vielversprechend begonnen hat? Im Februar hatte ich noch das Glück, dass beim BLUES CARAVAN noch nicht die Notbremse gezogen war und konnte mich so noch von den Live-Qualitäten von Jeremiah Johnson überzeugen lassen. Kurz darauf war es bei mir mit Live-Musik vorbei und bei Jeremiah Johnson sah es nicht anders aus. Als, was macht man? Natürlich ein Album und lässt den Frust und die Gedanken da hineinmünden, ohne gefrustet zu klingen.

Zusammen mit Paul Niehaus IV und Terry Antonelli wurden die Songs überwiegend live eingespielt und sieben Eigenkompositionen sowie ein Cover aufgenommen. Thematisch ging es praktisch immer um die aktuelle Situation. Musikalisch klingt es bereits im ersten Song ziemlich Southern-mäßig. Das liegt nicht zuletzt an Gesang und Südstaatenslang von Johnson. Der könnte ziemlich bei jeder Southern Rock-Combo anheuern. Bleibt aber besser bei sich, denn so kann er das ganze sehr transparent klingen lassen und seine Licks wohl dossieren. Burn Down The Garden, da geht es nicht darum, irgendwas mutwillig niederzubrennen, sondern nur das Unkraut zu entfernen, um die “Seeds of Love“ säen zu können. Hm, wenn er da mal nicht eine Vision zur aktuellen Wahl in den Staaten hatte? So oder so entwickelt sich der Song mit jedem Hören immer mehr zum Ohrwurm.

Paul Niehaus IV hat nicht nur Bass gespielt und produziert, sondern spielt in Muddy Black Water auch ein funky Keyboard, über das Johnson mit seinen Wah-Wah-Licks ein Swamp-Feeling verteilt. Angeblich geht’s hier “ums nackte Überleben“. Nun, wir haben vollstes Vertrauen in den Mann. Dass der folgende Song die Coverversion ist und im Original von Luther Allison stammt, muss man kaum erwähnen. Ich will jetzt nicht zu weit ausholen, aber mein Dank gilt der Plattenfirma und insbesondere Thomas Ruf, der unzweifelhaft dafür verantwortlich ist, dass immer mal wieder des großen Blues-Künstlers gedacht wird. Und Johnson ist sich der Bürde bewusst und präsentiert die Blues-Nummer in würdigem Rahmen. Natürlich mit reichlich Solo-Zeit.

Wenn nicht gerade der Lockdown zuschlägt, dann lässt man sich von Daddy's Going Out Tonight auf eine kleine Tour durch die Innenstadt animieren. Man muss wahrlich sagen, dieser Typ hat zwei richtig gute Argumente auf seiner Seite: Zum einen sein tolle Southern-Stimme und zum anderen seine nicht minder toll klingende Gitarre. Und weil er weiß, dass es auch auf das Feeling ankommt, werden kleine Unsauberkeiten toleriert, wenn der Song so cool groovt.

Ja, man kann “arbeitslos und äußerst unzufrieden“ sein und trotzdem eine Menge positive Energie in seine Musik fließen lassen, wie man im Titelsong hört. Das kommt recht funky und lädt dadurch natürlich auch ein, das Tanzbein in Aktion zu versetzen. Drummer Antonelli hat auch schon für Devon Allman die Trommeln gerührt und zeigt auch hier seine hervorragenden, rhythmischen Fähigkeiten.

Tja, das Jahr sah einen Different Plan For Me vor, was nahezu unweigerlich zum Blues führen muss. In seiner langsamen, melancholischen Form ist er die Grundlage für diese Nummerm bei der Johnson sein gefühlvolles wie auch expressives Gitarrenspiel in den Vordergrund rücken, darf.

Danach noch einen Gang runterschalten..., da unterzieht er uns allerdings einer harten Prüfung, wenn er für Love And Sympathy sehr zurüchhaltend, stimmungsvoll zu Werke geht, allerdings seinen Emotionen gegen Ende dann doch freien Lauf lässt. Kommt gut, auch wenn es etwas Anlauf braucht.

Und zum Schluss gibt’s dann doch noch einen echten Rock'n'Roller in bestem Chuck Berry-Stil, namens Rock'n'Roll For The Soul. Denn schließlich ist es das, was die geschundene Seele braucht: “Crank it up, make it loud“!

So sollte man das ganze Album genießen und sich damit wappnen, wenn dieser Typ hierzulande wieder auf der Bühne zu erleben ist.

 

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