Jim Keller

Daylight

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 03.07.2024
Jahr: 2024
Stil: Americana, Singer-Songwriter
Spiellänge: 31:04
Produzent: Mitchell Froom

Links:

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Plattenfirma: Continental Record Services

Promotion: CRS Continental Europe


Redakteur(e):

Holger Müller


s. weitere Künstler zum Review:

JJ Cale

Bo Ramsey

Tony Joe White

Jackson Browne

Los Lobos

Titel
01. Daylight
02. Trouble High, Trouble Low
03. Walkin'
04. She's The One
05. Pebble In My Shoe
06. I Like It Like That
 
07. Mighty Love
08. I Can't Stand A Day Without You
09. Closer To Nowhere
10. Oh Yeah
11. Bungalow Road
12. If You Love Me
Musiker Instrument
Jim Keller Vocals, Guitar
David Hidalgo Guitars, Vocals
Mitchell Froom Keyboards
Bob Glaub Bass
Michael Urbano Drums, Percussion

Zwischen „laid-back front-porch“ und lockerem „on the road“-Shuffle liegt ein kleines Feld, das von amerikanischen Songwritern außerhalb des Mainstreams gerne beackert wird, wenn es darum geht, mit ein paar Kumpels eine gute Zeit zu haben und dabei ein paar Songs aufzunehmen. Natürlich ist gerade das Lockere oft harte Arbeit im Studio, aber die große Kunst besteht genau darin, es wie eine Nachmittags-Session klingen zu lassen. Irgendwo zwischen Texas, Tennessee und Louisiana…

J.J. Cale ist natürlich das große Vorbild für dieses unaufgeregte Songwriting, aber auch viele andere gute Musiker und Songwriter haben sich auf diesem Feld gut eingerichtet: der frühere Lucinda Williams-Gitarrist Bo Ramsey zum Beispiel, Tony Joe White natürlich – und auch Jim Keller. Eigentlich mal im 80er-Jahre-Pop gestartet mit der Westcoast-Band TOMMY TUTONE wechselte Keller danach nicht nur die Küste, sondern auch gleich die Schreibtischseite und wurde Manager des Minimalkünstlers Philipp Glass und dessen Verlags.

Erst 2005 kehrte er als Sänger und Live-Künstler auf die Bühne zurück und machte sich in Musikerkreisen rasch einen Namen. Eine Begegnung mit Mitchell Froom führte zu einer ersten Zusammenarbeit – und dann zu einer Album-Trilogie namens „Tres Caminos“, in der „Daylight“ den zweiten Teil nach der 2021 erschienenen Platte „By No Means“ darstellt. Froom, der von Suzanne Vega über Sheryl Crow bis Randy Newman schon so ziemlich jeden bekannten Songwriter produziert hat, sitzt auch hier an den Reglern und spielt dezente Keyboards. Bassist Bob Glaub hat seine Sporen unter anderem in den Bands von Jackson Browne und John Fogerty gesammelt. Aber die prägnantesten Akzente auf dem Album setzt dann doch David Hidalgo, dessen Gitarre schon LOS LOBOS zu einem reichhaltigen Roots-Sound verhalf.

Egal, ob es um Country im verlangsamten Rockabilly-Rhythmus geht (Daylight), um Swamp-Blues-Anleihen (Trouble High, Trouble Low), Late-Night-Barstool-Rock (I Like It Like That), Soul-Pop-Anleihen (Mighty Love) oder die klassische Tearjerker-Ballade (If You Love Me), es ist diese wohlige Gänsehaut-Mischung aus der herben Stimme Jim Kellers und den klaren, auf den Punkt gespielten Gitarren-Licks von David Hidalgo, die diese 12 Songs zu einem ur-amerikanischen Erlebnis hoher Güteklasse macht. Songs, die ohne Schnörkel auf Herz und Bauch zielen, reduziert auf ein paar Instrumente und trotzdem einen ganzen Raum füllend.

Und weil die Songs auf diesem Album wichtiger sind als das Können der Einzelnen, ist diese Platte nach gut einer halben Stunde auch schon zu Ende. Und man hätte sich doch gerne das eine oder andere Solo gewünscht, um noch ein bisschen mehr Zeit mit dieser gelassenen Roots-Platte verbringen zu können. Aber Jim Keller muss weiterziehen, den ewigen Highway hinunter, gemächlich zwar, aber mit klarem Ziel: „I got no money in my pockets, no coin left in my cup, my shoes fell all to pieces, but I ain‘t givin‘ up. I’m gonna keep on walkin‘…“

 

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