Jill Barber Mischievous Moon, Warner Music, 2013 |
Jill Barber | Vocals | |||
Les Cooper | Electric & Acoustic Guitar, Lap Steel | |||
Robbie Grunwald | Piano, Rhodes, Wurlitzer, Accordion | |||
Drew Jurecka | Violin, Clarinet,Alto Saxophone | |||
Adam Warner | Drums, Percussion | |||
Steve Zsiari | Bass | |||
Special Guests: | ||||
Erica Raum,Bethany Bergmann.Kathleen Kajoka | Violins | |||
Johann Lotter, Karen Moffatt, Yosef Tamir | Violas | |||
Rachel Pomedi | Solo Cellist | |||
Lydia Munchinsky, John Marshman | Cello | |||
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01. Mischievous Moon | 07. Any Fool Can Fall In Love | |||
02. Took Me By Surprise | 08. Tenderness | |||
03. Tell Me | 09. If It Weren't For Loving You | |||
04. Daydreamin' | 10. Lullaby | |||
05. A Wish Under My Pillow | 11. Dis-Moi | |||
06. Steal Away | ||||
Kennen Sie den Auto-Werbespot mit Richard Dean Anderson (richtig, der aus McGyver), wo er einen alten Ausweis vorzeigt und sagt: "Die 80er, so war`s halt!"
Jill Barber könnte nahtlos aus der "Die 40/50er, so waren sie halt"-Zeitmaschine gesprungen sein und sich optisch und musikalisch in der DORIS DAY, BRENDA LEE und DUSTY SPRINGFIELD Reihe einsortieren.
Die aus Kanada stammende und dort schon mit 5 Alben und gehöriger Presse- und Auszeichnungs-Aufmerksamkeit bedachte Dame versucht nun mit "Mischievous Moon" auch hier in Europa zu punkten.
Daydreaming scheint aus der Ginger Rogers/Fred Astaire Zeit über geblieben zu sein, mit Handclaps und gospeligem Chorus zum Fingerschnippen animierend, kommt Oh My My daher. Das hat schon was.
Mitunter sollten kleine Sticker auf der CD darauf hinweisen, das hier fast schon inflationär Streicher verwendet werden, wenn diese wie bei Tenderness den assoziierten hübschen goldfarbenen Pappmond und Sternkulissen unter sich begraben.
Jill Barber sonnt sich im Sound des Retro Pop-Jazz, wenn sie mit gedämpft klingender Klarinette, zirpender Mandoline und von einem Schubi Duah Chor begleitet, von ihrem A wish under my pillow träumt und sich wie dereinst ILSE WERNER einen dazu pfeift.
Be my Man klingt extrem nach Wohlfühlatmosphäre, verräucherter Kaschemme nebst einem Jazz Trio, das auf winziger Bühne alles mit jazz-getränkten Wattebäuschen bewirft.
Beim Opener Chances, konkurrieren zirpende Violinen, hemmungslos säuselnde Streichern und gehauchter Chorus um die Wette und erinnern an den Zauberer von OZ oder Singing in the Rain etc., und bieten damit eigentlich den idealen Soundtrack zur frostigen Jahreszeit, um sich mit "Mischievous Moon" in die wohlig heiße Wanne zu verkrümeln und die Seele baumeln zu lassen.
Eine kitschig schöne, hörenswerte Smooth-Jazz-Platte.