Nic Cester	Guitar, Vocals
Chris Cester	Drums, Vocals
Cam Muncey	Guitar, Vocals
Mark Wilson	Bass
Produziert von: Dave Sardy Länge: 48 Min 33 Sek Medium: CD
1. Last Chance	8. Get Me Outta Here
2. Are You Gonna Be My Girl	9. Cold Hard Bitch
3. Roll Over D.J.	10. Come Around Again
4. Look What You've Done	11. Take It Or Leave It
5. Get What You Want	12. Lazy Gun
6. Move On	13. Timothy
7. Radio Song

Na, wenn das mal nicht eine erfrischende Brise ist, die mir an diesem Samstagmorgen um die Ohren weht: JET heißt die Band und es geht tatsächlich ab wie mit dem Düsenjäger.

Bei den Eröffnungsklängen kommen mir noch kurz Zweifel, ob es sich nicht wieder um so eine Pseudo-Punk-Band handelt, aber das ändert sich sofort als eine straighte Rhythmus-Gitarre die AC/DC-Riffs rausprügelt und der Drummer ebenso straight abgeht.
Jawohl, so muss Rock'n'Roll klingen - dreckig und rau, als wär's die Last Chance.
Und ebenso treibend geht's bei der nachfolgenden Single Are You Gonna Be My Girl mit seinen z.T. im Rap-Stil vorgetragenen Lyrics (keine Angst mit Rap hat die Band absolut nix am Hut!). Tatsächlich klingt die Band viel mehr nach AC/DC, THE CULT, den STONES und ganz besonders nach THE WHO. Die Akkorde von Roll Over D.J. könnten direkt aus Pete Townsend's Gitarre springen und Bassist Marc Wilson hat auch großen Anteil an diesem 60's Rock-Sound.

Ich hätte ja drauf gewettet, dass es sich hier um eine englische Band handelt, aber es stellt sich heraus, dass sie aus Australien kommen (na ja, nicht soo falsch) und da wundert mich natürlich nix mehr.
Dann sind da auch noch ein paar Beatles-Einflüsse, die in erster Linie bei den ruhigeren Songs deutlich werden. Da ist z.B. Look What You've Done eine Halb-Ballade in bestem John Lennon-Stil - nicht nur wegen der sehr ähnlichen Stimme.
Timothy, eine wundervolle Ballade, schlägt in die selbe Kerbe, bzw. eigentlich klingt's OASIS-mäßig. Naja, die waren zwar schon immer blöd, aber nicht immer schlecht.
Das trifft im Übrigen bei Radio Song auch zu (die Oasis-Ähnlichkeit). Manchmal denkt man sich: Eine Ballade weniger und ein Rocker mehr wären auch nicht schlecht gewesen, aber die Songs sind allesamt gut genug, um damit schnell klar zu kommen.

Ich halte "Get Born" für mit das beste Debut seit "Shake your Moneymaker" von den BLACK CROWES.
Natürlich ist auch hier wieder ein Brüder-Pack die treibende Kraft. Na, hoffentlich halten sie es eine Weile miteinander aus und werden auch von ihrer Plattenfirma eine Weile "getragen" und nicht nach der ersten Nicht-Top-Ten-CD gefeuert. Dann könnten wir mit denen noch viel Spaß haben.

Bei Get What You Need knallt's wieder volle Kanne wie eine Mischung aus WHO und ROLLING STONES aus den Boxen und zum Schluss hat man schon den Eindruck jetzt wird in bester WHO-Manier das Equipment zu Kleinholz geprügelt.
Es gibt aber auch immer mal Verschnaufpausen, wie bei der Country-Folk-Ballade Move On. Da sind wir wieder auf Seite 2 von "Exile on...", oder man könnte auch sagen, bei Herrn Neal Casal. Kennt den jemand nicht? Dann wird's Zeit!

Get Me Outta Here und Cold Hard Bitch sind wieder die Rocker, bei denen es ordentlich scheppert und kracht. Vor allem letzteres hat wieder unverkennbare Aussie-Wurzeln (wie heißt doch gleich die Band...?). Nic Cester ist auch ein typisch australischer Shouter rau und laut und dreckig, allerdings auch sehr einfühlsam bei den ruhigeren Songs. Da wäre Come Around Again mit unverkennbarem Hit-Potenzial zu nennen und wer sitzt an dieser herrlich schwebenden Orgel? Billy Preston! Hat irgendjemand "Beatles" gerufen?

Fast punkmäßig fetzt die Band Take It Or Leave It runter. Eigentlich ist es Punk, mit ein paar Rock'n'Roll-Einflüssen.
Mit dem schon erwähnten, ruhigen, Timothy klingt die Scheibe aus.

Da wird immer ein Riesen-Hype daraus gemacht was andere Bands für tolle 60's-Einflüsse hätten und wie Retro die wären, und..., was weiß ich mit was die den Wirbel verdienen.
Who the fuck are The White Stripes and The Stereophonics???
Hier spielt die Musik, meine Herren!