Jettblack Raining Rock, Spinefarm Records, 2012 |
Will Stapleton | Gesang & Gitarre | |||
Jon Dow | Gesang & Gitarre | |||
Tom Wright | Bass | |||
Matt Oliver | Schlagzeug | |||
Gastmusiker | ||||
Udo Dirkschneider | Gesang | |||
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01. Intro | 08. Sunshine | |||
02. Raining Rock | 09. Temptation | |||
03. Less Torque, More Thrust | 10. Never Gonna Give It Up | |||
04. Prison Of Love | 11. In-Between Lovers | |||
05. System | 12. Side Of The Road | |||
06. Black Gold | 13. The Sweet And The Brave | |||
07. Something About This Girl | 14. Rainig Rock (feat. Udo Dirkschneider) | |||
Großbritannien war in Ende der 1960er/70er Jahre der Geburtsort für viele der einflussreichsten Rockbands: LED ZEPPELIN, DEEP PURPLE, WHITESNAKE veränderten die Rock-Welt, beeinflussten zahlreiche Bands und tun es noch immer. Zwischendurch gab es aber immer auch Phasen, in denen der Rock "Made in England" eher belächelt oder aber gar ganz ignoriert wurde. In den letzten Jahren schicken sich aber wieder junge, hungrige Bands an, den ramponierten Ruf wieder zu verbessern. Das sind zum einen THE TREATMENT aber auch JETTBLACK.
Letztere stammen aus High Wycombe in Buckinghamshire und legen gerade mit “Raining Rock“ ihr zweites Werk vor. Darauf klingen die vier Briten wie eine Mischung aus frühem Heavy Rock der Marke DEF LEPPARD mit etwas Sleaze à la SKID ROW und hin und wieder etwas Metal-Punch der Legierung JUDAS PRIEST. Aber entscheidend ist die Unbekümmertheit, mit der sich die vier Jungs durch ihre Songs rocken: sie machen sich offensichtlich keine Sorgen um Vergleiche, sie ziehen einfach ihr Ding durch.
Dabei bieten JETTBLACK auf “Raining Rock“ immer etwas „mehr“ als auf dem Debüt: der Sound ist polierter, das Songwriting geschliffener, die Refrains eingängiger, die Soli knackiger. Das hier ist ein Album, das sich in den 1980er Jahren, als die oben erwähnten Bands mächtig angesagt waren, wie das berühmt-berüchtigte geschnittene Brot verkauft hätte. Aber auch heute hat die Szene ja noch zahlreiche treue Anhänger. Diese werden sich an leicht sleazigem Powerrock der Marke Less Torque, More Thrust, dem Arenarock von Temptation, Party-Nummern wie Sunshine, dem unterschwelligen Glam-Rock von etwa Never Gonna Give It Up, an melodisch-balladeskem wie bei Prison Of Love oder dem melancholischen Black Gold erfreuen.
JETTBLACK ist mit “Raining Rock“ ein durchaus hörenswertes Album gelungen, dessen einzige Schwachstelle der Mangel an eigener Identität ist. Fast jedes Stück erinnert stilistisch an andere Bands, die das schon vor zwanzig oder dreißig Jahren gemacht haben. Auf der Habenseite dürfen Stapleton, Dow, Wright und Oliver aber verbuchen, das diese Bands entweder heute nicht mehr aktiv sind oder schon lange nicht mehr an ihre Glanzzeiten heranreichen, so dass die Anhänger froh sein dürften, wieder solch gutes Material in die Finger zu bekommen. Damit wird man zwar nicht zu einer der einflussreichsten Bands, aber vielleicht zu einer erfolgreichen – und das wäre doch schon auch etwas.