Jesse Brewster Wrecking Ball At The Concert Hall, Crooked Prairie Records, 2010 |
Jesse Brewster | Vocals, Acoustic & Electric Guitars, Slide Guitar, Percussion | |||
James DePrato | Electric & Slide Guitars | |||
Jeff Symonds | Bass | |||
Kyle Caprista | Drums | |||
Allyson Paige | Backing Vocals | |||
Eric Levy | Piano & Organ | |||
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01. All Those Things I Said | 06. My Great Escape | |||
02. Fuel For The Fire | 07. Sometime | |||
03. All She Desrves | 08. I'm Not Broken | |||
04. God Fearin' Man | 09. Consider This | |||
05. Dive To Drown | 10. Sorry Ain't Enough | |||
Jahrelang hat sich Jesse Brewster als sogenannter Sideman durchs Leben geschlagen. Als Gitarrist und Backing-Sänger erspielte er sich eine gewisse Reputation im Großraum San Francisco, bis ihn eines Tages die Muse küsste und er zu Wohltätigkeitszwecken einen Song verfasste, ja, verfassen musste, weil sein Bruder der tückischen polyzystischen Nierenkrankheit zum Opfer fiel. Jesse sah es als seine Pflicht an, für die PKD Stiftung (polycystic kidney disease), die sich für die Erforschung dieser Krankheit einsetzt, Geld aufzutreiben und nahm kurzerhand sein erstes Soloalbum auf.
Der kreative Funke erlosch in der Folge allerdings nicht mehr und Jesse tourte kreuz und quer durch die Bay Area und präsentiert dieser Tage sein neuestes Werk "Wrecking Ball At The Concert Hall". Ein schönes, ein angenehmes 10 Song Album, dass souverän zwischen den Polen Roots-Rock, Americana und Southern-Rock hin und her schwingt.
Manchmal geben sogar die beigelegten Promo-Blätter der Agenturen einigen Aufschluss über die künstlerische Ausrichtung der vorliegenden Platte. Hier heißt es, und dies ist gar nicht mal so ganz verkehrt: "Tom Petty and Lynyrd Skynyrd get into a bar room brawl with Neil Young and John Mayer". Packen wir noch ein paar Referenz- und Orientierungspunkte mit hinzu: Todd Thibaud, Edwin McCain, Pete Droge, Shawn Mullins, Minibar, Will Hoge, Owen Temple. Reicht das?
Jesse singt sich mit ganz leicht angerauter Tenorstimme durch seine größtenteils schwer hooklastigen Songs und Refrains, die im Americana-Radio sicher Chancen auf Dauerrotation hätten. Die in Richtung Southern-Rock tendierenden Nummern wie der Opener All those things I said und God fearing man beeindrucken mit messerscharfen, angezerrten E-Gitarren und kurzen und geilen Soli. Zwei Songs, die auch einem Kid Rock gut zu Gesichte stehen würden.
Brewster und seine Kumpanen wissen zudem wie man eine packende Rock-Ballade umsetzt: Sorry ain't enough überzeugt mit schmissiger Slide-Guitar und großer Geste des Protagonisten Brewster. Klingt fast wie ein Stelldichein von Neunziger Jahre Tom Petty & The Heartbreakers und Don Henley.