Jerry Lee Lewis

Last Man Standing

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 27.12.2006
Jahr: 2006

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Jerry Lee Lewis Homepage



Redakteur(e):

Epi Schmidt


Jerry Lee Lewis
Last Man Standing, Edel Records, 2006
Jerry Lee Lewis All Piano & Lead Vocals
Jimmy Page Lead Guitar (Rock And Roll)
BB King Lead Guitar (Before The Night Is Over)
Bruce Springsteen Vocals (Pink Cadillac)
Mick Jagger Vocals (Evening Gown)
Ronnie Wood Pedal Steel (Evening Gown)
Neil Young Guitar and Vocals (You Don't Have To Go)
Robbie Robertson Lead Guitar (Twilight)
John Fogerty Vocals(Travelin' Band)
Keith Richards Lead Guitar & Vocals (That Kind Of Fool)
Ringo Starr Vocal (Sweet Little Sixteen)
Merle Haggard Vocals & Whistling (Just A Bummin' Around)
Kid Rock Vocals (Honky Tonk Woman)
Rod Stewart Vocals (What's Made Milwaukee Famous)
George Jones Vocals (Don't Be Ashamed Of Your Age)
Willie Nelson Guitar & Vocal (Couple More Years)
Mickey Raphael Harmonica (Couple More Years)
Toby Keith Vocals (Ol' Glory)
Eric Clapton Lead Guitar (Trouble In Mind)
Little Richard Vocals (I Saw Her Standing There)
Delaney Bramlett Vocals (Lost Highway)
Buddy Guy Lead Guitar & Vocals (Hadacol Boogie)
Don Henley Vocals (What Makes The Irish Heart Beat)
Kris Kristofferson Vocals (The Pilgrim)
Jimmy Rip, Ken Lovelace Guitars
BB Cunningham, Hutch Hutchinson Bass
Jim Keltner, Robert Hall Drums
Dave Woodruff Saxophones
Bernard Fowler, Stacy Michelle Background Vocals
u.v.m.
Produziert von: Jimmy Rip & Steve Bing Länge: 66 Min 45 Sek Medium: CD
1. Rock And Roll12. What's Made Milwaukee Famous
2. Before The Night Is Over13. Don't Be Ashamed Of Your Age
3. Pink Cadillac14. Couple More Years
4. Evening Gown15. Ol' Glory
5. You Don't Have To Go16. Trouble In Mind
6. Twilight17. I Saw Her Standing There
7. Travelin' Band18. Lost Highway
8. That Kind Of Fool19. Hadacal Boogie
9. Sweet Little Sixteen20. What Makes The Irish Heart Beat
10. Just A Bummin' Around21. The Pilgrim
11. Honky Tonk Woman

Wenn ich an Jerry Lee Lewis denke, dann kommen mir sofort Zeilen wie "You better open up, honey, it's your loverboy, me, that's a-knockin'" (High School Confidential) oder "You shake my nerves and you rattle my brain." (Great Balls Of Fire) oder auch "Come on over, baby, a whole lotta shakin' going on" (.) in den Sinn. Will sagen: Ich mag den "Killer" und er ist zweifellos einer der größten Rock'n'Roller der Geschichte.
Da er nahezu von Beginn an dabei war, ist er heutzutage logischerweise nicht mehr der taufrischeste - die 70 sind bereits überschritten - und eigentlich hat er dieses Album, zunächst, auch gar nicht machen wollen. Schon als 1995 die "Rock and Roll Hall of Fame" in Cleveland eröffnet wurde, merkte man Jerry Lee das Älterwerden an. Ein bisschen Klavierdeckelhochklappen und Stuhl umwerfen und sich während die Band noch spielt winkend zurückziehen. Da hat Chuck Berry am selben Tag einen bessren Eindruck hinterlassen. Über zehn Jahre älter als der "Killer", reichte es sogar noch für den berühmten Duckwalk. Chuck Berry, erst kürzlich 80 geworden, ist auch heute noch unterwegs. Soviel nur zum Titel dieses Albums "Last Man Standing".

Na, wie auch immer, wenn so ein Altmeister ruft, kommen die Jüngeren in Scharen. Mit den meisten, muss man gerechterweise sagen, ist ja auch nicht mehr viel mehr los.
Anstatt eigene Klassiker neu aufzubrezeln, machte man sich an Songs, die von eben jenen "Fans" schon selbst einmal eingespielt wurden. So weit so lobenswert - und auch gewagt. Wie viele Leute haben sich denn an LED ZEPPELINs Rock And Roll herangetraut? Mr. Lewis buttert dem Titel einfach seinen bewährten Rock'n'Roll Stil unter und schon funktioniert das ganz wunderbar. Da hat der Jimmy an der Gitarre gar nicht viel zu melden und darf gerade mal im Rockabilly-Solo etwas aufdrehen. Ein paar Schwächeleien meint man der Stimme Jerry Lees anzumerken und damit hat man auch schon den Schwachpunkt dieser Scheibe entdeckt. Kein Mensch erwartet, dass er wie Robert Plant anno 1971 singt, aber vieles klingt schon undifferenziert, fast genuschelt. Außerdem hat es sich dann fast schon mit Rock'n'Roll.
Dass Jerry Lee auch dem Country zugetan war ist bekannt und Soul und Blues war ihm auch nicht fern. BB King darf also zu Before The Night Is Over ein paar seiner spartanisch-typischen Noten beisteuern. Am meisten fällt hier wieder auf, wie sehr sich Eric Clapton beim King bedient hat.
Warum Jerry Lee Bruce Springsteen als einen der Männer mit dem besten Rhythmusbeat bezeichnet und der dann bei seinem Pink Cadillac nur singt anstatt Gitarre zu spielen ist mir ein komplettes Rätsel. Zumal er gesanglich darauf bedacht ist, Herrn Lewis nicht in Quere zu kommen. Unter Duett versteh' ich was anderes...

Soweit war's ja noch ganz nett, aber bei Evening Gown bleibt man nur mit Mühe wach. Mick Jagger hat diesen Song auf seinem Album "Wandering Spirit" wirklich zu einer herausragenden Ballade geformt, jedoch nützt seine (An-) Teilnahme hier gar nichts. Ronnie Wood spielt die Pedal-Steel. Schön.
Als nächstes darf Neil Young ran. Der hat ja schon mit seinen "Shocking Pinks" und dem Album "Everybody's Rockin'" (1983) gezeigt, dass das nicht unbedingt sein Metier ist. You Don't Have To Go klingt denn auch wie ein spätnächtliches Potpourri aus Sweet Home Chicago und It Hurts Me Too. Nach etlichen Bieren...
Passender erscheint da schon THE BANDs Twilight. Dafür ist Robbie Robertson gern zur Stelle und ohne die furchtbaren Geigen im Hintergrund hätte man damit gut leben können.
Tatsache ist, dass Jerry Lee Lewis an den Tasten immer noch richtig gut ist und den Boogie noch richtig geil drauf hat. Das hämmert und powert fast wie in den alten Tagen. Die Stimme ist halt nicht mehr so toll. Trotzdem denke ich, mit anderem Material wäre man hier besser bedient gewesen.
John Fogertys Travelin' Band bringt einen kleinen Zwischenspurt zustande, aber gleich darauf gibt sich Jerry Lee zusammen mit Keith Richards der Bier-, Wein- oder Whiskeyseligkeit hin. Immerhin steuert Ketih ein paar seiner schrägen Riffs bei, aber gesanglich passen die beiden schon sehr gut zusammen.
Zusammen mit Ringo Starr und Sweet Little Sixteen kommt man nochmals in Schwung und auch das Piano kommt wieder gut. Macht einigermaßen Spaß. Aber dann. Just A Bummin' Around mit Merle Haggard. Nett. Meine Oma, wenn noch am Leben, würde hier auch mitschaukeln.
Honky Tonk Woman mit Kid Rock. Wie kam der hier rein? Hat jemand die Tür aufgelassen? Immerhin der Versuch, den Titel umzustrukturieren, zu einem richtigen Honky Tonk. Tatsächlich zeigt Kid, wie man so einen Titel singen sollte. Mit Power und Engagement.
Oh Gott, dann auch noch Rod Stewart. Der hat uns ja schon die letzten Jahre mit Tonnen von schmalztriefenden Balladen erfreut. What's Made Milwaukee Famous war jedenfalls nicht diese Art von Valium.
In dieser Art geht's halt weiter. Da ändern Stars wie Willie Nelson so wenig daran wie Weggefährten a la Little Richard. Fast bei jedem Song weiß man nach zwei Sekunden wo der Hase lang läuft und der läuft nicht allzu schnell und auch nicht sonderlich inspiriert.
Für sich genommen ist The Pilgrim, natürlich zusammen mit Kris Kristofferson ein toller Song und hier auch gar nicht mal übel. Im Gesamtkontext geht das aber auch nicht mehr an einen.

Noch seltenst hat so eine Anhäufung von großen Namen etwas begeisterungswürdiges entstehen lassen und so sind auch hier die Sternlein verschwindend gering und klein. Es empfiehlt sich eher der Erwerb des Soundtracks "Great Balls Of Fire" (vom gleichnamigen Film mit Dennis Quaid, übrigens auch klasse!) oder eines der früheren Alben des "Killers". Ansonsten hört man sich dieses Teil hier zwei Mal an und dann wird's im Regal stehen.
Na schön, für Nostalgiker und Komplettisten.

Epi Schmidt, 27.12.2006

 

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