Jerry Lee Lewis

Jerry Lee Lewis and Friends

( English translation by Google Translation by Google )

DVD-Review

Reviewdatum: 11.12.2022
Jahr: 2022
Stil: Rock'n'Roll
Spiellänge: 60:00
Produzent: Phil Chilvers

Links:

Jerry Lee Lewis Homepage


Plattenfirma: Edel


Redakteur(e):

Epi Schmidt


s. weitere Künstler zum Review:

Van Morrison

Dave Edmunds

Brian May

The Moody Blues

The Kinks

Titel
01. I Am What I Am
02. I Don't Want To Be Lonely Tonight
03. You Win Again
04. I Got A Woman
05. Goodnight Irene
06. What I'd Say
07. High School Confidential
 
08. Rockin' My Life Away
09. Johnny B. Goode
10. Whole Lotta Shakin' Goin' On
11. Great Balls Of Fired
12. Good Golly Miss Molly / Tutti Frutti
13. Mexicali Rose
15. Wild One
Musiker Instrument
Jerry Lee Lewis Vocals, Piano
Stuart Adamson Guitar
Dave Davies Guitar
Dave Edmunds Guitar
John Lodge Bass
Brian May Guitar
Van Morrison Vocals
James Burton Guitar
Phil Chen Bass
Jim Isbell Drums
Ken Lovelace Guitar

The Killer is dead, long live the …., aber moment! So geht’s nämlich nicht, denn mit Jerry Lee Lewis verstarb am 28.10.2022 nicht nur die letzte Rock'n'Roll-Ikone aus den glorreichen 50er Jahren, sondern eben auch “The Killer“. Und es wird keinen mehr geben wie ihn. Es gab damals schon kaum einen, wie ihn, und so strömten im November 1989 Petticoats und Haartollen, Jung und Alt das Londoner Hammersmith Odeon um den Mann zu erleben, der den Rock'n'Roll wie wenige andere verkörperte. Die vor dem Eingang interviewten Fans und die beteiligten Musiker lassen keinen Zweifel an der Ausnahmestellung von Jerry Lee Lewis.

 

Diese Aufnahmen sind also schon ein paar Tage alt, wurden aber gerade als DVD neuveröffentlicht. Das Bild ist dem Alter entsprechend ein 4:3 Format, aber das stört überhaupt nicht. Jerry hat sich für diesen Abend einen ganzen Schwung an “Friends“ geladen, die fast jeder für sich als Headliner fungieren könnten. Ob hierfür groß geprobt wurde, wage ich zu bezweifeln, denn erstens werden manche Soli erst auf Zuruf (bzw. Anweisung) von Jerry gespielt und zweitens ist auch die Kameraführung nicht immer auf der Höhe des Geschehens. Aber auch das stört praktisch nicht. Denn bei aller anwesenden Klasse, sitzt der Chef im Ring vorne am Piano und begeistert Publikum im Saal, wie im Wohnzimmer.

 

Das Programm ist das erwartete aus seinen und fremden Rock'n'Roll- und Rockabilly-Klassikern und Country-Boogies. Mit welcher Leichtigkeit der Killer seine Finger über die Tasten tanzen lässt ist immer wieder faszinierend und da eine Kameraeinstellung senkrecht über ihm angebracht ist, kann man sich das dann und wann aus der Vogelperspektive anschauen. Zu Beginn sind die Gitarrenparts noch einigermaßen übersichtlich und die Soli übernimmt hauptsächlich der Telecaster-Meister James Burton in unnachahmlicher Weise. Dave Edmunds konzentriert sich meist auf den Rhythmuspart. Nach ein paar Songs schlendern mehr oder weniger wie zufällig die Gäste hinzu, die allesamt ihren Spaß haben. Selbst ein alter Grandler, wie Van Morrison, grinst da vor sich hin.

 

Zum Jam-Charakter der Show passt auch, dass Brian May, bei seinem Solo in High School Confidential, das Gitarrenkabel abkackt. Gerade als sogar Jerry über Brians wilden Einstieg äußerst erfreut schaut. Aber ganz Südstaaten-Gentleman startet Jerry den Song anschließend noch einmal um Brian mit einem “Take it, son“ doch noch zu einem kurzen Solo zu verhelfen. Mittlerweile ist auch noch Dave Davies von den KINKS hinzugestoßen, wie auch Stuart Adamson von BIG COUNTRY, sodass letztlich sechs Gitarristen und zwei Bassisten (John Lodge von MOODY BLUES ist auch dabei) auf der Bühne stehen. Der Sound passt zwar immer noch, weil Lewis mit seinem Piano die tragende Säule ist, aber die einzelnen Gitarren sind dann nur noch schwer zu unterscheiden.

 

Zertrümmert wird an diesem Abend nichts und außer ein paar “Po-Hobsern“ auf die Tastatur, einem Aufklappen des Klavierdeckels und kurz den Hocker zurückschieben hält sich der “Killer“ im Zaum. Dennoch hat diese treibende Musik so viel Drive, dass keine Minute Langeweile aufkommt und man sich als Freund von Boogie-Woogie und Dixie-Rock'n'Roll hier eine Stunde bestens unterhalten lassen kann. Also letztlich dann doch: Long live “The Killer“!

Als kleinen Bonus enhält die DVD noch die Biografien der meisten der beteiligten Musiker. Und das gar nicht mal so schlecht gemacht.

 

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